Energieberatungen für einkommensschwache Haushalte

Freuen sich über weitere drei Jahre Stromspar-Check Kommunal in der Region Hannover (v.l.): Burkhard Teuber, Erwin Jordan, Stromsparhelfer Fritz Breckerbohm, Projektkoordinator Ingo Reinhold, Harald Halfpaap und Udo Sahling.

Region (red). Das Projekt Stromspar-Check schreibt in der Region Hannover Erfolgsgeschichte: In bundesweit mehr als 190 Städten und Gemeinden werden die umfangreichen Energieberatungen für einkommensschwache Haushalte angeboten. Die Region Hannover ist seit 2010 dabei und kann sich im bundesweiten Vergleich sehen lassen: Mit rund 5.500 Beratungen bis heute ist der Standort einer der erfolgreichsten. Und es geht weiter: Die neue, dreijährige Projektlaufzeit ist gerade gestartet, verkündeten die Koordinatoren – AWO Region Hannover und Klimaschutzagentur Region Hannover – jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs. Am Standort Region Hannover wird das Projekt neben dem Bundesumweltministerium von der Region Hannover, der Landeshauptstadt Hannover, dem Jobcenter Region Hannover und dem enercity-Fonds proKlima finanziert.

„Damit haben weiterhin alle Menschen in der Region, die Sozialleistungen erhalten, die Möglichkeit, ihre Energieverbräuche wie Strom und Heizung kostenlos, professionell und unabhängig überprüfen zu lassen“, betont Erwin Jordan, Sozialdezernent der Region Hannover, die das Projekt hier in der Region maßgeblich unterstützt. Rund 80.000 Haushalte in der Region Hannover können den Check in Anspruch nehmen. „Wer diese Chance nutzt, spart am Jahresende bares Geld.“ Und das, ohne auf gewohnten Komfort zu verzichten: Die Beratungen decken unnötige Energielecks auf. Dazu gehören unter anderem verzichtbare Stand-by-Verbräuche, ineffiziente Beleuchtungsmittel wie veraltete Glühlampen oder Duschköpfe, die zu viel warmes Wasser durchlassen.

„Außerdem ist der soziale Aspekt beim Stromspar-Check sehr wichtig“, betont Burkhard Teuber, Geschäftsführer der AWO Region Hannover. „So sind die sechs Stromsparhelfer, die derzeit für das Projekt in der Region Hannover unterwegs sind und die Beratungen vornehmen, allesamt speziell geschulte, ehemalige Langzeitarbeitslose.“ Und damit wird nicht nur die Zielgruppe auf Augenhöhe angesprochen: „Durch die Tätigkeit erhalten Langzeitarbeitslose eine anspruchsvolle Aufgabe, die sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht mehr finden“, sagt Sylke Schwanhold vom Jobcenter Region Hannover. „Gleichzeitig profitieren viele weitere Empfänger von Arbeitslosengeld II von dem Angebot, da sie unnötige Kosten sparen.“

„Dass sich die Stromspar-Checks für die Menschen lohnen, belegen die Zahlen“, erläutert AWO-Geschäftsführer Teuber. „Im Durchschnitt sparen die Haushalte nach den Beratungen jährlich rund 270 Kilowattstunden Strom ein. Werden die Einsparungen für Wasser und Heizenergie dazugerechnet, macht das im Durchschnitt 105 Euro, die am Jahresende mehr in der Haushaltskasse sind“.

Erreicht werden soll das allein durch einfache Verhaltensänderungen und Soforthilfen wie hocheffiziente LED-Lampen, Durchflussbegrenzer, um warmes Wasser zu sparen, schaltbare Steckdosen gegen Stand-by-Verbräuche und Thermometer für Kühl- und Gefrierschränke, um die empfohlenen Temperaturen einzuhalten. „Die Soforthilfepakete werden individuell an den Haushalt angepasst und die Produkte auch gleich installiert“, sagt proKlima-Geschäftsführer Harald Halfpaap. Jeder Haushalt bekommt Stromsparhilfen im Wert von durchschnittlich 70 Euro geschenkt. Seit 2014 erweitert zusätzlich der Kühlgerätetausch das Beratungsangebot: Haushalte, die stark veraltete Kühl- oder Gefrierschränke besitzen, bekommen als Anschaffungshilfe einen 150-Euro-Gutschein für den Kauf eines Neugerätes der Energieeffizienzklasse A+++. Wird der Gutschein genutzt, steigen die jährlichen Einsparungen auf rund 205 Euro. Bisher sind 150 Gutscheine eingelöst worden.

Die Stromsparhelfer besuchen jeden Haushalt mindestens zweimal. Beim ersten Termin machen sie eine Bestandsaufnahme: was verbraucht wie viel und wo kann Energie eingespart werden. Zum zweiten Termin haben sie die passenden Einsparhilfen dabei. Neu ist der dritte Haushaltsbesuch: „Da schauen wir gemeinsam mit den Beratenen auf die neue Energiekostenabrechnung“, erläutert Stromsparhelfer Fritz Breckerbohm. So könne überprüft werden, ob die Einsparungen mit den errechneten Werten zusammen passen und bei Bedarf weitere Tipps gegeben werden.

Von den Einsparungen profitiert auch das Klima, weiß Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover: „Alle 5.500 bisher beratenen Haushalte sparen auf die Lebensdauer der Soforthilfen gerechnet rund 6.500 Tonnen CO2 ein. Damit unterstützt der Stromspar-Check die Städte, Gemeinden und die Region bei der Umsetzung ihrer Klimaschutzziele.“ Und mit jeder Beratung steige die Zahl weiter an.

Zu den Stromspar-Checks können sich alle Menschen in der Region Hannover anmelden, die Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder Sozialhilfe bekommen. Die Beratungen werden aktuell in vier Sprachen angeboten: Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Anmeldungen werden unter Tel. 0511 21978169 und per E-Mail an stromsparen@awo-hannover.de entgegengenommen. Weitere Infos gibt es auf www.stromsparcheck-hannover.de.

Zum Thema

Hintergrund Stromspar-Check: Das Projekt Stromspar-Check richtet sich an alle Haushalte, die auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind. Das für die Haushalte kostenfreie Beratungsprojekt wird in der Region Hannover von der AWO Region Hannover und der gemeinnützigen Klimaschutzagentur Region Hannover angeboten. Neben der Unterstützung durch das Bundesumweltministerium fördern die Region Hannover, die Landeshauptstadt Hannover, der enercity-Fonds proKlima und das Jobcenter Region Hannover den Stromspar-Check.

Freuen sich über weitere drei Jahre Stromspar-Check Kommunal in der Region Hannover (v.l.): Burkhard Teuber, Erwin Jordan, Stromsparhelfer Fritz Breckerbohm, Projektkoordinator Ingo Reinhold, Harald Halfpaap und Udo Sahling.
Freuen sich über weitere drei Jahre Stromspar-Check Kommunal in der Region Hannover: Von links Burkhard Teuber, Erwin Jordan, Stromsparhelfer Fritz Breckerbohm, Projektkoordinator Ingo Reinhold, Harald Halfpaap und Udo Sahling.

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