Barsinghausen (red). Die Stadt Barsinghausen erhält vom Land 1,5 Millionen Euro für den Bau des neuen Kindergartens Gänsefüßchen in der Nordstadt. Heike Fliess, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, überreichte den Förderbescheid im Beisein der Landtagsabgeordneten Claudia Schüßler an den ersten Stadtrat Dr. Thomas Wolf und Stadtplaner Soenke Bohm. Mit dem Projekt der neuen „Kita Gänsefüßchen“ verbinde die Kommune ihre städtebaulichen Ziele des Programms „Soziale Stadt“ mit dem großen Bedarf an neuen Kindergartenplätzen, befand Stadtrat Wolf.
Integration hat besondere Bedeutung
Seit Aufnahme des Sanierungsgebietes „Goethestraße/Bahlsen“ in das Förderprogramm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“ im Jahr 2009 verfolgt die Deisterstadt die Zielsetzung, die Familienfreundlichkeit im benachteiligten Stadtteil zu erhöhen und die Chancen der dort Lebenden auf Teilhabe zu verbessern. Das Thema „Integration“ habe dabei eine besondere Bedeutung. „Derzeit stehen jedoch vor allem in der Kernstadt nicht genug Kindergartenplätze zur Verfügung“, weiß Stadtplaner Soenke Bohm. Auch genügen die vorhandenen Gebäude nicht in vollem Umfang den Ansprüchen an die Barrierefreiheit. Als Ergänzung zum bisher schon Erreichten sei daher die Ansiedlung einer Kita mit integrativem Schwerpunkt ein weiterer wichtiger Ansatz aus diesem Themenfeld.
Gespeist wird die 90-prozentige Förderung für die neue Kita aus dem Städtebauprogramm „Soziale Stadt“ und dem Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“. Um beide Förderprogramme von Anfang an gut miteinander zu verbinden, sind gemeinsame Veranstaltungen mit dem Quartiersmanagement der Sozialen Stadt – wie etwa interkulturelle Elterncafés in der Kita – geplant. „So wird die Kita Gänsefüßchen zu einem Raum der den Menschen die Möglichkeit bietet, sich zu begegnen, unabhängig von Einkommen, Herkunft, Alter und Religion“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
„Mit der hohen Fördersumme von fast 1,5 Millionen Euro für den Bau der Kita Gänsefüßchen stärken wir das Zusammenleben vor Ort und unterstützen die soziale Quartiersentwicklung. Durch geplante Kooperationen mit kulturellen Projekten entsteht hier auch ein Treffpunkt für interkulturellen Austausch“, erläutert Heike Fliess. Das sei ein sehr schönes Projekt und damit gut investiertes Geld, lobte die Landesbeauftragte. Die neue Einrichtung wird Platz für 68 Kinder in drei Gruppen bieten. Die Arbeitsschwerpunkte sollen in den Bereichen Integration und Inklusion gesetzt werden. Zusätzlich soll der Kindergarten auch zu einer sogenannten Kompetenz-Kita für den Bereich Sprache werden. „Das ist ein ganz wichtiger Baustein, denn es geht nicht allein um die Kindergartenplätze“, urteilte der Stadtplaner Bohm.
Stadt rechnet mit 2 Millionen Euro Gesamtkosten
Durch die Förderung könne nun zügig mit der Umsetzung des Projektes begonnen werden. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich insgesamt auf knapp 1,7 Millionen Euro. Mit der Förderung werden 90 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtkosten übernommen. 75 Prozent davon trägt der Bund, 15 Prozent das Land. Weil aktuell die Baukosten allerdings rasant steigen, müsse die Kommune noch etwas drauf packen. „Wir gehen von zwei Millionen Euro Gesamtkosten aus“, teilte Stadtrat Wolf mit.
Förderungsbescheid bereitet Freude: Stadtplaner Soenke Bohm, Landtagsabgeordnete Claudia Schüßler, Landesbeauftragte Heike Fliess (Regionale Landesentwicklung) und Stadtrat Thomas Wolf (von links) freuen sich auf die neue Kita Gänsefüßchen.
