
Kirchdorf/Gehrden (eb). Der Turngruppen-Wettstreit, kurz TGW genannt, bleibt eine Domäne für die Teams des TSV Kirchdorf und des SV Gehrden. Bei den jüngsten Norddeutschen Meisterschaften, die in Geesthacht an der Elbe ausgetragen wurden, traten die Turnerinnen aus dem Calenberger Land wie in den Vorjahren überaus erfolgreich auf.
Fast 80 Mannschaften gingen in Geesthacht an der Elbe in neun verschiedenen Wettkampfklassen an den Start. Jubel über starke Leistungen, Titelgewinne und Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften, die bereits vom 1. bis 3. Oktober in Regensburg stattfinden – die Vereinspresse des Barsinghäuser Ortsteilclubs und aus der Burgbergstadt bilanzierte die erfolgreichen Darbietungen wie folgt…
Bei den Nordmeisterschaften belegten die TGW-Mädchen des TSV Kirchdorf (in Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Gymnasium) in drei verschiedenen Wettkampfklassen die Ränge 1, 2 und 6 und gehören damit zu den besten Vereinen in der Region Hannover. Erstmals auf norddeutscher Ebene waren die TSV-Minis in der Klasse SGW II (Schülergruppenwettstreit der Jahrgänge 2003-2006) dabei. Anne Beul, Alia Bierwag, Lara Hartmann, Louisa und Svea Krokowski, Lene Krüger, Celina Kuru, Sandy Meibert, Hanna Teichert, Tiziana Quade und Dheena Wien erwischten einen schwachen Start, als ihnen in der Pendelstaffel ein Wechselfehler unterlief. Ein Punkt wurde abgezogen, was dazu führte, dass die Staffel zum Streichergebnis wurde und mit 1,00 Punkten in das Endergebnis einfloss.
Besser sah es beim Medizinballwerfen aus, bei dem es für das Team 9,70 Punkte gab. Der Tanz erbrachte trotz eines harmonischen Vortrags nur 9,00 Punkte, weil die jungen Kirchdorferinnen direkt hinter der Spitzenmannschaft aus Glückstadt (9,80) auf die Fläche mussten. Den versöhnlichen Abschluss bildete die Bodenchoreografie mit 9,50 Punkten. Letztlich reichte die Gesamtpunktzahl von 29,20 Punkten zum gesicherten Mittelplatz (Rang 6) unter 13 Mannschaften.

In der Wettkampfklasse der TGW-Jugend konnten die TSVerinnen ihren Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen und mussten dem VfL Eintracht Hannover unter 21 Teams den Vortritt lassen. Schon nach dem Medizinballwerfen zeichnete sich der Titelverlust ab. Bemerkenswert aber, dass Hannah Schwerdtner mit 16,72 m laut Trainerin Saskia Rehn „einen gefühlten Weltrekord“ geworfen hat.
Beim Turnen und Tanzen zeigten dann die „Mittleren“ wieder ihre wahre Leistungsfähigkeit mit 9,70 beziehungsweise 9,80 Punkten. Hier waren Mara Betbadel, Paula Dietrich, Anna Hahn, Sophie Himmelseher, Marie Hunte, Marcia Menzel, Lena Schart, Hannah Schwerdtner und Rahel Wedekind sogar um 0,10 Punkte voraus. Ein besonderes Lob ging an Marie Hunte, die Hannah Lohmann, sie weilt für ein Jahr in Südafrika, in allen Disziplinen ersetzen musste. Scherzend war von einigen Aktiven nach dem Wettkampf zu vernehmen: „Wir haben den VfL gewinnen lassen, damit wir sie bei den Deutschen Meisterschaften in Regensburg wieder attackieren können“.
Zum dritten Mal in Folge war es der TGW-Erwachsenenmannschaft vergönnt, den Meistertitel in die Deisterstadt zu holen. „Und das recht locker“, wie Trainerin Andrera Danner betonte. Es sprang zwar keine 10,00 heraus, aber jeweils 9,75 im Medizinballwerfen und Tanzen sowie 9,90 Punkte beim Bodenturnen sprechen für die Klasse von Isabel Bade, Leonie Danner, Elisabeth Geib, Antonia Koch, Alena Krüger, Nina Reimer, Milena Ringleff und Luzie Stadelmaier.

Gut gelaunt und bei bestem Wetter gingen insgesamt 18 Turnmädchen vom SV Gehrden – aufgeteilt in zwei Mannschaften – in Geesthacht an den Start. In der Schülergruppe erturnten sich Laura Köhler, Merle Kälble, Maria Stegemann, Matthea Kruckenberg, Madita Thomas, Marla Baumgarten, Pia Schelinski, Maja Sander, Christin Riese und Joelle Reiß eine hervorragende 9,0-Wertung. Der neue Piratentanz konnte sich ebenfalls sehen lassen und steuerte sogar 9,35 Punkte zum hohen Endwert bei. Die messbaren Disziplinen liefen ebenso erfolgreich an. Beim Medizinball-Weitwurf verpassten die Schülerinnen mit 9,8 Punkten ganz knapp die Höchstwertung. Nur beim Laufen versagten bei der Staffelübergabe kurz die Nerven. Am Ende des Wettkampftages konnte das SVG-Team jedoch mit einem 7. Platz von 13 Mannschaften ausgesprochen zufrieden sein.
Die älteren Turnerinnen starteten im Bereich TGW-Jugend. Hier war die Konkurrenz mit insgesamt 22 Mannschaften deutlich größer. Trotz Problemen in der Vorbereitung und Verletzungssorgen zeigten Helena Dralle, Lena Hübner, Annika Hagen, Emely Kälble, Vivien Hampe, Antonia Schweigart und Paula Alpers einmal mehr ihre Klasse. Die Turndarbietung brachte die Wertung von 9,05 Punkten. Spanische Klänge waren bei ihrem Tanz zu hören. Sie erlaubten sich kaum Fehler und wurden für ihre gute Leistung mit 9,3 Punkten belohnt. Auf dem Sportplatz lief es ähnlich gut wie in der Sporthalle. Mit dem Zwei-Kilo-Medizinball kamen sie beim Weitwurf auf einen Endwert von 9,5 Punkten. Am Ende des Tages sprang der 4. Platz heraus. Aktive und Trainerinnen waren mit den gezeigten Leistungen absolut zufrieden und ließen den Abend beim Fest an der Elbe ausklingen.

Zum Thema
Mit 37 Mannschaften aus 13 Vereinen und 198 gemeldeten Turnerinnen war der Start der diesjährigen Rundenwettkämpfe des Turnkreises Hannover-Land so gut besucht wie seit vielen Jahren nicht mehr. Dabei stellte der gastgebende TSV Kirchdorf im Schulzentrum am Spalterhals mit sieben Teams abermals den teilnehmerstärksten Verein. Schlussendlich sprang für Kirchdorfs Turnmädchen mit jeweils einem 1., 3. und 4. Platz nicht ganz das Ergebnis heraus, das die Einheimischen aus den Vorjahren gewohnt sind. Verursacht durch viele krankheitsbedingte und anderweitige Ausfälle traten die Mädchen vom Deister in mehreren Teams nur zu Dritt an, obwohl sechs Aktive zu einer Mannschaft gehören dürfen. Die Folge: Es gab keine Streichnoten.
So traf es beispielsweise die ältesten Turnerinnen der Jahrgangsklasse 2000 und älter, die mit Seraphina Carls, Jule Nährig und Merit Spieß den 3. Rang belegen. Der SV Gehrden mit Joyce D Apice, Laura Köhler, Paula Alpers und Maria Stegemann setzte sich in dieser Konkurrenz deutlich mit 195,20 Punkten vor dem TSV Neustadt (188,20) an die Spitze.
Ebenfalls nur zu Dritt turnten Marie Breier, Lara Hartmann und Julia Kuper in der Altersklasse 2001-2003, in der sie Platz 7 erreichten. Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden hingegen Anna Hahn, Sophie Himmelseher, Lena Schart, Hannah Schwerdtner und Rahel Wedekind in dieser Leistungsklasse. Sie schoben sich mit 193,95 Punkten weit vor dem Lehrter SV (187,45) und Blau Gelb Elze (186,70) an die Pole-Position. Der SV Gehrden rangiert im Zwischenergebnis auf Platz 5.
Noch Möglichkeiten nach oben haben in der Jahrgangsstufe 2004-2006 Alia Bierwag, Louisa Krokowski, Hanna Teichert und Dheena Wien, denn sie liegen derzeit unter 14 Mannschaften auf Rang 4 (179,00). Zu den führenden Mannschaften aus Arnum und den Gastteams aus Bodenwerder und Dielmissen sind es nur wenige Punkte. Der SV Gehrden liegt hier momentan auf Platz 6, während die weiteren Kirchdorfer Mannschaften in dieser Klasse die Plätze 10 und 13 einnehmen.

Obwohl die kleinsten Kirchdorferinnen der Jahrgänge 2007 und jünger mit Marlene Berndt, Marina Eberhard, Emma Gaterich und Lina Krone (als eifrigste Punktesammlerin) zur Zeit nur Rang 8 einnehmen, haben sie, wie die Gehrdenerinnen auf den Plätzen 3 und 7, noch alle Möglichkeiten, zumindest den 2. Platz zu erobern. Einzig der TSV Dielmissen ist mit 5,30 Punkten Vorsprung weit enteilt.
Gespannt blicken alle Turnerinnen bereits jetzt auf den 30. Oktober und 12. November, wenn jeweils in Gehrden die Folgewettkämpfe stattfinden.