Retro-Rock der Spätsechziger in der Zeitmaschine

Sie sehen nicht nur so aus, sie spielen auch so: Graveyard. Jetzt hat der Schweden-Vierer sein mittlerweile viertes Album am Start. Einmal mehr wird feinster Retro-Rock abgeliefert – der Sound originalgetreu historisch, gleichwohl mit einer modern geschliffenen Produktion. Und die anstehende Tour führt auch nach Hannover.

Von Erk Bratke

Graveyard-CoverGraveyard / „Innocence & Decadence“ (Nuclear Blast/Warner Music): Eigentlich wirken Graveyard wie aus der Zeit gefallen, präsentieren sie sich doch sowohl optisch als auch akustisch wie eine Rockband aus den Spätsechzigern. Im Hintergrund könnten die alten Helden die Mähne schütteln – lol.

Elf neue Songs, die einerseits maximale Intensität sowie andererseits Gefühle der absoluten Ruhe beinhalten. Bluesrock eben. Doch damit allein gibt sich Quartett nicht zufrieden. So werden dem ursprünglichen Blues hier und da treibende Heavyrock-Riffs, Krautrock-Synthies und psychedelische Elemente eingeflößt. Wohl kaum eine andere Band ist im Stande, die Geschichte der Rockmusik derart zu ehren.

Natürlich sind Anleihen der Stones, von Black Sabbath und Led Zeppelin zu hören – so heißt es. Aber sind Graveyard nicht noch viel näher den Doors anzusiedeln? Besonders auffällig bei den Songs „Exit 97“ und „Cause & Defect“. Ist aber auch egal, denn insgesamt haben die Schweden längst ihren eigenen Stil gefunden.

Seit Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Hisingen Blues“ (2011) gibt es kein Halten mehr. Selbst der US-Rolling Stone feierte Graveyard nach ihrer ersten Live-Stippvisite auf dem amerikanischen Kontinent. Auch in Europa wächst ihre Anhängerschaft stetig. Nach ausverkauften Tourneen und Gastspielen bei vielen bedeutenden europäischen Festivals kommen sie im Herbst für acht Shows nach Deutschland. Der Startschuss fällt in Hannover, und zwar am 26. Oktober im Capitol am Schwarzen Bären. Ein fetter Live-Tipp für diejenigen, die auf Retro-Mucke stehen.

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