Ernst-Richard Köper wird Hausregisseur der Klosterbühne

Wennigsen (red). Mit Ernst-Richard Köper (Titelfoto, links) als festem Hausregisseur und Berthold Brechts fragmentarischem Stück „Hans im Glück“ soll für die Klosterbühne Wennigsen im Jahr 2017 eine neue Ära beginnen. Das gab Bühnen-Sprecherin Anja Fahrenbach jetzt anlässlich der ersten Leseprobe für die kommende Spielzeit bekannt.

„Uns haben so viele seltsame Zufälle zusammengeführt, dass es schon fast wie eine Fügung wirkt“, sagte Fahrenbach bei der Vorstellung des neuen Spielleiters. Und auch der 63-jährige Köper entdeckt in seiner Verpflichtung durch die Klosterbühne einen Wink des Schicksals. „Für mich schließt sich mit dieser Aufgabe nach 40 Jahren auf wunderbare Weise ein Kreis“, sagt der gebürtige Rheinländer, der schon seit mehr als 20 Jahren in Wennigsens Nachbarkommune Gehrden/Leveste lebt. Köper hatte nach dem Abitur an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt Schauspiel studiert und anschließend zehn Jahre an verschiedenen deutschen Bühnen gespielt, bevor er zunächst im Schreiben eine neue Herausforderung fand. „Nach einem wirklich abenteuerlichen Berufsleben führt mich die Klosterbühne zurück zu meinen Anfängen, und das macht mich sehr glücklich“, sagt Köper.

Neben Köper gibt es noch zwei weitere Neuzugänge in der künstlerischen Leitung der Klosterbühne. Mit Stefanie Tribukait gehört erstmals eine echte Bühnenbildnerin zum Team. Martina van Straaten wird als Regieassistentin an der neuen Inszenierung mitwirken.

Gleich am Beginn der neuen Zusammenarbeit steht eine besondere Herausforderung. 2017 ist Reformationsjahr, und die Klosterbühne Wennigsen, die unter dem Dach der Kirchengemeinde Wennigsen Theater spielt, möchte diesem Umstand in besonderer Weise Rechnung tragen. „Wir haben nach einem Stück gesucht, das auf künstlerische Weise einen Bezug zu den theologischen und philosophischen Ideen der Reformation herstellt“, sagt Bettina Borchert vom Leitungsteam. Gefunden wurde schließlich Berthold Brechts fragmentarisches und selten gespieltes Stück „Hans im Glück“. „Der junge Brecht erzählt hier mit den Mitteln des prallen Volkstheaters eine wirklich große Tragödie“, erläutert Köper. Die zentralen Themen des Stücks: Besitz, Aufbruch, Glück und Tod, will der Regisseur durch einen Kunstgriff mit den Ideen der Reformation verbinden. „Wir werden einen shakespearschen Narr einführen, der zwischen den einzelnen Bildern auf heitere und assoziative Weise Bezüge zum Lutherschen Gedankengut herstellt“, sagt der neue Spielleiter.

Eine besondere Herausforderung steht Niklas Niermann bevor. Niermann wird in der Titelrolle des Hans von der ersten bis zur letzten Szene durchgängig auf der Bühne stehen und dabei eine große Menge Text zu bewältigen haben. Doch auch auf die übrigen Schauspieler der Klosterbühne warten anspruchsvolle Aufgaben. „Brechts Stück gibt mir die Gelegenheit, das gesamte Ensemble zu besetzen und so auf der Bühne kennenzulernen. Das ist mir wichtig auch im Hinblick auf zukünftige Projekte“, wagt Köper schon mal einen Ausblick auf die kommenden Jahre.

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