Angekommen im Mainstream: The Boys You Know aus Österreich

Nach Veränderungen in der Besetzungsliste gehen The Boys You Know in dieser Woche mit ihrem neuen Album „Elephant Terrible“ an den Start. Wie in der Branche üblich spricht auch die Formation aus Österreich von einer Weiterentwicklung – immerhin ist es nach „Waste Your Time“ (2013) und „Purple Lips“ (2014) ihr mittlerweile drittes Studiowerk.

Von Erk Bratke

The-Boys-You-Know---CoverThe Boys You Know / „Elephant Terrible“ (Wohnzimmer Records / Broken Silence): Trotz nunmehr dreier Veröffentlichungen ist der Bandname nicht Programm. Nö, allzu viel haben wir von den „boys you know“ noch nicht gehört. Das könnte sich aber durchaus ändern, denn mit ihrem neuen Output ist man eindeutig im Mainstream angekommen. Indie-Rock, Pop-Rock – hm? Was soll’s, wer braucht schon Schubladen. Fakten: Hübsche Melodien und Gesangsharmonien, teilweise scharfe Gitarren, oft aber auch einschmeichelnd süße Klänge und manchmal gar recht jazzy.

Laut Labelpresse verleitet die Musik die Kritiker zur Verwendung von Superlativen. Die Alben stehen mittlerweile in Japan im CD-Regal und auf ihren Konzerten versammeln sich ihre musikalischen Helden im Publikum. Überschwängliches Lob gibt vor allem im Alpenland ist von der „besten Band Österreichs“ die Rede. Klitzekleiner Kritikpunkt: Nur neun Titel bei 33 Minuten Spieldauer – ein wenig mehr hätte es durchaus sein dürfen.

2012 wurden The Boys You Know von Filmregisseur Thomas Hangweyrer (Gitarre, Gesang) gegründet. Mitstreiter waren Mathias Kollos, Benjamin Philippovich und Sophie Schmidauer. 2016 gab die Band auf Facebook den Ausstieg von Sophie Schmidauer bekannt und stellte gleichzeitig drei neue Mitglieder vor: Max Hauer, Manuel Kurzmann und Stefan Slamanig. Gemeinsam löieß man sich für die aktuelle LP „Elephant Terrible“ erstmals etwas mehr Zeit. Die Aufnahmen entstanden auf Reisen, in verschiedenen Wohnzimmern, eben irgendwo auf der Welt.

Anders als bei den bisherigen Alben zeichnete diesmal nicht Wolfgang Möstl (Mile Me Deaf, Sex Jams), sondern der Band-eigene Gitarrist Mathias Kollos (prima Job) für die Produktion verantwortlich. „Stilistisch“, so heißt es, „ist auf der neuen Platte eine klare Entwicklung erkennbar: Weg vom College-Rock und hin zu Evergreens. Neben den altbekannten, immer wieder genannten Einflüssen Dinosaur Jr., Pavement, Smashing Pumpkins, sind nun auch Töne zu hören, wie man sie von Neil Young oder Fleetwood Mac erwarten würde.“ Dies sei zum Teil der personellen Umstrukturierung der Band zu verdanken – das Quartett wurde für dieses Album um einen Trompeter und einen Keyboarder erweitert, die nun auch bei Live-Konzerten vertreten sind.

Apropos live: Für den Herbst sind zwei Deutschland-Gastspiele angekündigt – am 15. November in Bremen (MS Treue) und am 16. November in Hamburg (Pooca Bar). Eine Hörprobe vom neuen Album gibt’s hier:

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