Lobeshymnen für Wölfe: Hecking und de Bruyne zu Gast in Basche

Barsinghausen (eb/rk). Zwei strahlende Köpfe der Fußball-Bundesliga gaben sich jetzt ein Stelldichein im Barsinghäuser Fuchsbachtal. Dabei brachen zwei „Wölfe“ die zuvor vierjährige Vorherrschaft der „Roten“. Mit Dieter Hecking und Kevin de Bruyne standen in diesem Jahr gleich zwei Wolfsburger VFL-Protagonisten im Blickpunkt.

Nachzuholen war die Ehrung zum „Fußballer des Jahres in Niedersachsen“. Sportjournalisten hatten de Bruyne Anfang des Jahres zum Topspieler gewählt. Da der Stern des 23-jährigen Belgiers unter Dieter Hecking erst so richtig aufgegangen war und dieser zudem zum Trainer des Jahres bestimmt worden war, lag es nahe, den Schaumburger als Laudator auszuwählen. „Kevin ist ein Ausnahmefußballer und zu einem Weltklassespieler gereift. Er hat nicht nur eine sportliche, sondern darüber hinaus auch eine überragende menschliche Qualität“, lobte Dieter Hecking lobte sein Mittelfeld-Ass überschwänglich.

Auch NFV-Präsident Karl Rothmund (rechts auf dem Foto) lobte Kevin de Bruyne in höchsten Tönen: „Sie sind ein Weltklassespieler und haben eine große Karriere vor sich.“ Der Hausherr zeigte sich immer noch beeindruckt vom Sturmlauf beim Supercup-Finale vor einigen Wochen, als er gegen Bayern München in letzter Minute für seine Mannschaft zum 1:1 traf und damit ins Elfmeterschießen führte, das der VfL Wolfsburg mit 4:3 gewann. Der NFV-Präsident würdigte aber auch die Leistung von de Bruynes Trainer Dieter Hecking: „Du bist zu Recht Trainer des Jahres geworden.“

Hielt die Laudatio: Dieter Hecking
Hielt die Laudatio: Dieter Hecking

Es lag nahe, dass Hecking die Laudatio auf seinen Weltklassespieler hielt. „Du hast heute die wichtigste Auszeichnung in Deutschland erhalten. Wir alle gönnen Dir diesen Titel von ganzem Herzen. Auch wenn es für Dich beim FC Chelsea nicht ganz gereicht hat, bist Du für mich ein Ausnahmespieler. Du willst jedes Spiel gewinnen und bringst die richtige Siegermentalität mit.“ Hecking zieht den Hut davor, dass Kevin de Bruyne trotz des augenblicklichen Trubels um seine Person immer eine gute Leistung abruft. „Toll, wie Du mit dieser Situation umgehst“, betonte der VfL-Trainer. Seit Wochen buhlen Großvereine um den belgischen Nationalspieler. „Du bleibst ein absoluter Erfolgsspieler, egal ob Du bei uns oder woanders spielt“, ging Hecking auf einen möglichen Abschied seines Stars ein. „Wir wollen Dich aber unbedingt behalten“, betonte der Wolfsburger Coach.

Das wünscht sich auch Hans-Joachim Zwingmann: „Ich hoffe, dass Du beim VfL Wolfsburg bleibst. Dieter Hecking hat dich geformt und weiterentwickelt. Ich überbringe Dir die Glückwünsche von deinem Nationaltrainer Marc Wilmots, der heute gerne bei der Ehrung dabei gewesen wäre, aber leider wegen einer Auslandsreise absagen musste“, berichtete der Chef der Niedersächsischen Sportpresse.

AOK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jürgen Peter (links auf dem Foto) hob die menschlichen Qualitäten de Bruynes hervor.„Sie sind nicht nur ein herausragender Fußballer, sondern auch ein großes Vorbild für die jungen Fußballerinnen und Fußballer, indem sie sich vorbildlich für die Special Olympics einsetzen und damit großes soziales Engagement zeigen“, sagte der Wettbewerbssponsor. Abschließend fand auch Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs warmherzige Worte für den Titelträger. „Wir haben Dich alle in der Stadt ins Herz geschlossen. Du bleibt immer ein Wolfsburger, auch wenn Du nicht mehr bei uns bist.“

Das große Lob gab der Fußballer des Jahres gerne zurück. „Ich fühle mich in Wolfsburg sehr wohl und bedanke mich beim VfL für das große Vertrauen, das sie mir entgegenbringen. Ich denke an meine Familie und Freunde, denen ich viel zu verdanken habe“ sagte Kevin de Bruyne in seinen Schlussworten. De Bruyne ist Nachfolger von Ron-Robert Zieler (Hannover 96), der 2014 die Wahl
gewonnen hatte und später als Weltmeister in Barsinghausen gastierte. Der 23-jährige Wolfsburger gehört zu den besten Mittelfeldspielern Europas. Im Januar 2014 wechselte De Bruyne vom FC Chelsea zum VfL Wolfsburg. Für Belgien absolvierte er 32 Länderspiele. Sein Debüt gab er am 11. August 2010 in Turku bei der 0:1-Niederlage der Belgier gegen Finnland.

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Der Wettbewerb: Kevin De Bruyne ist der siebte Spieler des VfL Wolfsburg, der sich die Krone der niedersächsischen Fußballer aufsetzen darf. Seit 1991 kürt der NFV Niedersachsens Fußballer des Jahres. Waren zunächst alle Fußball-Fans wahlberechtigt, wählen seit 2007 niedersächsische Sportjournalisten den Titelträger. Der Niedersächsische Fußballverband hatte zusammen mit dem Sponsor AOK – Die Gesundheitskasse in Niedersachsen und dem Verein Niedersächsische Sportpresse zur Teilnahme aufgerufen. Neben einem Pokal erhält Kevin De Bruyne den Goldenen Schuh von der Firma adidas und einen Scheck in Höhe von 500 Euro, der zweckgebunden für die Jugendarbeit des Vereins bestimmt ist.

Die Ehrentafel der Titelträger und ihre Paten:

1991: Uwe Groothuis (Kickers Emden), Pate: Uwe Seeler
1992: Petra Damm (VfR Eintracht Wolfsburg), Pate: Jupp Derwall †
1993: Andre Breitenreiter (Hannover 96), Pate: Hans Tilkowski
1994: Josef Menke (SV Meppen), Pate: Bernard Dietz
1995: Stefan Meißner (VfL Wolfsburg), Pate: Horst Hrubesch
1996: Stefan Prause (Kickers Emden), Pate: Bernd Franke
1997: Jörg Sievers (Hannover 96), Pate: Dieter Burdenski
1998: Roy Präger (VfL Wolfsburg), Pate: Manfred Burgsmüller
1999: Gerald Asamoah (Hannover 96), Pate: Johannes Löhr
2000: Uwe Brunn (VfL Osnabrück), Pate: Uli Stein
2001: Christian Claaßen (VfL Osnabrück), Pate: Marco Bode
2002: Jan Simak (Hannover 96), Pate: Hans Siemensmeyer
2003: Fredi Bobic (Hannover 96), Pate: Michael Skibbe
2004: Stefanie Gottschlich (VfL Wolfsburg), Patin: Tina Theune Meyer
2005: Per Mertesacker (Hannover 96), Pate: Max Lorenz
2006: Thorsten Stuckmann (E. Braunschweig), Pate: Horst Wolter
2007: Robert Enke † (Hannover 96), Pate: Horst Podlasly †
2008: Martina Müller (VfL Wolfsburg), Pate: Steffi Jones
2009: Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg), Pate: Marcel Reif
2010: Edin Dzeko (VfL Wolfsburg), Pate: Werner Hansch
2011: Didier Ya Konan (Hannover 96), Pate: Sebastian Hellmann
2012: Jan Schlaudraff (Hannover 96), Pate: Kai Dittmann
2013: Mame Diouf (Hannover 96), Pate: Mousse T.
2014: Ron-Robert Zieler (Hannover 96) Pate: Michael Richter
2015: Kevin De Bruyne (VfL Wolfsburg) Pate: Dieter Hecking