Hallenspezialisten: Erfolgreicher Kick durchs Weserbergland

Barsinghausen. Unser erster Hausbesuch des Jahres 2015 führt uns – ja, wohin eigentlich? Normalerweise sind die Bezirksligakicker des TSV Barsinghausen regelmäßig daheim im REWE-Sportpark anzutreffen, doch dort geben sie sich derzeit nur kurzweilig ein Stelldichein. Klamotten packen und ab ins Weserbergland…

Von Erk Bratke

Eigentlich ist ja noch Winterpause bei den Fußballern im Deistervorland, so auch bei den „Barsinghäuser Jungs“. Trainer Thorsten Kropp erwartet seinen Kader erst am 26. Januar zum Vorbereitungsstart auf die zweite Halbserie der Saison 2014/2015. Auch Germanias Coach Jan Zimmermann gibt seinen Oberligaspielern noch genügend Zeit, um zu regenerieren und kleinere Verletzungen auszukurieren. „Mit der Vorbereitung auf die Rückrunde legen wir am 20. Januar los“, kündigte „Zimbo“ an.

Wie üblich treten diverse Mannschaften in der punktspielfreien Zeit bei Hallenturnieren in der Region an. Die großen Turniere vor Ort sind weitestgehend gelaufen. „Füße hochlegen“ – diese Devise gilt für den TSV Barsinghausen jedoch nicht, denn die Kicker um Kapitän André Brockmann legten sich für diesen Winter einen Mammut-Spielplan zurecht. Dieser umfasste insgesamt elf Turnierteilnahmen und führte meist auf die andere Seite des Deisters. Und weil die Auftritte überaus erfolgreich verliefen, fiel die Wahl des DJ-Hausbesuchs doch eher leicht.

In Hameln titelte die Sportredaktion der DeWeZet (Deister-Weser-Zeitung) am Dienstag wie folgt: „Die Abräumer vom Deister“. Nicht ohne Grund, denn der TSV B hatte sich durch den jüngsten Sieg beim Volksbank-Hoppe-Cup des HSC/BW Tündern vorzeitig für die Finalrunde des DeWeZet-Supercups qualifiziert. Das begehrte Abschlussturnier steigt am 23./24. Januar in der Hamelner Rattenfängerhalle (Infos dazu weiter unten „Zum Thema“).

Rückblick: Vorweihnachtszeit in Basche. Der heimische Bezirksligist geht nach mehreren Spielausfällen bereits frühzeitig in die Winterpause. Zwölf Siege, ein Remis und zwei Niederlagen (43:14 Tore) brachten der Kropp-Elf bis dato den 3. Tabellenplatz der Bezirksliga 3 ein. Die Rede war von einer starken Hinserie. Gesprochen wurde im Team aber auch über die anstehende, recht lange fußballlose Zeit – und dies rief den Hunger nach Hallenturnieren auf den Plan.

Chef-Organisator und Torjäger Marvin Körber – so heißt es – machte seinen Mannschaftskollegen die Teilnahme an den Quali-Turnieren im Weserbergland schmackhaft. „Gut besetzte Turniere, mal andere Teams sehen und wenn’s gut läuft, auch noch etwas für die Mannschaftskasse tun“, lautete der Tenor. Gesagt, getan oder besser gesagt: angemeldet. Ein harter Kern, dazu durchaus wechselnde Spieler, machte sich auf den Weg – von Erfolg zu Erfolg. „Irgendwie waren alle dabei. Fast jeder Spieler unseres Kaders hat schon ein Turnier gewonnen“, erzählt Dennis Mehrkens.

Bereits in der vergangenen Wintersaison waren die Hallenspezialisten des TSV zweimal mit großen Trophäen aus der Region Hameln in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Am Ende reichte die Punktzahl für die Qualifikation zum Finale der Supercup-Turnierserie allerdings nicht aus. „Diesmal wollten wir unbedingt dabei sein“, waren sich Mitorganisator Mehrkens und seine Teamkameraden einig.

Ein genauer Plan wurde aufgestellt – wer hat wann Urlaub oder ist beruflich verhindert? Kadereinteilung, weil häufig sogar zwei Teams an einem Wochenende im Einsatz waren. Der vereinseigene Förderverein mit seinem Jugendbus als Transportmittel wurde hinzugezogen, Kosten für Benzin und extra Trikotwäsche berechnet. Los ging’s am 4. Advent…

Beim TBH-Cup in Hilligsfeld (19. bis 21. Dezember) reichte es für Rang 5 und den ersten 20 Punkten für die Supercup-Quali. Eigentlich dumm gelaufen, denn zeitgleich lief ein zweites TSV-Team beim Citipost-Cup des MTSV Aerzen (20./21. Dezember) auf und gewann – acht Punkte verschenkt.

Standdienst
Kaffee kochen: Gerrit Herrmann und Robert Just beim Catering-Dienst in der Glück-Auf-Halle.

Zwischenzeitlich (und außerhalb der Hamelner Wertung) organisierten die Barsinghäuser Jungs noch das eigene Weihnachtsturnier um den „Hallo-Cup“ am 26. Dezember in der örtlichen Glück-Auf-Halle – und gewannen auch hier den begehrten Pott.

Nur wenige Tage später ging’s im Weserbergland weiter. Bei der Humboldt-Trophy des WTW Wallensen in Salzhemmendorf (27. bis 29. Dezember) gelang erneut ein Turniersieg, was weitere 37 Quali-Punkte bescherte. Parallel schaffte ein B-Team beim Volksbank-Henze-Cup des FC Preußen Hameln 07 den 5. Platz.

HumboldtTrophy-Wallensen
Humboldt-Trophy: Das TSV-Team nach dem Sieg in Wallensen.

Mit dem jüngsten Sieg beim Voba-Hoppe-Cup in Tündern schaufelten die TSVer weitere 41 Quali-Zähler auf ihr Habenkonto, wodurch sie aktuell mit 98 Punkten auf Platz 2 der Gesamtwertung rangieren und nicht mehr aus der Top 10 zu verdrängen sind. Die Teilnahme an der begehrten Supercup-Finalrunde ist also bereits in trockenen Tüchern.

VobaHoppe-Cup-Tuendern
Volksbank-Hoppe-Cup: Die Barsinghäuser Jungs nach ihrem Sieg in Tündern. Fotos: Bratke / privat

Am 10./11. Januar haben die Barsinghäuser Jungs erneut einen Doppel-Auftritt – einerseits in Hameln beim Budenzauber um den „Bäckerei-Vatan-Cup“, andererseits beim Einladungsturnier des FC Eldagsen. Um die Form hochzuhalten, gastieren die Deisterstädter am 17./18. Januar beim Hallentunrier des FC Bennigsen. Abgeschlossen wird die Hallensaison Ende Januar beim Turnier des SV Weetzen.

Indes müssen die Barsinghäuser Jungs in den Sporthallen des Weserberglandes mit unterschiedlichen Kommentaren klar kommen. Einige wenige Zuschauer meinen, dass auswärtige Mannschaften beim Supercup nichts zu suchen hätten. Denen wird allerdings mehrheitlich entgegnet, dass es das Beste sei, was man machen konnte. Denn: „Die Jungs von Basche können Hallenfußball spielen und nicht bolzen.“ Derjenige, der das schrieb, gab sich selbst immerhin das Pseudonym „Durchbeleidiger“ – für die TSVer also durchaus ein Kompliment.

Im Blickpunkt steht jetzt natürlich das große Finale: der DeWeZet-Supercup am 23./24. Januar in der Rattenfängerhalle. „Das Fieber steigt und wir wollen einen guten Auftritt hinlegen. Schön wäre es, wenn sich auch unsere Fans den Termin rot anstreichen und uns in Hameln unterstützen würden“, ruft Dennis Mehrkens zur Teilnahme auf. Verständlich!

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Zum Thema

Der DeWeZet-Supercup wird in diesem Winter bereits zum achten Mal ausgetragen. Der Qualifikationsmarathon umfasst insgesamt acht Hallenturniere mit unterschiedlichen Wertungspunkten. Am Ende der Serie steht das große Finale der Hallenspezialisten in der Hamelner Rattenfängerhalle. Das Top 10-Turnier steigt am 23./24. Januar.

Wer kann sich qualifizieren? Im Prinzip alle Erstherren-Mannschaften aus der Region Weserbergland, aber auch aus den benachbarten Fußballkreisen. Im laufenden Wettbewerb streiten insgesamt 54 Teams – von der Oberliga bis zur Kreisklasse – um die Supercup-Quali-Punkte. Davon sind 37 aus Hameln-Pyrmont und 17 aus den Nachbarlandkreisen.

Wie läuft der Qualifikationsmodus? Die Turniere werden unterschiedlich gewertet, je nach Spielklassenstärke der teilnehmenden Mannschaften und Rangfolge. Ist ein Team an einem Wochenende doppelt im Einsatz, muss es vorher entscheiden, welcher Auftritt in die Wertung kommt. Pro Team werden besten drei Turnierergebnisse gewertet. Daraus ergibt sich die Top 10, die bei der Supercup-Finalrunde aufeinandertreffen und den Gesamtsieger ermitteln.

Wie sieht die aktuelle Rangfolge aus? Spitzenreiter ist die SG Hameln 74; der Titelverteidiger führt das Feld mit 107 Punkten an. Auf Platz 2 folgt der TSV Barsinghausen (98) vor dem TSV Bisperode (73), dem FC Preußen Hameln (58) und dem HSC/BW Tündern (55). Keine beziehungsweise wenig Chancen auf eine Finalteilnahme haben die drei Hannover-Land-Vertreter FC Eldagsen (Rang 12), 1. FC Germania Egestorf/Langreder (Rang 13) und SV Weetzen (Rang 23). Weitere ausführliche Infos zum Supercup im Internet unter www.awesa.de.

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