Frankfurt/Barsinghausen. Könnt‘ ja sein, dass der 1. FC Germania Egestorf/Langreder und der VfL Osnabrück noch dicke Freunde werden. Auch wenn sich die beiden Clubs im Halbfinale des NFV-Niedersachsenpokals als Kontrahenten gegenüber stehen, so dürften die Kicker von Egestorfer Ammerke in allen anderen Spielen den „Lila-Weißen“ die Daumen drücken…
Von Erk Bratke
Der Hintergrund ist denkbar einfach: Spielt der VfL Osnabrück in der 3. Liga groß auf und belegt am Ende der Saison Platz 1 bis 4, dann ergibt sich für die Germanen eine noch größere Chance am DFB-Pokal 2016/2017 teilnehmen zu können. Im angesprochenen Erfolgsfall wäre der VfL automatisch für den DFB-Pokal gesetzt, was wiederum dem Landesverband Niedersachsen einen Platz mehr bescheren würde – soll heißen: Neben den qualifizierten NFV-Finalisten würden die beiden Halbfinalverlierer in einem Entscheidungsspiel eben jenen dritten Vertreter ausspielen.
Alles Zukunftsmusik und jeder weiß, dass im Fußball derartige Rechenbeispiele eher selten erfolgsversprechend sind. Aber egal, zumindest die aktuelle Form der Osnabrücker deutet auf ihre Direktqualifikation hin. Mit dem 1:0-Sieg bei Holstein Kiel schob sich der VfL auf den 4. Platz der 3. Liga vor. Hilfsreich dabei war, dass der 1. FC Magdeburg daheim gegen Fortuna Köln nicht über ein torloses Remis hinaus kam. Auch der Drittplatzierte, die SG Sonnenhof Großaspach, ließ Federn – 0:3 im Heimspiel gegen die U23 des FSV Mainz 05.
Alles gut also. Allerdings kann es sich der 1. FC Germania auch einfacher machen, in dem im NFV-Halbfinale ein Heimsieg gegen den VfL Osnabrück geschafft wird. Bekanntermaßen gelangen der jungen Zimmermann-Elf schon Husarenstreiche über die Regionalligisten TSV Havelse und SV Meppen. Und jetzt der VfL Osnabrück? Nun ja, warum nicht von einem weiteren Coup träumen…
Nebenbei erwähnt sei an dieser Stelle das zweite Halbfinale im „Krombacher-Niedersachsenpokal“, das von beiden Regionalligisten VfB Oldenburg und SpVgg Drochtersen/Assel bestritten wird. Mit Ostersamstag, 26. März, steht hier der Austragungstermin bereits fest. Nicht so für die Partie der Germanen gegen Osnabrück. Laut FC-Pressesprecher Manfred Finger ist der 30. März anvisiert. Ein Mittwochabend, ab 19 Uhr, wenn bis dahin die bekannten Sicherheitsfragen geklärt sind.
Indes macht verstärkt der Begriff von einem „historischen Tag der Amateure“ die Runde, was an einem zweifellos denkwürdigen Projekt des DFB liegt (siehe „Zum Thema 1“). Auch dazu gibt es für den 1. FC Germania Egestorf/Langreder einige Varianten, die sich sowohl positiv als auch negativ auswirken könnten.
Ein Beispiel: Germania schlägt den VfL Osnabrück und zieht ins NFV-Pokalfinale ein. Dort wartet der VfB Oldenburg, der sich möglicherweise gegen Drochtersen/Assel durchgesetzt hat. DFB und ARD planen an der Live-Übertragung aller Endspiele der Landespokale am 28. Mai. Germnaia live im TV? Da die Oldenburger voraussichtlich aber in etwa zeitgleich in der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga antreten müssen, würde Germania aus der Fernsehübertragung quasi herausfallen. Und wieder Daumen drücken – in diesem Fall für die Spielvereinigung aus Drochtersen/Assel.
Indes verkündeten die Germanen eine neue Internetheimat. Wie zahlreiche Projekte in der Vergangenheit ist auch die neue Website ein alleiniges Produkt der Spieler. In vielen Wochen Arbeit wurden Ideen ausgetauscht, fotografiert, getextet und vor allem eines: programmiert. Mehr dazu in unserem „Zum Thema 2“ oder unter www.1fcgel.de.
Zum Thema 1
Der DFB und seine 21 Landesverbände schreiben gemeinsam mit der ARD Geschichte: In der laufenden Saison werden die Endspiele der Landespokale erstmals am selben Tag ausgetragen und in einer deutschlandweiten Konferenz live im Ersten gezeigt. Terminiert ist der „Finaltag der Amateure“ auf den 28. Mai 2016. Sämtliche Partien werden darüber hinaus einzeln in voller Länge per Live-Stream auf sportschau.de zu sehen sein.
„Dieses tolle Projekt, das von den Landesverbänden in enger Zusammenarbeit vorangetrieben wurde, unterstreicht den hohen Stellenwert des Amateurfußballs und ist eine verdiente Wertschätzung für die großartige Arbeit, die an der Basis geleistet wird“, sagt der 1. DFB-Vizepräsident Amateure, Dr. Rainer Koch. „Die Tätigkeit der zahlreichen Ehrenamtlichen ist nicht hoch genug einzuschätzen. Wir freuen uns, dass ihre Arbeit mit diesem besonderen Tag bundesweite Aufmerksamkeit erhält.“
Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung, sagt dazu: „Der Faszination DFB-Pokal kann sich keiner entziehen. Auch die Pokalwettbewerbe der Landesverbände werden immer interessanter. Im bundesweit einheitlichen Finaltag der Amateure findet diese Entwicklung nun ihren vorläufigen Höhepunkt.“ Karl Rothmund, Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes: „Beim ‚Finaltag der Amateure‘, an dem wir in Niedersachsen das Endspiel um den Krombacher-Niedersachsenpokal austragen, handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von 21 Fußball-Landesverbänden und neun Landesrundfunkanstalten. Allein hieraus wird die einzigartige Dimension ersichtlich.“
Auch WDR-Sportchef Steffen Simon, dessen Sender die federführende Koordination auf Seiten des Fernsehens übernimmt, äußert seine Vorfreude: „Das wird die größte Amateurfußball-Konferenz aller Zeiten. Maximal 21 Endspiele voller Emotionen und mit nur einem Ziel: Einzug in den DFB-Pokal, verbunden mit der Hoffnung auf das große Los.“ Alle Landespokalsieger qualifizieren sich für die erste Hauptrunde im DFB-Pokal 2016/2017 und bekommen dort einen Gegner aus der Bundesliga oder 2. Bundesliga zugelost. Dies garantieren die Ziehungsregularien.
Geplant ist, dass die Landespokalendspiele am 28. Mai in zwei bis drei zeitlich versetzten Konferenzen übertragen werden. Als Anstoßzeiten sind 13 Uhr, 15 Uhr und 17 Uhr im Gespräch. „Im optimalen Fall haben wir drei Zeitfenster mit jeweils sieben Spielen. Wir müssen abwarten, wie viele Finals tatsächlich am 28. Mai stattfinden können“, sagt Koch. Denn: In einigen Landesverbänden ist eine Kollision mit den Entscheidungen im Ligabetrieb möglich. So sind für 25. und 29. Mai die Aufstiegsspiele zur 3. Liga fest terminiert – so auch in Niedersachsen.
Zum Thema 2
„Die mit über 2.400 Fans beliebteste Facebook-Seite in der Oberliga Niedersachsen, Accounts bei Twitter und Instagram, eine eigene App – die erste Herren des 1. FC Germania Egestorf/Langreder ist auch neben dem Platz gut aufgestellt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Clubs. Ab sofort zieht mit der komplett neu aufgelegten Website ein weiteres Aushängeschild in die digitale Familie ein.
Fans und Interessierte dürfen sich über ein modernes Design für PC, Tablet und Smartphone freuen. Zudem über zahlreiche Fotos, Berichte und Neuigkeiten zum Team sowie einen umfangreichen Blick in die Historie – von der Gründung des „Fußball-Club Germania 1912 Egestorf“ bis hin zum Oberliga-Aufstieg 2012. Nicht zu kurz kommt ebenfalls die Darstellung der Premium Partner und Unterstützern der ersten Mannschaft. Der 1. FC Germania ruft ausdrücklich zu Feedback und Verbesserungsvorschlägen auf, um die Webseite gemeinsam weiterzuentwickeln. Für diesen Zweck wurde eigens ein Kontaktformular eingerichtet.