Saga, Sido, Slayer und weitere Neuerscheinungen

Wow, der September bringt’s – und zwar jede Menge fette CD-Veröffentlichungen. Darunter befinden sich gleich mehrere Alteingesessene, die wir in einer kleinen Auswahl zusammengestellt haben. Gleichzeitig werden umfangreiche Tourneen angekündigt. Saga, Sido, Slayer und weitere Neuerscheinungen…

Von Erk Bratke

Sido---CoverSido / „VI“ (Universal Music): Na, das hat ja schon mal gut geklappt, denn der Song „Astronaut“ (Sido mit Andreas Bourani) schoss quasi raketenhaft auf Platz 1 der Single-Charts. War ja klar. Bourani ist nicht der einzige namhafte Sänger, den Sido ins Boot holte (Adel Tawil, Olexesh, Dillon Cooper, Estikay und andere).

Als der Maskenmann von einst hat Sido längst verschiedene Gesichter. Ein Imagewandel? Vom polternden Provokateur und Outsider hat er sich nicht nur als anerkannter Musiker, Schauspieler und Entertainer etabliert, sondern auch als Freidenker und kritischer Geist. Freilich blieb seine Sprache und seine Bilder auch beim sechsten Album bestehen. Pure Ghetto-Poesie.

Album Nummer 6 ist für Sido eine Zwischenbilanz. Er blickt auf die brennende Themen unseres Alltags inklusive Gotteskrieger, Flüchtlingsdrama, Umweltzerstörung oder dem arroganten Wohlstandsscheiß. Sein passender Rap-Reim: „Ich bin nicht gläubig, aber ich glaube, wir sind alle am Arsch.“

Im Herbst geht Sido auf große Deutschlandtour durch die größten Hallen der Republik. Ein Stelldichein gibt’s auch in Hannover, und zwar am 25. November in der „Swiss Life Hall“.

Saga-1---CoverSaga / „The Beginner’s Guide Of Throwing Shapes“ und „The Security Of Illusion“ (ear Music / Edel): Nun ja, nicht ganz brandneu ist das Material der beiden Neuveröffentlichungen von Saga. Allerdings wurden die Longplayer aus den Jahren 1989 und 1993 komplett neu gemastert und mit einigen tollen Livemitschnitten bepackt. Supersongs der Marke „Wind Him Up, „The Flyer“ oder „Scratching The Surface“ als Bonustracks gehen immer.

Saga-2---CoverVerantwortlich für die Re-Releases der Saga-CDs ist „ear Music“; innerhalb eines Jahres sollen dann alle zwölf Studiowerke (1989 bis 2007) mit dem exklusiven Livematerial chronologisch veröffentlicht sein. Schön für Sammler.

 

 

Delta-Saints---CoverThe Delta Saints / „Bones“ (ear Music / Edel): Ja, sind wir denn wieder in den Siebzigern? Könnte man durchaus meinen, wenn das neue Album der aus Nashville kommenden Band aus den Boxen wummert. Feinster Roots-Rock mit Blues-Wurzeln ist da zu hören.

Das zweite Studiowerk der Delta Saints soll von Jack White, den Black Keys, der Band of Horses und Led Zeppelin beeinflusst sein – und das ist durchaus hörber. In ihrer Art von Rock’n’Roll betten sie Country, R&B, Soul und Gospel ein. Als Producer und Mixer stand Ed Spear zur Seite, der schon für Jack White, die Arctic Monkeys und Neil Young arbeitete. Er schuf einen unheimlichen Sound und psychedelische Atmosphäre. „Ein prächtiges Hörvergnügen von und mit einer großartigen Band“, urteilte beispielsweise das Magazin „Rock Hard“. Stimmt!

Im Übrigen sind die US-Amerikaner auf Deutschlandtour. Für den 18. September ist ein Gastspiel in der „Blues Garage“ in Isernhagen vorgesehen. Ein fetter Livetipp. Eine Hörprobe gibt’s hier:

 

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Slayer---CoverSlayer / „Repentless“ (Nuclear Blast / Warner): Vor rund zwei Jahren mussten Slayer den Verlust von Gründungsmitglied Jeff Hanneman hinnehmen. Der Gitarrist starb an den Folgen einer zweijährigen Krankheit. „Wir gingen raus und tourten danach, um zu sehen, wir wir damit klar kommen“, blickt Sänger/Bassist Tom Araya zurück und stellt klar: „Jeff würde wollen, dass wir weiter machen.“ Und jetzt? Fetter Rockergruß mit der bekannten Pommesgabel.

Ein Teil der sogenannten Big Four des Trash Metal-Genres (mit Metallica, Megadeth und Anthrax) ist also zurück. Slayer veröffentlichen am 11. September ihr mittlerweile elftes Studioalbum. Die zwölf Songs des Werks wurden von Terry Date produziert. Die Band um Tom Araya (Bass, Gesang), Kerry King (Gitarre), Paul Bostaph (Schlagzeug) und Tour-Gitarrist Gary Holt, der für über ein halbes Dutzend der neuen Songs auf dem Album die Leads einspielte, begann im März 2014 und wurde dieses Jahr in Los Angeles beendet.

„Das neue Album klingt nach Slayer“, erklärt Araya. Düster, schnell, aggressiv und gnadenlos. Die Trash-Legende versteht „Repentless“ gleichzeitig als Hommage an den verstorbenen Kollegen. Play it loud – aber Vorsicht mit der Wirbelsäule beim Headbangen. Der Visualizer-Clip kann hier angeschaut werden:

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