Hünerberg leistet schmackhafte Unterstützung für Flüchtlinge

Barsinghausen (wk). Hilfe in der Not, das ist es, was Bäckermeister Hendrik Mordfeld leisten möchte. Darum unterstützt er ab sofort die Bewohner der großen Gemeinschaftsunterkunft am Ohweg in Großgoltern zweimal in der Woche mit Brot und Kuchen.

Zusammen mit dem 1. Stadtrat Dr. Georg Robra übergab Mordfeld jetzt die erste Lieferung. Dazu sagte Robra: „Uns geht es verdammt gut, und heute zeigt sozusagen ein Unternehmer in unserer Stadt, dass Mithilfe und Mitmenschlichkeit auch nach außen hin sichtbar gemacht werden muss. Dafür sind wir sehr dankbar“.

Hendrik Mordfeld erklärte, dass die Initiative von Gerheide Knüttel aus Großgoltern ausgegangen sei. „Sie kam auf mich zu mit einer etwas abgewandelten Idee, wir haben dann gemeinsam den Faden weitergesponnen und sind zu dieser Lösung gekommen. Ich will mich hier auch keinesfalls in den Vordergrund stellen, ich denke nur, dass es jetzt extrem wichtig ist, dass wir hier in Barsinghausen die positiven Signale geben, bevor andere möglicherweise negative Signale setzen und wir dann am Ende gegen ein Image kämpfen, das Barsinghausen nicht verdient hat“

Die Ursprungsidee beruhte auf der in Großstädten oft praktizierten Aktion „Ein Teil mehr“. Das war hier so nicht umzusetzen, darum schlug Mordfeld vor, zweimal pro Woche Backwaren vom Vortag zur Gemeinschaftsunterkunft zu bringen. Eine Woche lang dauerte es, bis alle verantwortlich Beteiligten die Genehmigung für die Aktion erteilten.

Georg Robra sagte, dass viele Asylbewerber auch in die Tafel kämen. So verstehe er diese Aktion als zusätzliche Hilfe. Derzeit sind in Großgoltern in der Gemeinschaftsunterkunft am Ohweg 55 Personen untergebracht, überwiegend Afrikaner. Die Kapazitäten dort reichen für bis zu 68 Personen. Aktuell geht Robra für die gesamte Stadt Barsinghausen davon aus, dass derzeit 45 Menschen pro Monat neu aufgenommen werden. Das besagt die neue Quote, die laut Robra erst einmal bis Ende Januar gilt. Diese Quoten haben allerdings meist nur eine geringe Halbwertzeit, es ist damit zu rechnen, dass sie weiter nach oben korrigiert werden.

In Barsinghausen gibt es neben der großen Gemeinschaftsunterkunft am Ohweg noch eine weitere mit 34 Plätzen. Die ist aber nicht an einen Betreiber vergeben, sondern in anderer Form organisiert. Zusätzlich gibt es noch kleinere Objekte. Im Sozialausschuss soll darüber gesprochen werden, ob neben der geplanten Unterkunft auf Klein Basche – der Rat fasste den Beschluss vor zwei Jahren – noch eine weitere Gemeinschaftsunterkunft gebaut werden soll. Darüber müsse die Politik sprechen, auch über die Zukunft der Gemeinschaftsunterkunft am Ohweg, so Robra. In Barsinghausen sind derzeit insgesamt rund 250 Flüchtlinge untergebracht.

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