Barsinghausen (eb). „Europa wir kommen“ – so lautet das aktuelle Motto der Handballoldies des TSV Barsinghausen. Nicht ohne Grund, denn die Altherren-Mannschaft reist in Kürze nach Bozen. In der Landeshauptstadt Südtirols, einer autonomen Provinz in Italien, ist die unternehmungslustige Traditionstruppe vom Deister durchaus sportlich gefordert.
„Unsere Qualität hat sich mittlerweile über Osteuropa bis zu den Alpen herumgesprochen“, sagt Teamsprecher Björn Ludewigs mit einem Augenzwinkern. Seine Begründung: Die Mannschaft von Teamchef Jörg Beckmann erhielt eine Einladung des SSV Bozen, dem mehrfachen Italienischen Meister aus den 1980er Jahren. Der gastgebende SSV richtet mit seiner Traditionsmannschaft, den sogenannten Rohdiamanten Bozen, anlässlich des eigenen 25-jährigen Jubiläums das Turnier „Batzen-Cup“ aus. Der Barsinghäuser Kontakt zu den „Rohdiamanten“ kam bereits vor drei Jahren zustande, als sich die Teams beim „Oldie-World-Cup“ in Berlin kennenlernten.
Insgesamt werden zehn Teams aus Deutschland, Österreich und Italien an dem Wettbewerb teilnehmen. Die Deister-Allstars bekommen somit erneut die Gelegenheit, den „feinen Calenberger Land-Handball“ (Ludewigs) auf internationaler Ebene zu präsentieren und die Vereinsfarben des TSV Barsinghausen, diesmal am Rande der Dolomiten zu vertreten. Die Reisegruppe startet am Donnerstag, 17. November.
Zwei Tage später, am Samstag, 19. November, wird das Turnier in der altehrwürdigen Gasteiner-Halle, der Stadthalle von Bozen, ausgetragen. Bereits in der Vorrunde trifft die Beckmann-Riege auf solch hochkarätige Gegner wie die Roma Trionfale und den UHC Salzburg. „Beides sind Topteams auf der europäischen Altherren-Handballbühne“, weiß Björn Ludewigs.
Und mehr noch: Schon seit einigen Tagen berichten die regionalen Medien in Südtirol ausführlich von diesem sportlichen Event. Allstars-Pressesprecher Ludewigs bestätigte bereits erste Interviewwünsche sowie von Anfragen zu TV-Auftritten bei den heimischen TV-Sendern. Besonders begehrt bei den Fernsehanstalten sei Teamchef Jupp Beckmann. „Man scheint neugierig und richtig heiß auf uns zu sein“, schmunzelt Ludewigs.
Am kommenden Donnerstag wird sich die gesamte Delegation, die aus 13 Allstar-Mitgliedern und einem zusätzlichen Funktionär besteht, auf den Weg Richtung Süden machen. Geplant war zunächst, mit einer Chartermaschine von Hannover nach Bozen zu fliegen. Allerdings lasse der Bozen International Airport keine Starts und Landungen von Maschinen der Airbusklasse A319 zu, so dass das Management gezwungen war, umzuplanen. So wird der gesamte Tross der TSV-Handballer am Donnerstagmorgen mit einem extra eingesetzten ICE sowie einem Eurocity die Reise in Südtiroler Metropole antreten.
Die Ankunft in Bozen ist für Donnerstagabend geplant. Untergebracht ist die Barsinghäuser Delegation im Hotelressort Chrys, wo im Anschluss ein leichtes Abendessen für die Spieler vorbereitet ist. Am Freitag beginnt unter Aufsicht des Trainerstabes die sportliche Akklimatisierung in der Höhenluft von Bozen. Das Management wird sich später um 18 Uhr auf der offiziellen Pressekonferenz im Hotel zur Situation in der Mannschaft äußern. Direkt im Anschluss hat der Veranstalter alle Mannschaften zur offiziellen Begrüßung zum „Aperitivo Lungo“ ins La Vecchia in Bozen geladen.
Zu den sportlichen Zielen bei dem Turnier lässt sich Teamchef Beckmann derweil nicht in die Karten gucken. „Uns liegen mehr die rustikalen, also die osteuropäischen Gegner. Dieser feine und filigrane Handball, der in den Alpenländern bevorzugt wird, kommt unserer körperbetonten Spielweise nicht unbedingt entgegen“, kommentiert Beckmann. „Aber sicherlich wollen wir etwas Zählbares mitnehmen“, so der Teamchef weiter mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Auf Bitten des Veranstalters gibt Björn Ludewigs noch einen Hinweis: „Aufgrund des zu erwartenden großes Zuschauerinteresses und der Anreise diverser Medien wird die Bozener Innenstadt bereits am Samstagmorgen ab 6 Uhr weiträumig abgesperrt. Zuschauer aus Deutschland werden gebeten, nicht über die Brenner-Autobahn nach Bozen anzureisen. So viel noch dazu.
