Und auf einmal fühlst du dich „Wie im Himmel“

Eine Achterbahn der Emotionen – mit dem Stück „Wie im Himmel“ steht heute die dritte Premiere der Deister-Freilicht-Bühne an. Um 16 Uhr hebt sich der Vorhang und gibt einen Blick frei auf zutiefst menschliche Regungen. Unter der Regie von Ullrich Matthaeus formt sich eine berührende Geschichte um zwischenmenschliche Beziehungen in einer kleinen Dorfgemeinschaft. Auch wenn die Filmvorlage, 2004 von Kay Pollak geschaffen, ursprünglich in der Provinz in Nordschweden spielt, so ist die Story doch universell übertragbar – die Schicksale der beschriebenen Dorfbewohner finden sich so ähnlich wohl überall auf der Welt.

Von Wolf Kasse

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Häusliche Gewalt: Da fühlt sich Gabriella gar nicht „Wie im Himmel“. foto:kasse

„Wie im Himmel“ ruht auf zwei wesentlichen Komponenten – zum einen sind da die starken emotionalen Dialoge, zum anderen ist da die Musik, auf die sich letztlich alles fokussiert. Daniel Daréus (Timo Karasch) hat als Dirigent die großen Bühnen der Welt erobert. Doch dafür muss er einen hohen Preis bezahlen. Er erleidet einen totalen Zusammenbruch und kehrt schließlich zurück in sein kleines Heimatdorf in Nordschweden. Der berühmte Sohn des Dorfes wird zunächst freudig aufgenommen und ihm wird schnell angetragen, die Leitung des Kirchenchores zu übernehmen.

Es gelingt dem berühmten Dirigenten, dem angestaubten Kirchenchor frisches Leben einzuhauchen. Doch im Dorf regt sich bald schon Widerstand gegen seine Person. Eine Intrige bringt ihn um den Posten des Kantors. Wird sich das Blatt noch einmal wenden?

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Heftige Emotionen: Daniel Daréus (Timo Karasch, links) bekommt die ganze Verzweiflung von Pfarrer Stig Berggren (Uli Wagner) zu spüren. foto:kasse

Für den Chor der Deister-Freilicht-Bühne, Anfang 2014 gegründet, ist das Stück „Wie im Himmel“ nahezu maßgeschneidert. Die Musik berührt die Herzen des Publikums, und eine besondere Stellung nimmt dabei sicherlich der Solopart „Gabriellas Lied“ (Gabriellas sång) ein, in der Generalprobe ausgezeichnet interpretiert von Delphine Hindemitt.

„Wie im Himmel“ haben sich weltweit mehr als sieben Millionen Menschen im Kino angesehen. Die Deister-Freilicht-Bühne bietet die Gelegenheit, das Geschehen hautnah zu erleben und einen Blick in die Abgründe menschlicher Seelen zu erhaschen. Ruhm und Reichtum, Neid und Missgunst, Liebe und Hass, Isolation und Gemeinschaftlichkeit – wie gesagt, eine Achterbahn der Emotionen.

 

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