Auf der Suche nach den heimlichen Stromfressern

Barsinghausen/Wennigsen (wk). Noch bis zum 18. Oktober haben alle Privathaushalte in Barsinghausen und Wennigsen die Möglichkeit, sich für kostenlose und unabhängige Beleuchtungs-Checks bei der gemeinnützigen Klimaschutzagentur Region Hannover anzumelden. Die Beratungen stehen allen interessierten Haushalten offen. Schwerpunkt ist Stromsparen mit Komfortgewinn. Dabei nehmen die Berater besonders die Beleuchtung der Haushalte unter die Lupe und empfehlen gegebenenfalls energieeffiziente Alternativen. Auf Wunsch werden aber auch andere elektrische Geräte auf ihren Verbrauch überprüft. Anmeldungen werden unter 0511/22002244 angenommen. Weitere Infos unter www.klimaschutz-hannover.de. Natürlich gibt es auch über den Aktionszeitraum hinaus wertvolle Informationen von der Klimaschutzagentur.

Der Barsinghäuser Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, hat das Angebot seines Hauses selbst getestet. Energieberater Benjamin Wirries stattete ihm zusammen mit Agenturmitarbeiterin Lena Schäffer einen Besuch ab. Im Privathaus Sahling richtete sich die Aufmerksamkeit des Energieberaters insbesondere auf die Beleuchtung und überflüssige Verbraucher. Schnell stellte sich heraus, dass es unterschiedlich „moderne“ Leuchtmittel gab, die demgemäß mehr oder weniger effizient ihren Dienst verrichten.

Nicht nur von Berufs wegen, sondern aus voller Überzeugung engagiert sich Udo Sahling seit Jahren im aktiven Umweltschutz. Bereits 1996 wurden Sonnenkollektoren auf dem Dach installiert, 2006 ließ er sein Haus mit einer hochmodernen Pellet-Heizung ausstatten, die bis heute perfekt funktioniert. 2013 kam eine Photovoltaik-Anlage hinzu, mit der die zweite Wohnung im Hause autark versorgt werden kann. In Sachen Mobilität setzte Sahling zunächst auf einen VW mit Dieselaggregat, doch nun, nachdem so mancher Blue Motion-Fan sein blaues Wunder erlebte, ist er froh, auf einen komplett elektrisch angetriebenen Wagen eines bayrischen Herstellers umgestiegen zu sein.

Wenn man, wie Sahling, ein älteres Haus besitzt, dann kommen im Laufe der Jahre oft viele An- und Umbauten zusammen. Dadurch summiert sich auch die Anzahl der verbauten Lampen zur stimmungsvollen Beleuchtung der einzelnen Räume. Längst sind die althergebrachten Glühbirnen gegen Energiesparlampen ausgetauscht, doch gerade in diesem Bereich gibt es einen rasanten Wandel. So brauchten beispielsweise die Energiesparlampen der ersten Generationen noch relativ lange, bis sie ihre volle Leuchtkraft entfalteten. Wobei „volle Leuchtkraft“ nicht bedeutet, dass die gleiche Helligkeit wie mit den alten Birnen erreicht wird. Halogenbirnen waren da meist im Vorteil, allerdings hatten auch sie einen immer noch vergleichsweise hohen Stromverbrauch. Mit der Einführung der LEG-Technik änderte sich das.

Gut beraten: Energieberater
Gut beraten: Energieberater Benjamin Wirries (rechts) erläutert Udo Sahling die verschiedenen Arten von Leuchtmitteln. foto:kasse

Der Energieberater Benjamin Wirries stellt allerdings den Lampen mit fest verbauten LED’s kein gutes Zeugnis aus. Er rät eher zu Modellen, bei denen man die LED-Module austauschen kann. „Die Entwicklung geht hier schnell voran, die Leuchtmittel werden immer effizienter“, sagt Wirries. Zusammen mit Udo Sahling sichtete er Schritt für Schritt den Bestand an Leuchten und anderen elektrischen Verbrauchern. Grundlage eines solchen Beratungsgespräches ist der aktuelle Stromverbrauch, der idealerweise über einen längeren Zeitraum hinweg dokumentiert sein sollte. Dann werden die einzelnen Verbraucher überprüft. Wirries berichtete von einem Hausherren, der sich über nach wie vor hohen Stromverbrauch gewundert hatte. Dabei hatte er extra den alten Kühlschrank gegen ein nagelneues, stromsparendes Modell ausgetauscht. „Nur sollte man das alte Gerät dann auch entsorgen und nicht im Keller wieder anschließen“, schmunzelte Wirries.

Neben der gewünschten Beleuchtung spielt auch die tägliche Beleuchtungsdauer eine wichtige Rolle. „Wir fragen immer nach, was für die Bewohner in Sachen Licht wichtig ist, und danach richten sich dann unsere Empfehlungen“, erläutert Wirries. Anhand eines Musterkoffers demonstrierte er die große Vielfalt an verschiedensten Leuchtmitteln, die der Fachhandel bereithält. Dabei geht es nicht nur um den Energieverbrauch im Verhältnis zur Lichtausbeute, sondern auch um etwas ganz anderes, nämlich um die Ansprüche an die zu erzielende Stimmung. So lässt sich mit einer warmen Lichtfarbe eine kuschelige Atmosphäre erzeugen. Zum Lesen oder zum Arbeiten empfiehlt sich indes ein eher neutrales Licht, möglichst nah am Tageslicht. Es kann also nicht schaden, einmal einen Experten um Rat zu fragen. Das fand auch Udo Sahling, der aus dem Beratungsgespräch einige Anregungen für die heimischen vier Wände mitnehmen konnte.

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