Kunstverein Barsinghausen startet in die neue Saison

Barsinghausen (wk). Mit der neuen Ausstellung „Alles super?“ startet der Kunstverein Barsinghausen in die neue Saison. Am Freitag, 29. April, findet die Vernissage um 18 Uhr im Raum für Kunst, Egestorfer Straße 36A, statt. Gezeigt werden Werke von Stefan Schiek, Uwe Schloen und Marc Taschowsky. Die Einführung übernimmt Michael Stoeber. Für den musikalischen Rahmen sorgt die Gruppe „Nachbarn musizieren“, ein deutsch-internationales Ensemble um Albrecht von Blanckenburg aus Bantorf.

So beschreibt der Vorsitzende Friedrich Holtiegel die teilnehmenden Künstler:

Marc Taschowsky (Berlin) betört unseren Blick mit großformatigen attraktiven Frauenporträts und den bekannten Zeichen und Figuren aus der Welt des Films, der Comics und der Computerspiele. Sein  schrilles Spiel mit den Fetischen unserer Waren- und Unterhaltungswelt ist getragen von lustvoller Ironie.

Stefan Schiek (Weimar) verzaubert uns mit der Hochglanz-Ästhetik des Auto- und Maschinenmarktes. Die lackglänzenden Werbetafeln mit ihren farbigen Flächen und stilisierten Figuren fast ohne Binnenzeichnung zeigen rätselhafte Szenen, die sich bei genauerer Betrachtung als Endzeit- und Gefahrengeschichten erweisen.

Uwe Schloen (Bremen) stellt den farbprächtig überwältigenden Bildern kindsgroße verletzliche Figuren gegenüber. Wie verloren und vergessen, aber standhaft behaupten sie bei aller Skurrilität ihr einfaches Menschsein. In Schloens großem anzüglichen Engel verbinden sich die drei Einstellungen zu einer vielschichtigen Einheit.

Blick in die bunte Medienwelt: Wirklich alles super? foto:kasse
Blick in die bunte Medienwelt: Wirklich alles super? foto:kasse

Marc Taschowsky und Stefan Schiek waren am heutigen Mittwoch, 27. April, vor Ort im Raum für Kunst. Uwe Schloen wird am Donnerstag anreisen. Taschowsky sucht sich seine Vorlagen fragmentarisch aus der Welt der Medien. „Meine Werke sind in gewisser Weise ein Spiegel der Medienwelt“, sagt er. Er sammelt, trägt zusammen, archiviert – und irgendwann entsteht aus den Fragmenten ein Kunstwerk. Dabei arbeitet Taschowsky ohne Skizze, er lässt sich vom Arbeitsprozess der Malerei immer wieder inspirieren. „So ein Bild kann bis zu zwei Jahre brauchen“, beschreibt er seinen künstlerischen Schaffungsprozess. Auf den ersten raschen Blick erscheinen die bunten, großformatigen Werke einfach nur super, doch nicht ohne Grund steht ein Fragezeichen hinter dem Ausstellungstitel. So bergen die Bilder auch mitunter bedrückende, verstörende Aspekte, machen nachdenklich. Dem Betrachter bietet sich viel Raum für Interpretationen.

Stefan Schiek ist mit unterschiedlichen Motiven in der Ausstellung vertreten. Da geht es in einem Zyklus, den er 2009 begann, um Katastrophen, Entdeckungen und mitunter mystisch anmutende Szenen. Dabei setzt er auf reduzierte Formen in Verbindung mit teils knalligen Lackfarben, hervorgehoben noch durch ein perfektes Oberflächen-Finish in Hochglanz-Optik. Um letzteres kümmert sich ein Lackierprofi – das Ergebnis spricht für sich. „Es geht mir um die Suche, nicht um konkrete Geschichten“, beschreibt Schiek seine Werke. Besonders sehenswert: Die Streifenbilder, mit denen er sich seit zwei Jahren intensiv befasst. Schiek schafft beispielsweise eine märchenhafte Waldszene mit einer ganz eigenen Formsprache. Bunte vertikale Streifen beschreiben die Waldszene, geben dem Bild Tiefe und die vielen Farbabstufungen simulieren die Lichtstimmung im Wald.

Die Ausstellung ist donnerstags von 19 bis 21 Uhr, samstags von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen werden donnerstags ab 19 Uhr angeboten. Der Eintritt ist frei. Sondertermine können unter 05105/80570 oder 05105/5911135 vereinbart werden. Die Mailadresse des Vereins lautet an@kv-barsinghausen.de, Infos gibt es auch unter www.kv-barsinghausen.de

10 Jahre Kunstverein

Der Kunstverein Barsinghausen feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen, er ist seit 2006 als gemeinnütziger Verein eingetragen. Der Verein ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine und kooperiert eng mit der Kunstschule Noa Noa und dem Kulturverein Krawatte – letzterer wurde gegründet, um in der ehemaligen Krawattenfabrik Ahlborn an der Egestorfer Straße die Kulturfabrik Krawatte als soziokulturelles Zentrum aufzubauen.

Jedes Jahr präsentiert der Kulturverein Barsinghausen drei bis vier Ausstellungen und gibt damit sowohl Künstlerinnen und Künstlern aus der Region als auch überreggional tätigen Kunstschaffenden Raum und Zeit, ihre Werke auszustellen. Zu jeder Ausstellung wird ein passender Katalog erstellt.

Der Verein freut sich über Spenden, Sponsoren und Förderer. Spender erhalten eine offizielle Spendenbescheinigung. Das Angebot für Sponsoren findet sich auf der Homepage unter http://kunstverein-barsinghausen.de/sponsoring-etc/spenden-sponsern/. Die Bankverbindung lautet: Stadtsparkasse Barsinghausen, IBAN DE85 2515 1270 0000 1068 15, BIC: NOLADE21BAH, Stichwort „Wir schaffen Raum für Kunst“.

 

 

 

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