„Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb“ von Sue Townsend (Piper TB, 2014)

Schon lange hat Eva Biber davon geträumt, aus dem täglichen Trott auszusteigen. Der große Tag für die Neuausrichtung ihres Lebens kommt, als ihre Zwillinge endlich ausziehen und zur Uni gehen. Eva entschließt sich, fortan vorerst nicht mehr aufzustehen: Sie legt sich angekleidet, samt Stöckelschuhen und geschminkten Lippen, ins Bett, zieht die Decke über den Kopf und singt, um das Handy­läuten zu übertönen, „I walk the line“ von Johnny Cash.

Von Karin Dörner

Cover_Inside_Die_Frau_die_1_Jahr_im_Bett_bliebSie entflieht somit ihrem bisherigenLeben und wartet auf Erkenntnisse. Der Gatte samt seiner Geliebten, Mutter und Schwiegermutter sehen sich gezwungen, Eva zu versorgen. Nur der farbige Handwerker Alex verliebt sich sogar in „die Frau, die ein Jahr im Bett blieb“, von ihm aber erst einmal nichts wissen will. Als Wochen vergehen, werden die Ereignisse immer turbulenter und grotesker. Schliesslich bekommen auch die Medien Wind von Evas Geschichte, was dazu führt dass sich jede Menge Fans und verrückte Besucher vor der Haustür versammeln…

Sue Townsend ist die Autorin der Autorin der Adrian-Mole-Bücher, und wer diese kennt, erwartet scharfsinnige, immer wieder überraschende Unterhaltung – und die bekommt er auch.

Der Roman ist nicht zum Lautlachen komisch, sondern bezaubert mit seinem skurrilen Personal und bösem, typisch britischen Humor.

ISBN: 978-3-492-35098-3, Preis: 9,99 Euro

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