TT-Cracks gehen die Rückrunde an

Barsinghausen. Tischtennis gilt als das schnellste Rückschlagspiel der Welt. Auf einer Distanz von oft nur drei Metern rast der Ball mit Spitzengeschwindigkeiten von 150 Stundenkilometern hin und her. Die Spieler haben nur wenige Millisekunden Zeit für den jeweiligen Rückschlag. Den olympischen Sport (seit 1988) haben die meisten Mehrspartenvereine nach wie vor in ihrem Angebot.

Von Uwe Serreck und Erk Bratke

Ping-Pong im Keller oder Garten? „Lass uns mal die Platte aufstellen“ – wer das sagt, der wird vermutlich von echten TT-Cracks sofort verbessert: „Es heißt Tisch! Wir spielen Tischtennis und nicht Plattentennis.“ Klar doch.

Wir – das sind keineswegs wenige. Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) wurde bereits 1925 in Berlin gegründet und stellt heute den zwölftgrößten Spitzensportverband in Deutschland. Gut 600.000 Aktive spielen in rund 10.000 Vereinen. International zählt der DTTB zu den größten Mitgliedern der Europäischen Tischtennis Union (ETTU) und der Internationalen Tischtennis Föderation (ITTF), die weltweit insgesamt über 164 Millionen Aktive zählt; zudem wird die Zahl der Hobby-Spieler auf 250 Millionen geschätzt.

Auch am Deister hat Tischtennis eine lange Tradition. Die Winterpause neigt sich dem Ende entgegen; der Rückrundenstart steht bevor. In der Spitze lief es für die Barsinghäuser Teams, sagen wir mal, nicht unbedingt wunschgemäß – ein Überblick der Bezirksteams.

Bezirksoberliga

Ein mageres Pünktchen hat der TSV Barsinghausen in der Bezirksoberliga Nord in der ersten Halbserie gesammelt. „Wir werden wohl absteigen“, hat Sprecher Jan Kück wenig Hoffnung auf den Klassenerhalt. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz, den der TSV Heiligenrode II (6:12) inne hat.

Die Gründe sind vielschichtig. Spitzenspieler Michael Rücker hat zwar – wie angekündigt – nur fünf der neun Partien bestritten, entscheidend für Kück ist jedoch vielmehr die ungenügende Trainingsbeteiligung. Ein Blick auf die Einzelbilanzen verdeutlicht, dass Leistungsträger wie Danny Pieper und Thomas Planert deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück blieben. Noch sollte man den TSV aber nicht abschreiben.

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Kritischer Blick von TSV B-Kapitän Jan Bunzel, kein Wunder angesichts des letzten Platzes.

Wenn am 24. Januar beim TuS Bothfeld – im Hinspiel verpassten die Deisterstädter ohne Rücker nur knapp ein Unentschieden – ein positiver Start gelingt, gibt es noch alle Chancen, zumal man Heiligenrode in der Rückrunde an eigenen Tischen erwartet.

TSV Barsinghausen: Michael Rücker (9:1), Danny Pieper (4:13), Thomas Planert (3:13), Alexander Zich (4:12), Jan Kück (7:7), Jan Bunzel (3:2), Jan Krause (1:11), Doppel (9:20).

1. Bezirksklasse

Eine Berg- und Talfahrt liegt hinter dem TSV Kirchdorf in der 1. Bezirksklasse 7. Der Aufsteiger startete mit dem 9:6-Paukenschlag bei Herbstmeister TSV Bokeloh, ließ in der Folge aber zu viele Chancen liegen. Ganz bitter war vor allem die 6:9-Pleite gegen Schlusslicht SV Velber. „Das war so ein Tag, an dem eben gar nichts geht“, sagte Sprecher Yannic Ahl.

In der Folge gelang zwar kein Sieg mehr, aber immerhin vier Unentschieden, so dass die „Schwarz-Weißen“ zumindest über dem Strich liegen und in der Rückrunde noch alles in der eigenen Hand. Deshalb ist Spartenleiter Axel Espey trotz des 7:9 zum Rückrundenauftakt gegen den neuen Tabellenführer TSV Havelse vom Klassenerhalt überzeugt: „Wenn wir die Leistung gegen unsere Konkurrenten zeigen, sollten wir keine Probleme bekommen.“

TSV Kirchdorf: Arne-Christian von Oesen (10:8), Axel Espey (8:10), Yannic Ahl (8:10), Thomas Steinig (4:14), Benjamin Krueger (11:5), Adolf Behnsen (3:6), Gerhard Berndt (0:4), Ersatz (3:2), Doppel (16:15).

2. Bezirksklasse

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Langreders Harald Fiedler freut sich schon aufs Derby gegen Kirchdorf.

Im Eiltempo zum angepeilten Aufstieg marschiert der TSV Langreder in der 2. Bezirksklasse 13. „Dann gibt es nächstes Jahr ein tolles Derby gegen Kirchdorf“, hat Sprecher Harald Fiedler kaum Zweifel an der Meisterschaft. In der Tat sprechen die Zahlen für sich.

Mit Fabian Path stellen die „Rot-Weißen“ den besten Spieler der Staffel und mit Fiedler/Sebastian Wente (9:0) das beste Doppel. In der Summe sind 18:0 Punkte und 81:17 Spiele eine imponierende Bilanz. Eng war es lediglich beim 9:7-Sieg gegen Verfolger MTV Herrenhausen. Der weist aber bereits drei Minuspunkte auf, so dass selbst eine Niederlage im Rückspiel zu verschmerzen wäre.

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Auch Joachim Buthe muss sich steigern, wenn der TSV Egestorf die Klasse halten will.

Dahinter geht es in der Tabelle eng zu. Fast jeder kann jeden schlagen, so dass sich der TSV Egestorf berechtigte Hoffnung macht, den vorletzten Platz zu verlassen und zumindest die Relegation zu erreichen. Der Rückrundenstart mit dem 9:4 über den TuS Harenberg am vergangenen Wochenende verkürzte den Rückstand auf einen Zähler.

Hoffnungslos abgeschlagen ist indes der TSV Kirchdorf II, der bisher in zehn Spielen zehn deutliche Niederlagen einstecken musste. Auch die Umstellung der Mannschaft – Markus Zieseniß rückt von Position 7 an 2 – wird den Abstieg wohl nicht mehr verhindern.

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Roland Schulz vom TSV Kirchdorf II blieb ebenso wie seine Mannschaft sieglos.

TSV Langreder: Fabian Path (14:1), Heiko Malina (11:3), Harald Fiedler (9:1), Sebastian Wente (8:0), Arne Leenders (4:3), Claudius Remmers (6:3), Christian Gress (4:2), Doppel (24:4). TSV Egestorf: Joachim Buthe (5:13), Tobias Liedtje (8:10), Mark Richter (3:2), Joachim Nytz (4:10), Peter Olschewski (4:4), Oliver Rosenkranz (7:4), Ersatz (5:6), Doppel (7:22). TSV Kirchdorf II: Andreas Wente (5:13), Roland Schulz (0:14), Thomas Denecke (1:7), Matthias Ludwig (2:10), Franz Beck (1:5), Mathias Lehnick (4:3), Markus Zieseniß (4:2), Ersatz (1:4), Doppel (5:23).

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