Barsinghausen (eb). Das ist neu und gut – neu in Basche und gut für den Barsinghäuser Sport! Der 1. FC Germania Egestorf/ Langreder und der Handballverein Barsinghausen (HVB) machen gemeinsame Sache. Das ausgetüftelte Pilotprojekt trägt den Titel „Sportler für Sportler“ und soll am Montag, 22. Dezember, Premiere feiern. Dabei kommt es zu einem durchaus spektakulären Rollentausch.
Nach eigener Aussage beschäftigen sich der HVB und Germanias Fußballer als Vertreter der aktuell höchstspielenden lokalen Teams bereits seit etwa drei Jahren mit der Frage, wie sie andere Barsinghäuser Vereine oder Sport- und Freizeitgruppen mit einfachen, aber effektiven Mitteln unterstützen können. Gemeint sind die Sportler, die nicht immer im Rampenlicht und auf der ersten Seite der Sportberichterstattung stehen.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz verdeutlichten Jan Baßler (Germania) und Gerd Köhler (HVB) ihr Projekt für den guten Zweck. „Längst nicht alle Barsinghäuser Sportgruppen erfahren die öffentliche Präsenz oder Aufmerksamkeit wie das bei uns der Fall ist“, sagten Baßler und Köhler unisono. Oft fehle es einfach an Marketingmöglichkeiten. Oder aber Vereine gerieten unverschuldet in Not. Baßler nannte den Waldbruch im Barsinghäuser TSV-Stadion (ein umgekippter Baum beschädigte den Kunstrasen im REWE-Sportpark) als ein Beispiel und fügte den möglichen Brand in einem Sportheim als noch schlimmeres Ereignis an.
Sportler für Sportler – konkret heißt das bei der Auftaktveranstaltung am 22. Dezember: Handball spielt Fußball und umgekehrt Fußball spielt Handball. Austragungsort ist die Glück-Auf-Halle an der Bergamtstraße. Jeweils 20 Minuten messen sich die Oberliga-Kicker mit den Verbandsliga-Handballern – natürlich mit den beiden unterschiedlichen Spielgeräten und Regeln. Die Tore werden nicht getauscht; gespielt wird auf die kleineren Handballtore.
Gewertet wird nicht etwa nach einer möglichen Tordifferenz; es zählt nur der reine Sieg beziehungsweise Unentschieden oder Niederlage. Gehen beide Durchgänge remis aus oder gewinnen beide Vertretungen jeweils ihre bevorzugte Hälfte (Sportart), wird die Entscheidung durch ein sogenanntes Penalty-Schießen beziehungsweise Penalty-Werfen vom Siebenmeterpunkt herbeigeführt – Fußballer werfen, Handballer schießen. „Der Rollentausch soll ein Spaß für alle werden, nicht aber ein Klamauk“, bekräftigte Gerd Köhler.
„Wir freuen uns, dass wir unmittelbar vor Weihnachten eine Veranstaltung präsentieren können, deren Besuch sich für alle Sportfreunde am Deister lohnen dürfte“, sagte Jan Baßler. Indes stehen die ersten Gruppen, die von dem Event profitieren, bereits fest. In diesem Jahr werden der Calenberger Canoe Club (CCC) und der Kinder- und Jugendcircus Barsinghausen (KiJuCiBa) bedacht.
Warum gerade diese beiden Gruppen? Köhler machte sich für den KiJuCiBa stark, der weitreichende Bewegungsvielfalt mit einem größtmöglichen Teamgedanken außerhalb des organisierten Vereinssports liefere. Baßler brachte den CCC ins Spiel, weil er den enormen Aufwand beobachtet hatte. „Und die Kanuten haben kein Stadion, wo sich beispielsweise Werbebanden wie in unserem Fall anbringen lassen können.“
Die Einnahmen aus Spendengeldern (beide Clubs haben ihre Sponsorenpools aufgerufen) sollen in voller Höhe zur Verfügung gestellt werden. Gehofft wird auf weitere Spender, die sich an der Aktion beteiligen. Hierzu wurde bei der Stadtsparkasse Barsinghausen ein Spendenkonto eingerichtet (BLZ 251 512 70, Kontonummer 199 612). Möglicherweise werde auch das Eintrittgeld der Veranstaltung hinzu gerechnet. Erwachsene zahlen 4 Euro, Jugendliche 2 Euro, Kinder frei. „Unser Ziel liegt bei 1000 Euro“, hieß es unisono.
Bei der Premiere ist auch an ein Rahmenprogramm gedacht. Ehe das große Spektakel der beiden Flaggschiffe startet (19.30 Uhr), kommt es zunächst zu einem ähnlichen Aufeinandertreffen des Nachwuchses vom JFV Calenberger Land und HVB (Jahrgang 2001 ab 18.30 Uhr) und danach zu einer Vorführung des KiJuCiBa (19 Uhr).
Kommt das Pilotprojekt an, dann soll das Event zu einer festen Einrichtung in der Vorweihnachtszeit werden. Möglicherweise soll eine Jury jährlich darüber befinden, wer die nächsten Sportgruppen sind, die bedacht werden.
„Das müssen wir noch konkretisieren, denn aktuell ist die Farbe auf unserem Papier noch nicht ganz trocken“, sagte Köhler symbolisch.