Einsatzzahlen der Feuerwehr sind 2015 leicht angestiegen

Barsinghausen. Stadtbrandmeister Dieter Engelke hat die Bilanz der Feuerwehren für 2015 gezogen. Demnach ist die Zahl der insgesamt geleisteten Einsätze im Vergleich zum Vorjahr um 23 auf 470 leicht angestiegen. Engelke betont, dass die Bewältigung einer so hohen Zahl an Einsätzen nur durch die Lastenverteilung auf alle 17 Ortswehren überhaupt noch ehrenamtlich zu bewältigen sei.

Von Wolf Kasse

Die Feuerwehren der Deisterstadt rückten im letzten Jahr zu 141 Brandeinsätzen aus. Darüber hinaus wurden 218 Hilfeleistungseinsätze gefahren und 49 Brandsicherheitswachen absolviert. Ärgerlich: in 62 Fällen gab es Fehl- beziehungsweise Unfugalarme.

Den Wohnhausbrand am 7. Januar vergangenen Jahres bezeichnete Engelke als den wohl psychisch belastendsten Einsatz des ganzen Jahres – er forderte zwei Todesopfer. Aber auch ein Verkehrsunfall auf der Landesstraße 401 mit ebenfalls zwei Todesopfern setzte den Einsatzkräften besonders stark zu. Hinzu kommen noch eine ganze Reihe weiterer Verkehrsunfäller, bei denen die Helfer mit großem menschlichen Leid konfrontiert wurden, sei es auf der Autobahn, der B 65 oder den umliegenden Landstraßen. Alle 17 Ortswehren waren 2015 mehrfach im Einsatz.

Engelke bezeichnete die Anzahl der Mitglieder in den 17 Ortswehren als „überwiegend stabil“. In einigen Ortswehren seien, im Verhältnis zur Gesamtzahl, sogar erhebliche Zuwächse zu verzeichnen. In den 17 Einsatzabteilungen sind 606 Aktive tätig, davon sind 91 weiblich (rund 15 Prozent). Die Kinder- und Jugendwehren zählen 268 Mitglieder, es gibt aktuell 16 Jugendwehren und sieben Kinderfeuerwehren. Im Bereich der Jugendwehren sind die Zahlen allerdings tendenziell rückläufig. Die Altersabteilung hat 244 Mitglieder. 147 Blauröcke sind zudem in den Musik- und Spielmannszügen aktiv. Die Zahl der fördernden Mitglieder beläuft sich auf 4005 Personen, so dass die Feuerwehr auf Stadtebene insgesamt 5270 Mitglieder verzeichnen kann.

Damit auch in Zukunft genügend Menschen für die Mitarbeit in der Feuerwehr begeistert werden können, will das Stadtkommando insbesondere in den Ortsteilen verstärkt für die gemeinsame Sache werben. Das soll bereits auf Grundschulebene beginnen. Auch soll die Gründung weiterer Kinderfeuerwehren vorangebracht werden. Auch den Erwachsenen soll die Bedeutng des Ehrenamtes in der Feuerwehr näherbegracht werden, um den nach wie vor hohen Anteil an fördernden Mitgliedern zu stabilisieren und auszubauen.

Stadtkinderfeuerwehr
Die Zukunft: Treffen der Kinderfeuerwehren auf Stadtebene in Kirchdorf. Stadtkinderfeuerwehrwartin Iris Hoppe (zweite von rechts, kniend in der vorderen Reihe) und ihr Team wollen auch künftig die Ortswehren bei der Gründung von Kinderfeuerwehren unterstützen.

Eine wesentliche Säule stellt die Ausbildung dar. Auf Stadtebene wurde in 2015 die Truppmannausbildung Teil I und II wieder eigenständig durchgeführt. Den Teil I haben 32 und den Teil II haben 18 Absolventen bestanden. „Nach wie vor unakzeptabel ist es, dass sich auch in 2015 die negative Lehrgangssituation an der Landesakademie in Celle nicht verbessert hat. Hier wurden der Feuerwehr auf Stadtebene lediglich 38 Lehrgangsplätze angeboten“, so Stadtbrandmeister Dieter Engelke .Auf Drängen vieler Kommunen – darunter auch Barsinghausen – sei das Land wohl nunmehr bemüht, hier Abhilfe zu schaffen. Technische Lehrgänge an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Ronnenberg haben 39 Einsatzkräfte absolviert. Engelke richtete einen Dank an Volker Bothe, der sich als neuer Stadtausbildungsleiter sehr gut in dieses Amt eingearbeitet habe.

Anfang letzten Jahres konnten 160 neue Einsatzüberjacken im Wert von rund 60.000 Euro an die Ortsfeuerwehren ausgegeben werden. Die Jacken ersetzen die mehr als 15 Jahre alten Vorgänger der ersten Generation. Für die Finanzierung mussten andere, auch dringende Ersatzbeschaffungen zurückgestellt werden. Drei neue Einsatzfahrzeuge wurden 2015 bestellt, in diesem Jahr sollen ein Gerätewagen Logistik an die Schwerpunktfeuerwehr Barsinghausen, ein Tragkraftspritzenfahrzeug Wasser an die Ortsfeuerwehr Eckerde und ein Einsatzleitfahrzeug, das auch der Stadtfeuerwehr dient, ausgeliefert werden. An der Drehleiter wurden sehr kostenintensive Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt.

Im Löschbezirk Egestorf, dazu gehören die Wehren Egestorf, Kirchdorf und Langreder, sind nunmehr alle drei Feuerwehrhäuser mit einer Abgasabsauganlage ausgestattet. Den Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Eckerde zollte Engelke eine hohe Anerkennung für die im Rahmen des Um- und Neubaus des Feuerwehrhauses erbrachten Eigenleistungen. Nur durch ihren Einsatz sei das neue Feuerwehrhaus nun nahezu fertiggestellt und könne im April dieses Jahres übergeben werden.

Nach Abschluss der durch die Ortsfeuerwehr vorbereiteten Planungen zum Um- und Anbau am Feuerwehrhaus Hohenbostel hat der Rat für dieses Jahr die erste Rate zur Finanzierung dieser Maßnahme zur Verfügung gestellt. Ebenfalls realisiert werden soll ein Umbau am Feuerwehrhaus in Großgoltern. Dieser soll unter anderem die Unterbringung eines neuen Fahrzeuges ermöglichen. Auch die Maßnahmen in Hohenbostel und Großgoltern werden laut Engelke mit einem erheblichen Anteil an Eigenleistungen umgesetzt.

Auf Stadtkommandoebene wurde Werner Brandes als stellvertetender Stadtbrandmeister verabschiedet. Nachfolger ist Henning Schünhof. „Nach einem sehr arbeitsreichen Jahr 2015 sind die Freiwilligen Feuerwehren in Barsinghausen auch in 2016 bereit, sich mit vollem ehrenamtlichen Engagement für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt einzusetzen“, so Dieter Engelke.

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