Es ist angerichtet!

Barsinghausen. Man nehme: 31,7 Prozent SPD, 29,5 Prozent CDU, 4,8 Prozent FDP, 6,2 Prozent UWG und 4,2 Prozent AFB-WG. Dann füge man noch 10,8 Prozent AfD hinzu, und schon hat man den Salat. Pardon, den Rat.

Von Wolf Kasse

Die Wählerinnen und Wähler der Stadt Barsinghausen haben entschieden, wer in den nächsten fünf Jahren die Geschicke der Deisterstadt bestimmen sollen. Nun ja, nicht alle, aber immerhin 60,1 Prozent der Wahlberechtigten haben von ihrem Mitbestimmungsrecht Gebrauch gemacht. 28.102 Bürgerinnen und Bürger hätten wählen können, in den Wahlurnen landeten letztlich 16.572 gültige Stimmzettel. 323 weitere Stimmzettel wurden zwar abgegeben, mussten aber für ungültig erklärt werden. Der gute Wille allein zählt eben nicht immer. „Verschenkt“ wurden übrigens auch Stimmen auf den gültigen Stimmzetteln. Drei Kreuze durften die Wählerinnen und Wähler machen, bei 16.572 gültigen Stimmzetteln ergibt das 49.716 Stimmen. Gezählt wurden aber nur 48.526 gültige Stimmen. Macht eine Differenz von 1.190 Stimmen, über die sich sicher jede Partei zusätzlich gefreut hätte.

Jetzt kann man gespannt sein, nach welchem Rezept die neu gewählten Ratsmitglieder die eingangs beschriebene Mixtur verrühren werden. Eine klare Mehrheit hat jedenfalls keine der beiden großen Parteien erreicht. Die SPD kommt trotz hoher Verluste noch als stärkste Kraft im neuen Rat auf 12 Sitze, die CDU folgt mit 11 Mandaten, die Grünen schicken 5 Vertreter in das Gremium und FDP, UWG und AFB-WG sind mit jeweils 2 Sitzen vertreten. Die AfD zieht erstmals mit 4 Kandidaten in das Barsinghäuser Kommunalparlament ein. Das bisherige rot-grüne Mehrheitsverhältnis funktioniert nicht mehr. Bei insgesamt 38 Sitzen im Rat liegt die Mehrheit bei 20 Sitzen. Rot-Grün ist mit 17 Sitzen nicht mehr mehrheitsfähig. Auf der anderen Seite käme die CDU zusammen mit FDP und UWG nur auf 15 Sitze – die zusätzliche Bürgermeister-Stimme macht den Kohl auch nicht fett. Da muss man sich wohl etwas anderes einfallen lassen, um eine konstruktive Politik für Barsinghausen auf die Beine zu stellen. Eine große Koalition wäre die einfachste Lösung, eine Koalition aus SPD, CDU, Grünen, FDP, UWG und AFB-WG wäre nach diesem Wahlsonntag sicher auch nicht unsympathisch.

Klaus Danner (links) moderierte die Wahlparty der Stadt im ASB Bahnhof. foto:kasse
Klaus Danner (links) moderierte die Wahlparty der Stadt im ASB Bahnhof. foto:kasse

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