25 Jahre und weit weg von Leisetretern – Gotthard feiern!

Das fängt ja gut an! Ganz frisch im neuen Jahr feiert die Schweizer Rockformation Gotthard ihr 25-jähriges Bandjubiläum und veröffentlicht dazu den vom Titel her trefflich passenden Silberling „Silver“ – und der ist echt goldig. Klassischer Hardrock, mal schnörkellos, mal voller Bombast und dazu (natürlich) die genretypischen Ohrwurm-Balladen.

Von Erk Bratke

Gotthard / „Silver“ (G Records/Pias): Ohne lange drum herum zu reden – Gotthard sind aktuell die besseren Whitesnake. Das könnte sowohl aufs Songwriting als auch auf das Gesangvermögen von Nic Maeder gemünzt werden. Der Frontmann hat allen Unkenrufen zum Trotz das übergroße Paar Schuhe seines Vorgängers Steve Lee (er verunglückte 2010 tödlich bei einem Verkehrsunfall in den USA) ausgefüllt. Auch das Bandgefüge scheint offensichtlich über die Tragödie hinweg zu sein – sofern dies überhaupt möglich ist.

Auf „Silver“ liefern Maeder (vocals), Leo Leoni (guitar), Freddy Scherer (guitar), Marc Lynn (bass) und Hena Habegger (drums) die bekannten Markenzeichen des Gotthard-Massivs. Die neuen 13 Tracks bieten Swiss Rock at it’s best – von fragilen Akustikgitarren mit gefühlvollen Gesangspassagen über rifflastige und groovige Midtempo-Rocker bis hin zu hymnenhaften Bombast-Explosionen. Die Fans können mehr als zufrieden sein.

Und sie dürfen sich freuen: auf die anstehende Deutschlandtournee, die am 9. Februar startet und in der Folge auch nach Hannover führt. Gotthard gastieren am 15. Februar im Capitol am Schwarzen Bären. Die „25th Anniversary“-Jubiläumstour hat übrigens die Pretty Maids im Gepäck. Es geht quer durch Europa.

Als kleinen Vorgeschmack gibt es hier den ersten ausgekoppelte Track des Jubiläumsalbums. „Stay With Me“ heißt die Single – machen wir, könnte man meinen. Hier das Video:

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Yalta Club / „Hybris“ (Radicalis/Soulfood): Die Überleitung zum Yalta Club fällt schwer, denn das französische Sextett ist von der Lebensdauer – gemessen an Gotthard – freilich noch blutjung. Obendrein ist es musikalisch eine ganz andere Ecke. Selbsternannt ist von einer „Hippie Indie Pop-Band“ die Rede.

Eine Frau, fünf Männer und ein ganzes Arsenal an ungewöhnlichen Instrumenten – das sind Yalta Club. Corinna Krome, eine Musikerin aus Deutschland, trifft während eines Auslandssemesters beim Joggen (so heißt es) auf die fünf Straßenmusikanten aus Nantes. Das war 2012 und Yalta Club erblickt das Licht der Welt. Das erste Album bringt ansteckenden Optimismus und schmissige Popsongs. Die Konzert avancierten zu schweißtreibenden Partys.

Der Sechser singt (meist im Chor) zunächst über Belanglosigkeiten des Alltags, aber auch kritisch über Klimakiller und Konsumgesellschaft. Die Pariser Attentate von 2015 gehen an Yalta Club nicht spurlos vorüber. Am Folgetag des Hebdo-Anschlags schreibt die Band den Song „Love“. Es ist an Schrei nach Liebe, der jetzt die elf Tracks des zweiten Albums anführt. Sicherlich nicht jedermanns Sache, aber auf jeden Fall jung und modern.

Live sind Yalta Club ab dem 24. Januar in Deutschland zu erleben. Station wird auch in Hannover gemacht, und zwar bereits am 26. Januar im Mephisto, tags darauf in Hamburg (Molotow) sowie am 3. Februar in Lüneburg (Salon Hansen).

Mainfelt / „Backwards Around The Sun“ (Südpolmusic): Apropos Hannover-Gastspiele – die Folk-Rock-Band Mainfelt aus Südtirol stellt sich gleich zweimal in der Landeshauptstadt vor: bereits am 14. Januar im Pavillon als Support von Fiddler’s Green (damit dürfte klar sein, wohin die Reise geht) sowie am 16. März im Lux. Veröffentlicht ist aktuell die Single „All My Ghost“; das Album „Backwards Around The Sun“ erscheint am 3. Februar.

Mainfelt verewigen den Lebensstil vom „Life on the Road“ in ihren Songs. Das Quartett spielt nicht nur ihre Musik, sondern sie lebt sie. Herausragend ist zweifellos der einfühlsame Gesang von Leadsänger Patrick Strobl, der gleichzeitig als Songwriter fungiert. Das Album während einer Live-Situation im Little Big Beat Studio in Liechtenstein aufgenommen, um dem Zuhörer ein möglichst authentisches Konzertgefühl zu vermitteln. Eine Session-Version der Single „All My Ghost“ gibt’s als Vorgeschmack hier:

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