Stadtrat Dr. Georg Robra verlässt Barsinghausen Richtung Heimat

Barsinghausen (red). Dr. Georg Robra, Barsinghausens 1. Stadtrat, verlässt die Deisterstadt in Richtung Ostwestfalen. Bereits zum 1. Oktober tritt er eine gleich geartete Stelle bei der Stadt Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh an. Bürgermeister Marc Lahmann bedauerte den bevorstehenden Weggang Robras mit Nachdruck. Robra selbst betonte, dass ihm die Entscheidung keinesfalls leicht gefallen sei.

Im Rathaus wurden am heutigen Dienstagvormittag zunächst die Fachdienstleiter von Robras Entscheidung in Kenntnis gesetzt. Außerdem erging eine Rundmail an die Ratsvertreter. Auch die Medien wurden informiert. Am Montagabend hatten die politischen Vertreter seines neuen Arbeitgebers mit großer Mehrheit für den scheidenden Barsinghäuser Stadtrat und wählten ihn zu ihrem 1. Beigeordneten.

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Gern gesehener Gast: Der 1. Stadtrat Dr. Georg Robra, hier beim TSV-Neujahrsempfang.

Lahmann bedauerte die Entscheidung des 1. Stadtrats ausdrücklich, die er gleichwohl aber verstehen könne und akzeptiere. Barsinghausens Bürgermeister lobte Robra in höchsten Tönen, sprach von einer sehr guten Zusammenarbeit, starker Teamfähigkeit und dankte ihm für sein Engagement. „Wir haben uns fachlich gut ergänzt“, betonte Lahmann. Gemeinsam habe man die jüngste Flüchtlingskrise „gut über die Runden gebracht“. Und auch in der Stadt, ihren Menschen und Vereinen sei Georg Robra gut angekommen. „Dass unser Stadtrat nicht die gesamte Legislaturperiode bei uns bleibt, war anzunehmen“, bekräftigte der Bürgermeister. Wenn man sich seine Qualitäten anschaue – zu gut für Barsinghausen! Lahmann hatte allerdings an den Weggang in eine größte Kommune als Rheda-Wiedenbrück gedacht. Die Stadt im Kreis Gütersloh zählt knapp 50.000 Einwohner.

Robras Erklärung für seinen Ausstieg nach nur 20 Monaten ist zweifellos verständlich. „Ausschließlich private Gründe“, bemerkte er zu seiner Entscheidung, die ihm keineswegs leicht gefallen sei. Das Familiäre, die gemeinsame Sorge um seine beiden Töchter (zehn und 17 Jahre alt) mit dem Lebensmittelpunkt in Bielefeld, stehe über dem Beruf. Erschwerend dabei: Das Amt des 1. Stadtrats habe er nie als Job verstanden. „Es ist viel mehr“, so Robra.

Und weiter: „Barsinghausen und ich – das hat ganz gut zusammengepasst. Ich habe hier ganz tolle Begegnungen mit den Menschen gehabt.“ Robra sprach von einem „sehr starken und richtig guten Miteinander“. Sein Wunsch sei es, dass die Bürger seine Entscheidung nachvollziehen könnten und nicht an einen Dissens innerhalb der Verwaltung glauben. Der 42-Jährige stammt aus Herford, sein neuer Dienstort liegt also wesentlich günstiger.

Vor Robras Amtsantritt am 15. Januar 2015 hatten die politischen Gremien der Deisterstadt weit über ein Jahr lang um die Besetzung des Stadtrat-Postens gerungen. Es folgte eine äußerst schnelle und intensive Einarbeitungsphase. Georg Robra kam an und füllte seine Position mit Herzblut erfolgreich aus. Gleich zu Beginn: Kaum ein Neujahrsempfang und kaum eine Hauptversammlung, wo der neue 1. Stadtrat nicht vorstellig wurde und Gehör fand.

Und nun? Bürgermeister Lahmann geht davon aus, dass die Stelle schnellstmöglich neu ausgeschrieben werde. Dazu müsse die Abstimmung in der nächsten Ratssitzung im August erfolgen. Er rechne damit, dass zunächst Tobias Fischer (Verwaltungsvorstand Bau) abermals die allgemeine Vertretung übernehme. Auch die Fachdienstleiter hätten ihre Betroffenheit und ihr Bedauern über den Weggang Robras zum Ausdruck gebracht – und dies freilich nicht wegen der höheren Belastung, die nun auf sie zu kommen würde, so Lahmann.

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