Tango Rosario – Literat Roman Wallat liest in Gehrden

Gehrden/Wennigsen (eb). Roman Wallat ist Menotti ist Ville Jensen. Derzeit schiebt der Autor aus Sorsum seine Fußballtrainerfigur allerdings ein wenig bei Seite und widmet sich ganz seinem neuen Literatur-Projekt, das den Titel „Tango Rosario“ trägt. Die nächste Lesung ist für den 27. November im Gehrdener Restaurant „Toscana“ vorgesehen.

Allzu gern verfolgten wir die Geschichten von und mit Menotti, der fiktiven Figur rund um die Wennigser Nachwuchsfußballer, die sich auch Deisterkicker nennen (siehe DJ-Archiv). Vor geraumer Zeit gab Roman Wallat ein Lebenszeichen seines Alter Ego ab. In einer E-Mail hieß es quasi: „Menotti macht Pause“ – und zwar in Italien am Comer See. Zu erfahren war auch, dass Menotti für den Sommer 2016 neue Auftritte plant. Erste Vorbereitungen soll er bereits getroffen haben. „Free Football“ oder so soll’s heißen. Wallat: „Menotti ist scheinbar immer noch im Ausland. Alles Gerüchte, an denen meines Wissens aber viel dran ist.“

Alter Ego: Roman Wallat als Menotti. Foto: Bratke
Alter Ego: Roman Wallat als Menotti. Foto: Bratke

So weit, so gut. Indes widmet sich Roman Wallat einem anderen Konzept. Ganz neu ist es nicht, denn der Literat entwickelte „Tango Rosario“ bereits im Jahre 2012. „Eigentlich ist es mein literarisches Haupt-Projekt. Es geht um die Größe des Lebens an sich. Und ein denkender Hund spielt eine Rolle. Menotti war eigentlich nur ein Zufall. Die Dinge gingen quasi zeitgleich los“, erinnert sich Wallat.

Bei dem Tango Rosario-Projekt schreibt Wallat an einem ziemlich offenen Roman-Konzept. Auftritte seien bereits in Sorsum und Wennigsen erfolgt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht ein gewisser Ville Jensen, seines Zeichens junger Schriftsteller. In der Ausgangsszene flitzt er mit einem ziemlich rasanten Hund namens Didi durch die Straßen einer nicht näher benannten Stadt. Im Kopf hat er die Idee, die Story seines Lebens aufs Papier zu zaubern. Dann, in Kapitel 2, reist Ville als neunjähriger Junge nach Spanien, um trifft dort einen Freund wieder zu treffen; zeitgleich lernt man Villes Eltern und den Bruder kennen. Dann geht’s zurück in die Gegenwart…

„Das Ganze hat Elemente einer Zeitreise“, erklärt Roman Wallat. Das besondere an der Struktur (und auch an den Lesungen) sei, dass jedes Kapitel für sich stehen könne, aber doch verwoben mit dem Gesamtgeschehen ist. „Dadurch gibt es wahlweise Aha-Erlebnisse, eine hohe Geschwindigkeit oder auch einen coolen weiten Blick auf das Gesamtgeschehen“, sagt der Autor. Und zum Inhalt: „Es gibt quasi Kinderbuchstellen, meine persönlichen Lieblingsstellen, direkt aus der Kinderseele. Auch sind zeitgeist-gegenwärtige Dinge, 90er-Jahre Grunge-Stellen und kurze analytisch-philosophische Einschübe zu hören. Und es gibt einen Hundekommentar.“

Neues Projekt: Roman Wallat lädt zur „Tango Rosario“-Lesung ein. Foto: privat
Neues Projekt: Roman Wallat lädt zur „Tango Rosario“-Lesung ein. Foto: privat

In Wallats eigenen Worten liest sich das wie folgt: Ein des Denkens mächtiger Hund mit rasanten Beinen, der sich zum Co-Schriftsteller aufschwingt. Ein Ball, ein Trick namens tres, der maßgebende Einfluss von Musik auf das Kennenlernen zweier Menschen. Eine Party am See, ein Tagebuch, das Phänomen Kindheit aus den verschiedensten Perspektiven. Und überall mitten im Geschehen: Ville Jensen, Ich-Erzähler, Protagonist, Analysist, Zeitreisender. Ob als junger, startender Schriftsteller beim nachgerade physikalischen Experiment, etwas Neues in die Welt zu bringen, als Privatmann im Beziehungsleben oder als Kind von neun Jahren auf dem Weg nach Spanien, um an einem besonderen Ort einen besonderen Freund wiederzutreffen…

Nach der Lesung in Gehrden (Restaurant Toscana, Steinweg 24, 20 Uhr) am Freitag, 27. November, folgt ein weiterer Auftritt in Wennigsen, und zwar am Dienstag, 1. Dezember, ab 19.30 Uhr in der Hirtenstraße 23.

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