Energielabel-Aktion der Gewerbeaufsicht bei Reifen und Neuwagen

Zahlreiche Beanstandungen der Energiekennzeichnung

Umweltminister Christian Meyer: „Energiekennzeichnung hilft Geld zu sparen und nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen“
Die staatlichen Gewerbeaufsichtsämter in Niedersachsen haben im Oktober im Rahmen einer zehntägigen Sonderaktion überprüft, ob bei Reifen und Neuwagen die Vorgaben zur Energieverbrauchskennzeichnung korrekt eingehalten werden. Ziel der Kontrollen war es, sicherzustellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher verlässliche und transparente Informationen zum Energieverbrauch erhalten – damit sie fundierte Kaufentscheidungen treffen können. Zahlreiche Energielabel wurde dabei beanstandet.

„Verbraucherschutz und Klimaschutz gehen bei der Energiekennzeichnung Hand in Hand, denn bei den Energielabeln hat man alle relevanten Informationen auf einen Blick“, sagt Umweltminister Christian Meyer. „Nur mit klaren und verlässlichen Informationen können Verbraucherinnen und Verbraucher nachhaltig entscheiden und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“
Das Energielabel für Reifen informiert unter anderem über Kraftstoffeffizienz, das externe Rollgeräusch sowie die Nasshaftung – also dazu, wie gut und sicher ein Reifen auf nasser Fahrbahn haftet. Zudem ist ein QR-Code aufgedruckt, der direkt zum europäischen Produktregister für Energieverbrauchskennzeichnung (EPREL) führt. Dort finden Verbraucher detaillierte Angaben zu allen in der EU verkauften Reifenmodellen. Das erleichtert den Vergleich unterschiedlicher Produkte und unterstützt eine bewusste Kaufentscheidung.

Im Rahmen der Aktion wurden 37 Reifenfachhändler in Niedersachsen besucht. Dabei wurden Energielabel von insgesamt 530 Reifenmodellen geprüft. In 130 Fällen, also bei rund einem Viertel der Kennzeichnungen, stellten die Kontrolleure Mängel fest, die nun mit Korrekturmaßnahmen behoben werden.
Das Energielabel bei Neuwagen informiert über den spezifischen Energieverbrauch, die CO₂-Emissionen sowie die jährlichen Kraftstoff- oder Stromkosten. Darüber hinaus enthält das Label Angaben zu potenziellen CO₂-Kosten und zur Kfz-Steuer. Eine farblich abgestufte Skala mit sieben CO₂-Klassen erleichtert den Vergleich unterschiedlicher Fahrzeugmodelle und unterstützt Verbraucher bei der Auswahl emissionsärmerer Pkw.

In 72 Verkaufsstellen von Autohändlern wurden insgesamt 1.129 Pkw-Energielabel überprüft. Dabei kam es bei 158 Labeln, also bei rund jedem siebten Label, zu Beanstandungen. Vor allem weil nicht die aktuellen, jährlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) veröffentlichten Preise für Kraftstoffe, Strom und CO₂ berücksichtigt wurden. Stattdessen wurden oftmals noch Preise aus dem Vorjahr verwendet. Die Aktualisierung der Preise war zum 1. Oktober 2025 verpflichtend. Von den 22 betroffenen Händlern haben viele freiwillig sofortige Korrekturen vorgenommen. Elf Händler erhielten nach der Aktion eine offizielle Aufforderung zur Beseitigung der Mängel.
Auch im Internet wurden Neuwagenangebote von zwölf Händlern überprüft. Von 116 kontrollierten Online-Angeboten wiesen 25 Mängel bei der Energieverbrauchskennzeichnung auf. Bei fünf Reifenhändlern und insgesamt 60 Online-Angeboten wurden fast die Hälfte der Energielabel beanstandet. Die Gewerbeaufsicht hat auch hier Maßnahmen zur Mängelbeseitigung eingeleitet.

Minister Meyer: „Das Energielabel ist ein wichtiges Instrument, um den CO₂-Ausstoß im Straßenverkehr zu reduzieren und gleichzeitig Verbraucherinnen und Verbraucher transparent zu informieren. Die diesjährige Energielabel-Aktion der niedersächsischen Gewerbeaufsicht leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz sowie zur Stärkung des Verbraucherschutzes.“