Stadionrock aus Dänemark: wuchtig und hymnenhaft

„Endlich“, werden sich viele Fans gesagt haben, „endlich melden sie sich zurück“: Volbeat, standesgemäß mit voller Wucht. Drei Jahre nach dem internationalen Multiplatin-Topseller „Outlaw Gentleman & Shady Ladies“, einer Grammy-Nominierung und weltweiten Tourneen haben die Jungs ihr neues, lang erwartetes Studioalbum „Seal The Deal & Let’s Boogie“ am Start. Produziert wurde das Album erneut von Jacob Hansen und Co-produziert von Frontmann Michael Poulsen und Lead-Gitarrist Rob Caggiano.

Von Erk Bratke

Volbeat-CoverVolbeat / „Seal The Deal & Let’s Boogie“ (Vertigo / Universal Music): Zur CD-Veröffentlichung Glück im Unglück – Volbeat besetzten gleich am ersten Veranstaltungstag von „Rock am Ring 2016“ die Headliner-Position, konnten abrocken und blieben von der späteren Absage (Wetterkapriolen) verschont. Kurz zuvor flatterte noch die Bestätigung herein, dass Kaspar Boy Larsen „ab sofort offiziell der neue Bassist von Volbeat ist“. So weit, so gut.

Es ist schon erstaunlich, wie die dänische Formation (Kopenhagen) über die Jahre ihren unverwechselbaren Sound kreiert hat. Präsentiert wird eine Mixtur aus Metal und Rock’n’Roll, aber auch aus Punkrock und Country – das Ganze stets mit krachenden Riffs und recht hymnischen Refrains verpackt. Wikipedia spricht in Anlehnung an Elvis Presley deshalb vom „Elvis-Metal“. Nun gut, Fakt ist, dass die Dänen ihrem Konzept eine einmalige Karriere mit Millionen verkaufter Alben und unzähligen Auszeichnungen verdanken.

Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA gelang ihnen längst der große Durchbruch. Kurios, dass ausgerechnet eine europäische Band an die überaus erfolgreichen Zeiten des US-Stadion-Rock anknüpft. Es heißt, dass Volbeat ihre Kraft aus der vermeintlichen Diskrepanz zwischen internationalen Arena-Tourneen vor gewaltigen Massen jubelnder Fans einerseits und der Abgeschiedenheit ihrer dänischen Heimat andererseits schöpfen.

Dabei kommen die meisten Ideen immer noch von Mastermind Michael Poulsen. Aber insbesondere der US-Gitarrist Rob Caggiano sei zu einer unerlässlichen Stütze geworden. „Inzwischen haben wir uns besser kennen gelernt und sind darüber Freunde geworden“, sagt der Gitarrist selbst. Er war 2013 zunächst als Co-Produzent von „Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“ zu Volbeat gestoßen war, hatte danach auch die damals vakante Position des zweiten Gitarristen übernommen. Er spricht zwar kein dänisch, ist aber aus der aktuellen Besetzung nicht mehr wegzudenken.

Das neue Werk ist wuchtig, kracht, geht nach vorne los, hat jede Menge Ohrwumcharakter durch hymnenhafte Refrains – also: play it loud! Wenn es etwas zu meckern gibt, dann dass die insgesamt 13 Songs sehr ähnlich daher kommen. Aber was soll’s, das haben beispielsweise Nickelback auch nie anders gemacht. Das Album ist als Doppelvinyl, Standard-CD, Digipack mit Bonus-CD und Special Edition Box mit Bonus-CD inklusive Patches.

Mittlerweile haben Volbeat drei Songs aus dem neuen Longplayer bei Youtube öffentlich gemacht:

Das nagelneue Lyricvideo zum Song „Seal The Deal“ sieht man hier:

[youtube youtubeurl=“5T60KuDDyJ8?list=PL-yEYqhf9X7BwAPX9b1PAsoZNUcMrULYI“ ][/youtube]

 

Das Video zu „The Devil’s Bleeding Crown“ gibt’s hier:

[youtube youtubeurl=“3nb7DD7vdQ0″ ][/youtube]

 

Interessant der Song „For Ewigt“ – der Titel ist dänisch und bedeutet „Für immer“. Die rein englische Version des Tracks trägt den Titel „The Bliss“. Hörprobe hier:

[youtube youtubeurl=“TAhyZegVkhw“ ][/youtube]

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein