Malente/Barsinghausen (eb/freye). Nach seiner Wahl zum Präsidenten des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) im vergangenen Jahr ist Günter Distelrath nun auch zum Chef des Norddeutschen Fußball-Verbandes (ebenfalls NFV) gewählt worden. Der 45. Verbandstag des Nord-NFV fand im schleswig-holsteinischen Bad Malente statt und war mit etlichen Personalwechseln verbunden.
Auch wenn mit Eugen Gehlenborg und Karl Rothmund zwei niedersächsische Vertreter aus dem Prtäsidium ausschieden, so ist die neue Verbandsspitze des Nordens nach wie vor mit zahlreichen Niedersachsen besetzt. Die wichtigste Entscheidung betraf die Position des Präsidenten: Für Gehlenborg, der nach neun Jahren als Präsident nicht erneut kandidierte, wurde Distelrath einstimmig gewählt. Damit erhielt ein Mann das Vertrauen der Delegierten, der erst im Oktober des vergangenen Jahres an die Spitze des in Barsinghausen ansässigen NFV gerückt war. Es geht also Schlag auf Schlag im Leben des ehemaligen Geschäftsführers des Sparkassenverbandes Niedersachsen. „Ich empfinde die neue Position als interessant und gleichermaßen herausfordernd, weil unterschiedliche Landesinteressen zusammenzuführen sind, um dem Fußball im Norden als gemeinsame Stimme Gewicht zu verleihen“, erklärte Distelrath.
Gleichzeitig soll der NFV als „Scharnier zwischen den Landesverbänden im Norden und dem DFB“ fungieren. In diesem Zusammenhang möchte der neue Präsident dafür sorgen, dass die „Anliegen der norddeutschen Klubs“ auf jeder Ebene berücksichtigt werden und der „Spielbetrieb in der Regionalliga finanzierbar bleibt“. Er kündigte zudem an: „Ich bin lösungsorientiert unterwegs und führe gerne den Dialog mit den Vereinen.“ Dabei kann sich Distelrath auch auf die Vorarbeit des alten Präsidiums verlassen. „Ich übernehme einen gut bestellten und soliden Verband, habe also zunächst keinen Anlass für grundlegende Veränderungen“, betonte der neue Präsident. Er hatte die Arbeit für den Niedersächsischen Fußball-Verband 2008 als Vorsitzender der Zulassungskommission aufgenommen und war 2011 zunächst ins Amt des Vizepräsidenten Finanzen gewählt worden.
Das geschäftsführende Präsidium des Nord-NFV änderte seine personelle Zusammensetzung noch in anderer Hinsicht: Für Karl Rothmund aus Langreder (Vizepräsident Finanzen), der zwölf Jahre im Amt war und auf eine weitere Kandidatur verzichtete, rückte Hans-Ludwig Meyer (Schleswig-Holstein) in das Amt des Schatzmeisters. Dessen Aufgabe als 1. Vizepräsident übernahm Björn Fecker (Bremen). Im Amt des Vizepräsidenten bestätigt wurde zudem Dirk Fischer (Hamburg). Schließlich zählt mit August-Wilhelm Winsmann (Holzminden) als neuer Vizepräsident ein weiterer Niedersachse künftig zum NFV-Präsidium.
Auch die zahlreichen Ausschüsse des NFV stellten sich den Delegierten zur Wahl. Dabei wurden folgende Vorsitzende in ihren Ämtern bestätigt: Jürgen Stebani (Niedersachsen/Spielausschuss), Walter Fricke (Niedersachsen/Jugendausschuss), Sabine Mammitzsch (Schleswig-Holstein/Frauen- und Mädchenausschuss), Michael Weiner (Niedersachsen/Schiedsrichterausschuss), Hans-Werner Busch (Bremen/Revisionsstelle), Heiko Petersen (Schleswig-Holstein/Verbandsgericht), Uwe Dittmer (Bremen/Sportgericht). Als Vorsitzender des vom 45. Verbandstag neu installierten Regionalligaausschusses wurde Reenald Koch vom FC Eintracht Norderstedt 03 gewählt.
Eugen Gehlenborg wurde im Beisein von DFB-Präsident Reinhard Grindel aufgrund seiner besonderen Verdienste zum Ehrenpräsidenten gewählt. Zudem erhielten Karl Rothmund und Uwe Seeler die Ehrenmitgliedschaft des Norddeutschen Fußball-Verbandes. Außerdem wurden zahlreiche Funktionsträger für ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit mit Verdienst- und Ehrennadeln ausgezeichnet.
Der Verbandstag ist das höchste Gremium des Norddeutschen Fußball-Verbandes. Er setzt sich zusammen aus den Vereinen und den Mitgliedern der NFV-Organe. Der 46. Ordentliche Verbandstag findet 2021 in Bremen statt.