Johanniter trainieren „Erste Hilfe für die Seele“

Ronnenberg (red). Die Johanniter aus dem Ortsverband Deister haben sich an zwei Tagen zu Aufbau und Struktur der Johanniter  sowie in Psychosozialer Notfallversorgung (PSNV) fortgebildet. Dies ermöglicht es, künftig noch besser bei Betroffenen und Angehörigen in Notfällen „Erste Hilfe für die Seele“ zu leisten. Darüber hinaus wurden Methoden erarbeitet, die helfen sollen, selbst noch besser mit Stress und potenziell belastenden Ereignissen umzugehen.

„Die Anforderungen an Helfer und Helferinnen im Sanitätsdienst und im Bevölkerungsschutz sind hoch“, sagt Christian Bauer, Dienststellenleiter im Ortsverband Deister. „Neben der medizinischen Hilfe hat auch die psychische Betreuung einen hohen Stellenwert.“ Die Johanniter aus dem Deister haben sich deshalb intensiv mit so genannten psychischen Krisen beschäftigt, die eintreten können, wenn Menschen überfordert sind und ein Ereignis nicht adäquat bearbeitet werden kann. Anhand praktischer Beispiele wurden Methoden der Krisenintervention und Kommunikationstechniken trainiert. Angeleitet wurden sie von Antje Heilmann, Mitglied im Team Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) Hannover und Einsatznachsorge der Johanniter.

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten dann Strategien und Methoden für Einsatzkräfte, um mit Stress und potenziell belastenden Ereignissen umzugehen. „Wir sind sehr gut ausgebildet, um helfen zu können“, sagt Christian Bauer. „Trotzdem  kann ein Einsatz auch mit Stress verbunden sein. Um nur einige Beispiele zu nennen: die Situation ist unübersichtlich und nicht wie erwartet, viele Entscheidungen müssen schnell getroffen werden, möglicherweise stören Unbeteiligte.“ Den Einsatz bestmöglich für die Betroffenen abzuarbeiten bedeutet: Ruhe bewahren und nicht selbst gestresst zu sein. Wie das gelingen kann und welche individuellen Möglichkeiten zur es zur Entspannung gibt, haben die Helfer aus dem Deister im Zuge der Gesundheitsprävention für sich erarbeitet.

„Als Johanniter steht der Mensch im Mittelpunkt unseres Handels – das gilt für Menschen, die unsere Hilfe brauchen genauso wie für alle Johanniter“, sagt Referentin Antje Heilmann. „Diesem Leitgedanken folgen wir  seit der Gründung des Johanniterordens vor mehr als 900 Jahren in Jerusalem. Er ist Teil unseres Selbstverständnisses.“ Gemeinsam mit den Johannitern aus dem Deister blickte sie deshalb auch zurück in die Geschichte – und auf die Gegenwart der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.. Dabei standen auch die Aktivitäten der weiteren Johanniter-Werke wie der Johanniter-Hilfsgemeinschaft, der Schwesternschaft und der Johanniter GmbH im Fokus.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein