Eben drum: „Exclusive“ wollen exklusiv sein

Das ist ja dreist: Da nennt sich eine Band einfach mal „Exclusive“. Das Quintett aus München (Hometown, so heißt es) hat mit der Halbballade „Bruder“ eine vielversprechende Single am Start. Jetzt liegt auch das dazugehörende Album vor. „Neuer Mensch“ heißt es und ist das zweite Werk der recht eigenwilligen Jungs.

Von Erk Bratke

Exclusive_CoverExclusive / „Neuer Mensch“ (Columbia/Sony Music): „Exclusive“ – das sind (und wollen sein) Markus Harbauer, Johannes Wimmer, Fabian Bottler, Christian Rehländer und Benedikt Höcherl. Sie liefern…ja, was eigentlich? Indie, Punk, Rock, Rave, Dancefloor. Ach egal, nehmen wir doch einfach von allem ein bisschen. Vom Sound und von den Texten her heben sie sich zweifellos ab. Okay, das will ja jeder aus der Generation Facebook-Twitter-Instagram. Schielen wir auf den ESC-Ausgang (Eurovision Song Contest), so hat das mit unserem Beitrag eben nicht geklappt. Nicht mal die null Punkte hatten wir in Wien exklusiv.

Sei’s drum, die fünf Jungs nehmen die Individualisierung als Breitensport. Eine Stimmung also, die dann nur noch in Konsens-taugliche Stadionhymnen übersetzt werden muss. Das haben „Exclusive“ mit ihren zwölf neuen Songs versucht. Voller Selbstsicherheit demonstrieren sie die Bereitschaft und die Energie, gegen den Strom zu schwimmen. „Ein Style- und Gesinnungsangebot für all diejenigen da draußen, die nicht von gestern sind“, heißt es in der Labelpresse. Und weiter: „Wir gegen euch, wir gegen dich. Nichts zu verliern. Blut im Gesicht.“ In diesen wenigen Zeilen der zweiten Nummer des Albums pulsiere das ganze Wesen dieser Platte.

Ein Trademark der Band dürfte die unverwechselbare Stimme von Sänger Fabian Bottler sein. Die kommt am besten, wenn sich Bottler nach Leibeskräften düstere Stimmungen von der Brust respektive Seele schreit – richtig rotzig.

Wer rein hören möchte, sollte sich einfach mal auf www.exclusive-official.de tummeln. Ansonsten ist zur CD-Veröffentlichung auch eine Tour angelaufen. Auch ein Stelldichein in Hannover ist vorgesehen, und zwar 4. Juni im „Lux“.

Bliebe zum Schluss noch die Info zu einem lokalen Bezug: Für die Bandfotos zeichnet nämlich Olaf Heine verantwortlich. Ein Barsinghäuser, der in jungen Jahren für die ehemalige Deister-Leine-Zeitung fotografierte und später in die große, weite Welt auszog, um namhafte Größen aus dem internationalen Musik- und Filmgeschäft abzulichten. Auch das oben abgebildete Foto stammt aus Heines „Kasten“.

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