Fußball trifft Handball bei „Sportler für Sportler“

Barsinghausen (eb). Noch einmal, weil’s so schön war. „Nicht allein, weil es den beteiligten Aktiven mächtig Spaß gemacht hat, sondern vor allem auch deshalb, weil wir einen unerwartet hohen Ertrag erreicht haben“, sagten Jan Baßler (Germania) und Gerd Köhler (HVB) unisono anlässlich einer Pressekonferenz. Danach steht fest: Das Event „Sportler für Sportler“ mit klassischem Benefiz-Charakter feiert 2015 eine Neuauflage.

In Vorfreude: Germanias Jan Baßler, Bürgermeister Marc Lahmann und Gerd Köhler vom HVB (von links) mit dem jeweiligen Spielgerät.
In Vorfreude: Germanias Jan Baßler, Bürgermeister Marc Lahmann und Gerd Köhler vom HVB (von links) mit dem jeweiligen Spielgerät.

Im Vorjahr hatten die beiden Hauptorganisatoren die Veranstaltung aus der Taufe gehoben. „Eher kurzfristig“, wie Baßler und Köhler erklärten. Sinn und Zweck der Veranstaltung: Die beiden höherklassigen Teams vom 1. FC Germania Egestorf/Langreder (Fußball-Oberliga) und der HV Barsinghausen (Handball-Oberliga) nutzen ihre Popularität, um insbesondere den Vereinen zu helfen, die eben nicht so oft auf der Sportseite 1 zu Wort kommen. „Nach dem riesigen Erfolg der Auftaktveranstaltung war uns sofort klar, dass es eine Wiederholung geben muss“, hieß es.

Mit je 700 Euro für die Vereinskassen des Calenberger Canoe Club (CCC) und des Kinder- und Jugendcircus Barsinghausen (KiJuCiBa) war die im vergangenen Jahr erstmals ausgetragene Veranstaltung unter dem Titel „Sportler für Sportler“ zweifellos ein voller Erfolg. Das Motto war gut gewählt und sorgte allseits für beste Stimmung: „Handball spielt Fußball und Fußball spielt Handball“. Je eine Halbzeit lang tauschten die Aktiven der Oberligateams ihr jeweiliges Spielgerät und traten gegeneinander an.

Nachdem die Premiere kurz vor Weihnachten 2014 ein derart großer Erfolg war, steigt am Dienstag, 22. Dezember, in der Barsinghäuser Glück-auf-Halle die zweite Auflage. „Als Vertreter zweier hochspielender Barsinghäuser Teams haben wir uns seit geraumer Zeit mit der Frage beschäftigt, wie wir Barsinghäuser Mannschaften, Vereine oder Sportgruppen, deren Sportarten weniger im Rampenlicht stehen, mit einfachen Mitteln, aber sehr effektiv unterstützen können. Hieraus ist die Idee Sportler für Sportler entstanden“, erklärten Köhler und Baßler nochmals mit Nachdruck.

Zu der Pressekonferenz im Sporthotel-Fuchsbachtal waren auch die Unterstützer des Vorjahres geladen. Nicht ohne Grund, denn einerseits hoffen die Ausrichter auf das abermalige Engagement in Sachen „Spenden“ und andererseits sollen jene an der Auswahl der Vereine beteiligt werden, die in diesem Jahr begünstigt werden. „Gemeinsam wollen wir einen gewissen Pool an Vereinen erhalten, denen finanziell unter die Arme gegriffen werden soll“, erklärte Baßler. Beim Blick auf das „Spendenbarometer“ des Vorjahres sagten sogleich die Beteiligten ihre erneute Unterstützung zu. Namentlich sind dies Martin Wildhagen, Ralf Dismer, Thomas Hugsam, Klaus-Dieter Oppermann und Volker Jünemann.

Spendenbarometer: Der Sponsorenkreis des Vorjahres sagte auch für die Neuauflage seine Unterstützung zu – von links: Martin Wildhagen, Klaus-Dieter Oppermann, Thomas Hugsam, Ralf Dismer und Volker Jünemann. Fotos: Bratke
Spendenbarometer: Der Sponsorenkreis des Vorjahres sagte auch für die Neuauflage seine Unterstützung zu – von links: Martin Wildhagen, Klaus-Dieter Oppermann, Thomas Hugsam, Ralf Dismer und Volker Jünemann. Fotos: Bratke

Auch Bürgermeister Marc Lahmann war zur PK geladen und stellte den positiven Charakter der Veranstaltung heraus. Gerade in Zeiten, wo die Sportförderung längst nicht mehr das ist, was sie einmal war und es obendrein in der Barsinghäuser Sportlandschaft aktuell zu Unstimmigkeiten komme, sei ein solches Event absolut unterstützenswert. So denn: Lahmann übernahm die Schirmherrschaft.

Mit Marek Waldschmidt war obendrein ein aktueller Oberligakicker anwesend. „Leider war ich ja im vergangenen Jahr nicht dabei. Aber vom Hörensagen weiß ich, dass es eine absolut coole Veranstaltung war“, sagte Germanias baumlanger Innenverteidiger. Diesmal wolle er auf jeden Fall dabei sein – wenn der Trainer ihn denn aufstelle. Mittlerweile seien sich einige Protagonisten innerhalb beider Teams bestens bekannt. Hin und wieder besuche man bei sogenannten Highlight-Spielen gegenseitig entweder die Ammerke oder die Glück-Auf-Halle.

Mit seinem Eintrittsgeld kann jeder Sportinteressierte also spenden – zu Gunsten zweier oder gar dreier Vereine. Erwachsene zahlen 4 Euro und Jugendliche 2 Euro; Kinder haben freien Eintritt. Einlass ist am 22. Dezember um 18 Uhr. Eine halbe Stunde später startet zunächst ein ebenso spaßbringender Vergleich zwischen Fußballfrauen und Handballdamen. Möglicherweise kommt es im Anschluss zu einer Präsentation der ausgewählten Vereine, ehe es um 19.30 Uhr rund geht: Oberliga – Fußball trifft Handball und umgekehrt.

Zum Thema

Wir haben im Archiv „geblättert“ und wurden freilich fündig. Im Dezember 2014 war im DEISTER JOURNAL folgender Artikel zu lesen…

Von Erk Bratke

Barsinghausen. König Fußball schlägt Prinz Handball. „Stimmt“, sagt Dietmar Heine, und fügt lächelnd hinzu: „Wie immer.“ Er muss es wissen, denn schließlich ist der Mittfünfziger nicht nur durch und durch Barsinghäuser, sondern obendrein Fußballer und Handballer gleichermaßen. Seine Affinität zu beiden Sportarten könnte größer nicht sein.

Letztendlich war es aber auch völlig nebensächlich, wer bei der Premiere des Events „Sportler für Sportler“ in der Glück-Auf-Halle die Oberhand behielt. Viel wichtiger war der Benefizcharakter der Veranstaltung, was auch die beiden Drahtzieher unmissverständlich zum Ausdruck brachten. Das Wichtigste und wohl Beste gleich vorweg: Über eine Spende von je 700 Euro dürfen sich der Calenberger Canoe Club (CCC) und der Kinder- und Jugendcircus Barsinghausen (KiJuCiBa) freuen.

Apropos Drahtzieher: Jan Baßler vom Fußball-Oberligisten 1. FC Germania Egestorf/Langreder und Gerd Köhler vom Vorstand des Handball-Verbandsligisten HVB erklärten den spektakulären Rollentausch für den guten Zweck. „Es gibt viele Sportler in unserer Stadt, die enorm viel leisten, es aber weitaus schwieriger haben, sich entsprechend in Szene zu setzen. Genau diesen Gruppen soll diese Veranstaltung gewidmet sein.“

Dann ging die Gaudi los – zunächst mit dem großen Lederball 20 Minuten kicken. Anfangs tat sich Germania überraschend schwer. Die Handballer deckten hauteng, machten die Räume dicht, sahen das gegenüberliegende Tor allerdings – sagen wir mal – äußerst selten. Baßler selbst brach den Bann. Mit seinem 1:0 zahlte sich die Feldüberlegenheit der Fußballer aus. In der Folge schraubten Hendrik Weydandt (2), Mikro Dismer und Joshua Siegert das Resultat auf 5:0 in die Höhe.

Im Rampenlicht: 2014 wurden die Jugendlichen vom Calenberger Canoe Club und vom Kinder- und Jugendcircus Barsinghausen unterstützt.
Im Rampenlicht: 2014 wurden die Jugendlichen vom Calenberger Canoe Club und vom Kinder- und Jugendcircus Barsinghausen unterstützt.

„Unsere Taktik ist nicht ganz aufgegangen. Und überhaupt – über unser Sturmverhalten müssen wir sprechen“, kommentierte HVB-Trainer Jürgen Löffler die Lehrstunde. „Nein, ernsthaft: Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt“, fügte er hinzu. Auf der Gegenseite beobachtete FC-Coach Jan Zimmermann die Aktionen des Gegners haarscharf. Hatte da möglicherweise eine Verstärkung auf sich aufmerksam gemacht? Eigentlich nicht, allerdings wäre HVB-Keeper Daniel Densky durchaus eine Alternative für Hallenturniere der Fußballer.

Dann wurde das Spielgerät gewechselt – kleiner Ball, klebrige Hände und abermals 20 Minuten. Im Sturmlauf wurde Germanias Festung genommen – 0:4 nach nur dreieinhalb Minuten. Coach Zimmermann hatte ins Regelbuch geschaut. Richtig, beim Handball gibt’s ja die Möglichkeit einer Auszeit. Die Unterlegenheit hatte Bestand, doch es wurde etwas besser. Als Jannik Oltrogge zum 1:8 traf, war der Jubel groß. Hendrik Weydandt verkürzte zwischenzeitlich auf 2:10. Abermals war es Oltrogge, der einen Treffer erzielte. Kein Wunder, er spielte in seiner Jugend auch Handball. Unterm Strich stand schließlich ein 3:15.

Beide Seiten hatten ihre jeweilige Paradedisziplin gewonnen. 1:1 und so musste ein Penalty-Duell die Entscheidung bringen. Die Handballer per Fuß, die Fußballer per Wurf, jeweils vom Siebenmeterpunkt. Drei Mann pro Team, sechs Aktionen. Torben Schierholz und Hendrik Weydandt trafen für Germania, für den HVB war lediglich Dennis Moritz erfolgreich. Fußball schlägt Handball mit 2:1.

Egal, ihren Spaß hatten die Beteiligten allemal – ebenso wie die über 300 Zuschauer auf der Tribüne der Glück-Auf-Halle. Sie spendeten nicht nur Beifall, sondern durch ihr Eintrittsgeld obendrein für den guten Zweck. Sponsoren aus der Geschäftswelt, private Geldgeber und der Erlös aus dem Benefizspiel brachte eine Spendensummer von insgesamt 1400 Euro. Prima!

Die Idee zu dem freundschaftlichen Treffen beider Clubs soll keineswegs eine Eintagsfliege sein. Für das kommende Jahr ist eine Neuauflage geplant und künftig soll eine Jury ermitteln, welcher Verein oder welche Gruppe aus den Spenden bedacht wird.

Jubel: Germanias Freudentanz beim Penalty-Duell.
Jubel: Germanias Freudentanz beim Penalty-Duell.
Spaßig: Trotz Niederlage hatten auch die HVB-Aktiven ihren Spaß. Fotos: Bratke
Spaßig: Trotz Niederlage hatten auch die HVB-Aktiven ihren Spaß. Fotos: Bratke

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