Ausbildungsmesse mit neuen Unternehmen am Start

Barsinghausen (wk). Die Barsinghäuser Ausbildungsmesse hat einen guten Ruf als Orientierungspunkt für junge Menschen, die vor der Berufswahl stehen. Und dieser Ruf reicht deutlich über die Grenzen der Deisterstadt hinaus, wie man an der Teilnehmerliste der diesjährigen Messe ablesen kann. Insgesamt werden sich zwischen 50 und 60 Unternehmen am Dienstag, 5. April, im Zechensaal und auf dem Zechengelände präsentieren. Bis zu 1.200 Schülerinnen und Schüler haben an diesem Tag in der Zeit von 9 bis 12 Uhr bei freiem Eintritt die Gelegenheit, die verschiedenen Ausbildungsangebote kennenzulernen und wichtige Kontakte zu knüpfen.

„Wir haben einige neue Unternehmen dabei“, freut sich Organisatorin Jennifer Gäfke. Dazu zählen neben zahlreichen Betrieben aus Barsinghausen auch die Firma Germerott aus Gehrden, die Deutsche Bahn Seelze, ein Seniorenheim aus Bredenbeck, aus Wunstorf die Firmen Marley, on/off engineering GmbH und ATS Elektronik GmbH. „Die Deutsche Bahn betreibt in Seelze eine Wartungswerkstatt mit rund 70 Mitarbeitern und bildet in den verschiedenen Bereichen der Metallberufe aus“, erläutert der Landtagsabgeordnete Dr. Max Matthiesen, der die Barsinghäuser Ausbildungsmesse seinerzeit initiierte und auch bei der 7. Auflage als Schirmherr fungiert. Matthiesen nutzte die Gelegenheit, um sich bei seiner Mitarbeiterin Jennifer Gäfke für die Organisationsarbeit zu bedanken.

Matthiesen weist darauf hin, dass man dem Trend der „Überakademisierung“ etwas entgegensetzen sollte. Angesichts des Fachkräftemangels gerade in den handwerklichen Berufen sei es wichtig, die Vielfalt und die Chancen einer „handfesten“ Ausbildung aufzuzeigen. Da sei die Ausbildungsmesse genau richtig. „Studieren kann man mit einer Ausbildung später immer noch“, meint Matthiesen. Auf der Ausbildungsmesse können Schülerinnen und Schüler mit Auszubildenden sprechen und auch ganz praktische Erfahrungen sammeln, etwa beim Backen auf dem Gemeinschaftsstand der Bäckereien Hünerberg, Sprengel und Gaues. Oder sie können bei Voss Bau einmal eine Maurerkelle in die Hand nehmen und Stein auf Stein setzen. Auf dem Zechengelände wird übrigens auch wieder der Show-Truck der Bundeswehr zu finden sein. Ebenfalls aktiv dabei ist die Barsinghäuser Jugendpflege.

Sparkassenvorstand Reinhard Meyer unterstützt die Ausbildungsmesse aus Überzeugung. „Das Thema ist von zentraler Bedeutung“, sagt er. Die Stadtsparkasse selbst hat im letzten Jahr zehn Auszubildende in den Reihen ihrer insgesamt 104 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehabt. Meyer hat beobachtet, dass die Ausbildungsmesse in den vergangenen Jahren kontinuierlich an Struktur gewonnen hat. „Ich stehe in engem Kontakt mit den örtlichen Schulleitungen, die Rückmeldungen sind sehr gut“, stellt Meyer fest. Die Stadtsparkasse unterstützt die Ausbildungsmesse nicht nur finanziell und durch die Beteiligung mit einem eigenen Stand, sie stellt auch die Räumlichkeiten in der Hauptstelle für die traditionelle Diskussionsrunde am Vorabend der Messe zur Verfügung. Das diesjährige Thema auf dem Podium lautet „Fachkräftemangel – Flüchtlinge als Chance?“.

Die Barsinghäuser Ausbildungsmesse ist ohne Frage ein Erfolgsmodell, allerdings wünscht sich Initiator Max Matthiesen nach wie vor, dass die Kommune die Betreuung in ihre Obhut übernimmt. Seiner Meinung nach wäre es sinnvoll, wenn dafür Personal und Finanzen zur Verfügung gestellt werden könnten, damit man sich nicht länger von Jahr zu Jahr hangeln muss. Sparkassendirektor Reinhard Meyer würde es begrüßen, wenn sich die Betriebe hier noch mehr engagieren würden – schließlich seien sie es, die von der Ausbildungsmesse profitieren. Matthiesen und Meyer sind sich auf alle Fälle einig, dass die Ausbildungsmesse auch künftig durchgeführt werden sollte. Nachgedacht wurde auch schon über die Gründung eines Trägervereins.

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