Bescherung 2: Sportler für Sportler

Professionell Fussballer Schierholz beim Sprungwurf
Professionell Fussballer Schierholz beim Sprungwurf

Barsinghausen. König Fußball schlägt Prinz Handball. „Stimmt“, sagt Dietmar Heine, und fügt lächelnd hinzu: „Wie immer.“ Er muss es wissen, denn schließlich ist der Mittfünfziger nicht nur durch und durch Barsinghäuser, sondern obendrein Fußballer und Handballer gleichermaßen. Seine Affinität zu beiden Sportarten könnte größer nicht sein.

Von Erk Bratke

Letztendlich war es aber auch völlig nebensächlich, wer bei der Premiere des Events „Sportler für Sportler“ in der Glück-Auf-Halle die Oberhand behielt. Viel wichtiger war der Benefizcharakter der Veranstaltung, was auch die beiden Drahtzieher unmissverständlich zum Ausdruck brachten. Das Wichtigste und wohl Beste gleich vorweg: Über eine Spende von je 700 Euro dürfen sich der Calenberger Canoe Club (CCC) und der Kinder- und Jugendcircus Barsinghausen (KiJuCiBa) freuen.

Apropos Drahtzieher: Jan Baßler vom Fußball-Oberligisten 1. FC Germania Egestorf/Langreder und Gerd Köhler vom Vorstand des Handball-Verbandsligisten HVB erklärten den spektakulären Rollentausch für den guten Zweck. „Es gibt viele Sportler in unserer Stadt, die enorm viel leisten, es aber weitaus schwieriger haben, sich entsprechend in Szene zu setzen. Genau diesen Gruppen soll diese Veranstaltung gewidmet sein.“

Dann ging die Gaudi los – zunächst mit dem großen Lederball 20 Minuten kicken. Anfangs tat sich Germania überraschend schwer. Die Handballer deckten hauteng, machten die Räume dicht, sahen das gegenüberliegende Tor allerdings – sagen wir mal – äußerst selten. Baßler selbst brach den Bann. Mit seinem 1:0 zahlte sich die Feldüberlegenheit der Fußballer aus. In der Folge schraubten Hendrik Weydandt (2), Mikro Dismer und Joshua Siegert das Resultat auf 5:0 in die Höhe.

KiJuCiBa_mit_Pate_Koehler

„Unsere Taktik ist nicht ganz aufgegangen. Und überhaupt – über unser Sturmverhalten müssen wir sprechen“, kommentierte HVB-Trainer Jürgen Löffler die Lehrstunde. „Nein, ernsthaft: Ich hatte es mit schlimmer vorgestellt“, fügte er hinzu. Auf der Gegenseite beobachtete FC-Coach Jan Zimmermann die Aktionen des Gegners haarscharf. Hatte da möglicherweise eine Verstärkung auf sich aufmerksam gemacht? Eigentlich nicht, allerdings wäre HVB-Keeper Daniel Densky durchaus eine Alternative für Hallenturniere der Fußballer.

Dann wurde das Spielgerät gewechselt – kleiner Ball, klebrige Hände und abermals 20 Minuten. Im Sturmlauf wurde Germanias Festung genommen – 0:4 nach nur dreieinhalb Minuten. Coach Zimmermann hatte ins Regelbuch geschaut. Richtig, beim Handball gibt’s ja die Möglichkeit einer Auszeit. Die Unterlegenheit hatte Bestand, doch es wurde etwas besser. Als Jannik Oltrogge zum 1:8 traf, war der Jubel groß. Hendrik Weydandt verkürzte zwischenzeitlich auf 2:10. Abermals war es Oltrogge, der einen Treffer erzielte. Kein Wunder, er spielte in seiner Jugend auch Handball. Unterm Strich stand schließlich ein 3:15.

Beide Seiten hatten ihre jeweilige Paradedisziplin gewonnen. 1:1 und so musste ein Penalty-Duell die Entscheidung bringen. Die Handballer per Fuß, die Fußballer per Wurf, jeweils vom Siebenmeterpunkt. Drei Mann pro Team, sechs Aktionen. Torben Schierholz und Hendrik Weydandt trafen für Germania, für den HVB war lediglich Dennis Moritz erfolgreich. Fußball schlägt Handball mit 2:1.

Egal, ihren Spaß hatten die Beteiligten allemal – ebenso wie die über 300 Zuschauer auf der Tribüne der Glück-Auf-Halle. Sie spendeten nicht nur Beifall, sondern durch ihr Eintrittsgeld obendrein für den guten Zweck. Sponsoren aus der Geschäftswelt, private Geldgeber und der Erlös aus dem Benefizspiel brachte eine Spendensummer von insgesamt 1400 Euro. Prima!

Die Idee zu dem freundschaftlichen Treffen beider Clubs soll keineswegs eine Eintagsfliege sein. Für das kommende Jahr ist eine Neuauflage geplant und künftig soll eine Jury ermitteln, welcher Verein oder welche Gruppe aus den Spenden bedacht wird.

Kanuten_mit_Pate_Bassler

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