Breitbandausbau: Beginn der Tiefbauarbeiten in der Region

Verträge sind unterzeichnet

Region Hannover (red). Schnelles Internet für die Region Hannover: Bis Ende 2018 werden 13 Regionskommunen mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen versorgt. Seit Anfang November liegen die endgültigen Zuwendungsbescheide vom Bund und Land Niedersachsen zur Förderung des Projekts vor. Nach europaweiter Ausschreibung, Bietergesprächen und Verhandlungen mit Telekommunikationsunternehmen sowie eingehender Prüfung der Ausbaupläne hat die Region Hannover zwei Unternehmen den Zuschlag erteilt: Telekom Deutschland und Northern Access. Seit heute ist das offiziell: Regionspräsident Hauke Jagau unterzeichnete mit Michael Krüger von Telekom Deutschland und Torsten Voigts von Northern Access die Verträge zum Breitbandausbau in insgesamt 49 bislang unterversorgten Gebieten.

Ausbau erfolgt jetzt in 13 Kommunen

Nach dem Beihilfe- und Förderrecht darf die Region den Breitbandausbau nur dort fördern, wo Telekommunikationsunternehmen weniger als 30 Mbit/s im Download anbieten und in den kommenden Jahren keinen Eigenausbau planen. Die Erschließung dieser so genannten „weißen Flecken“ im Regionsgebiet wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit 1,15 Millionen Euro und vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit 1,93 Millionen Euro gefördert, die Region Hannover steuert den kommunalen Eigenanteil in Höhe von 330.000 Euro bei.

Unterschriftsreife Kooperation: Von links Torsten Voigts, Geschäftsführer von Northern Access, Regionspräsident Hauke Jagau und Michael Krüger, stellvertretender Leiter Infrastrukturvertrieb Region Nord von Telekom Deutschland, besiegeln den Breitbandausbau in der Region Hannover. Foto: F-Bittner/Region Hannover
Unterschriftsreife Kooperation: Von links Torsten Voigts, Geschäftsführer von Northern Access, Regionspräsident Hauke Jagau und Michael Krüger, stellvertretender Leiter Infrastrukturvertrieb Region Nord von Telekom Deutschland, besiegeln den Breitbandausbau in der Region Hannover. Foto: F.  Bittner/Region Hannover

„Wir investieren in die Zukunft der Region Hannover als Wirtschaftsstandort und als Lebensraum“, betonte Regionspräsident Hauke Jagau. „Schnelle Bandbreiten sind Voraussetzung für Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Wer den Anschluss an digitale Trends wie Cloud-Computing und Industrie 4.0 verpasst, bleibt irgendwann auf der Strecke – die Firmen ziehen weg. Das merken wir auch bei den Einwohnerinnen und Einwohnern: Die Menschen wollen am Wohnort ihr Smart TV nutzen. Durch den geförderten Ausbau erreichen wir in der Region Hannover eine Versorgungsquote von 99,6 Prozent und sind damit in ganz Niedersachsen am besten versorgt.“

Rund 5.300 Haushalte und 290 Unternehmen in Burgwedel, Gehrden, Isernhagen, Langenhagen, Lehrte, Pattensen, Ronnenberg, Sehnde, Springe, Neustadt, Uetze, Wedemark und Wennigsen profitieren vom Breitbandausbau. In den kommenden Monaten beginnen die Telekommunikationsunternehmen mit den notwendigen Tiefbauarbeiten, verlegen Glasfasertrassen und errichten Verteilerkästen. Zur Verlegung von Leerrohren und Glasfaserkabeln sind rund 89 Kilometer Tiefbau erforderlich, 73 neue Schaltgehäuse müssen errichtet und mit Glasfaser angebunden werden.

Fertigstellung bis Ende 2018

Bis Ende 2018 werden alle Firmen, Einwohnerinnen und Einwohner in den betroffenen Gebieten mit bis 100 Mbit/s im Download und bis zu 40 Mbit/s im Upload versorgt sein. „Damit bieten wir unseren Kundinnen und Kunden gute Geschwindigkeiten zu einem attraktiven Preis an“, sind sich Michael Krüger von Telekom Deutschland und Torsten Voigts von Northern Access einig.

Die Telekom Deutschland wird für schnelles Netz aktiv in Burgwedel: Heisterholz und Heidewinkel, in Gehrden: Ditterke (teilweise) und Northen (teilweise), in Isernhagen: Altwarmbüchen (teilweise) und Farster Bauernschaft (teilweise), in Langenhagen: Maspe, Twenge, Kananohe und in der Evershorster Straße, in Lehrte: Ramhorst, in Neustadt: Evensen, Welze, Luttmersen, Mandelsloh, Amedorf, Warmeloh, Brase, Dinstorf, Hagen, Scharnhorst und Schneeren, in Pattensen: Vardegötzen und Thiedenwiese, in Ronnenberg: Linderte, Vörie und Ihme-Roloven , in Sehnde: Köthenwald und Klein Lobke, in Springe: Eldagsen, Boitzum, Holtensen und Wülfinghausen, in Uetze: Abbeile, in Wennigsen: Waldkater, Argestorf, und Steinkrug , sowie in Wedemark: Gailhof, Meitzer Busch, in der Siedlung Brelinger Straße und in der Siedlung Im Walde.

Northern Access sorgt für eine bessere Internetverbindung in Neustadt: Bevensen, Lutter (teilweise), Borstel (teilweise), Nöpke (teilweise), Eilvese (teilweise), Niedernstöcken (teilweise) und Weißer Berg. Die Gebiete, in denen Telekom und Northern Access nur teilweise aktiv werden, sind zum anderen Teil bereits mit schnellem Internet versorgt.

Europaweite Ausschreibung

Ausschlaggebend für die Wahl der Telekommunikationsunternehmen waren neben der Höhe der Wirtschaftlichkeitslücken auch die technische Lösung bzw. die erreichbaren Geschwindigkeiten, der Fertigstellungstermin, die Höhe der Endkundenpreise sowie das Betriebs- und Servicekonzept. Die europaweite Ausschreibung erfolgte gemäß der förder- und beihilferechtlichen Vorgaben durch EU, Bund und Land nach dem so genannten „Wirtschaftlichkeitslückenmodell“. Das bedeutet, dass die Region den Telekommunikationsunternehmen eine Investitionshilfe für den Fehlbetrag zwischen den Investitions- und Betriebskosten auf der einen und den zu erwartenden Einnahmen auf der anderen Seite gewährt.

Gemeinsam mit den Telekommunikationsunternehmen sowie den Städten und Gemeinden plant die Region Hannover derzeit, weitere 250 Haushalte und 100 Unternehmen mit leistungsfähigem Breitbandanschluss zu versorgen. Die Fördermittelanträge dafür sind in Arbeit. Unabhängig von der Förderung durch die öffentliche Hand planen auch die Telekommunikationsunternehmen weitere Breitbanderschließungen im Regionsgebiet.

Außerdem arbeitet die Wirtschaftsförderung der Region Hannover eng mit den Telekommunikationsunternehmen bei der flächendeckenden Erschließung von Gewerbe- und Industriegebieten mit Glasfaserkabel (Fibre to the Home) zusammen. Die Telekommunikationsunternehmen werden den Eigenausbau sukzessive vorantreiben, um Unternehmen mit Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s symmetrisch anbinden zu können.

Alternativen für Einsiedler

Für alle Kommunen gilt: Das wirtschaftliche Potenzial für eine Erschließung mit leitungsgebundenen, leistungsfähigen Breitbandanschlüssen in sehr kleinen Siedlungen oder bei einzelnen Gehöften und Forsthäusern ist auch mit Fördergeldern zu gering. Hier können Funktechnologien wie LTE und mittelfristig 5G bzw. Hybrid-Technologien oder Satellitenverbindungen eine adäquate Lösung für mehr Bandbreite für die betroffenen Adressen sein. In Gewerbegebieten sind oftmals bereits Breitbandinfrastrukturen vorhanden, so dass Unternehmen einen direkten Anschluss ans Glasfasernetz („Fibre to the Home“ mit bis zu 1 Gbit/s symmetrisch) bei einem Telekommunikationsunternehmen beauftragen können – diese Maßnahme ist nicht förderfähig.

 

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