Der jüngste Tag wird kommen – auf der Klosterbühne

Wennigsen (red). Bereits seit September letzten Jahres probt das Ensemble der Klosterbühne unter der Leitung von Susanne Theis am neuen Stück „Der jüngste Tag“ von Ödön von Horvath. Es spielt in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Es gibt sieben Aufführungen: Premiere ist am Freitag, 6. März, die weiteren Vorstellungen laufen am Samstag, 7. März, Sonntag, 8. März, Mittwoch, 11. März, Freitag, 13. März, Samstag. 14. März und Sonntag, 15. März. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, sonntags um 16 Uhr.

Telefonische Kartenvorbestellungen sind ab dem 9. Februar möglich unter 05103/706389 zu folgenden Zeiten: montags und mittwochs 10 bis 12 Uhr, freitags 14 bis 16 Uhr (Bitte keine Karten im Kirchenbüro bestellen!). Per Email: klosterbuehne@gmail.com. Der Eintritt ist frei; um eine Spende wird gebeten.

Zum Stück: Thomas Hudetz (Björn Jensen) ist Bahnhofsvorsteher in einem kleinen Ort, in dem er hoch geachtet wird. Vor Jahren hat er eine wesentlich ältere Frau (Bettina Borchert) geheiratet, die er aber nicht liebt und die ihn nun mit ihrer ständigen Eifersucht quält. Eines Tages küsst ihn die Wirtshaustochter Anna (Jeanette Dobbertin), um ihn zu provozieren. Darüber versäumt es Hudetz, rechtzeitig das Signal zu stellen. Fazit: ein Zugunglück mit 18 Toten.

Klosterbühne2-2015
Die Darsteller (im Uhrzeigersinn von oben links): Peter Zanini, Jeanette Dobbertin, Björn Jensen, Bettina Borchert. Fotos: Claus G. Riedel, Knud Jensen

Vor Gericht beteuert Anna Hudetz‘ Unschuld. Und obwohl es eine Zeugin für den Kuss gibt – Frau Hudetz hat alles beobachtet–, kommt es zum Freispruch. Die öffentliche Meinung schwankt zwischen Vorverurteilung, enthusiastischem Unschuldsglauben und Besserwisserei. Einzig Alfons, Frau Hudetz‘ Bruder (Peter Zanini) ist zu eigener Urteilsbildung fähig. Im Gegensatz zu Hudetz, der sich durch das offizielle Urteil und durch den öffentlichen Zuspruch „glänzend rehabilitiert“ fühlt, kann Anna das Geschehene nicht vergessen. Als Thomas Hudetz aus der Untersuchungshaft entlassen wird, treffen sich die beiden, und das Unheil nimmt seinen Lauf. Am Ende, am „Jüngsten Tag“, muss Hudetz eine Entscheidung treffen …

Der österreichische Autor Ödön von Horváth (1901-1938) beobachtet in seinen „Volksstücken“ die Ignoranz und die emotionale Kargheit in kleinbürgerlichen Verhältnissen. Er setzt er die gesellschaftlichen Kategorien menschlichen Handelns mit religiösen Fragestellungen in Verbindung: Wie geht der Mensch mit einer Tat um, deren Folgen er nicht mehr rückgängig machen kann? Was ist Schuld und was bedeutet Eigenverantwortung?

Das Ensemble der Klosterbühne freut sich über weitere Unterstützer in den Bereichen Technik, Bauten, Kostüme, Maske und Organisation. Auch beim kommenden Stück ist noch eine Mitarbeit möglich, zum Beispiel beim Getränkeverkauf in den Pausen, beim Auf- und Abbau und bei der technischen Einrichtung. Interessierte sind willkommen und können sich bei Susanne Theis unter  05103/927057 melden.

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