Coronavirus: Derzeit 428 infizierte Personen in der Region Hannover

Förderprogramme des Landes und des Bundes für Unternehmen laufen an

Die Folgen des Coronavirus zwingen viele Unternehmen in die Knie. Bund und Länder bieten Hilfen in bislang unvorstellbarer Milliardenhöhe an. Grafik: Bundesministerium für Finanzen
Die Folgen des Coronavirus zwingen viele Unternehmen in die Knie. Bund und Länder bieten Hilfen in bislang unvorstellbarer Milliardenhöhe an. Grafik: Bundesministerium für Finanzen

Region Hannover. Mit Stand von Dienstag, 24.03.2020, 16:50 Uhr, hat die Region Hannover insgesamt 428 Menschen registriert, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind davon Männer zu rund 54 Prozent und Frauen zu rund 46 Prozent betroffen.

Verteilung nach Alter

  • Bis 14 Jahre: 12 Fälle
  • 15 bis 34 Jahre: 111 Fälle
  • 35 bis 49 Jahre: 128 Fälle
  • 50 bis 59 Jahre: 99 Fälle
  • Über 60 Jahre: 78 Fälle

Verteilung nach Kommunen

  • Barsinghausen: 9 Fälle
  • Burgdorf: 7 Fälle
  • Burgwedel: 22 Fälle
  • Garbsen: 13 Fälle
  • Gehrden: 2 Fälle
  • Hemmingen: 10 Fälle
  • Isernhagen: 16 Fälle
  • Laatzen: 8 Fälle
  • Landeshauptstadt Hannover: 227 Fälle
  • Langenhagen: 20 Fälle
  • Lehrte: 6 Fälle
  • Neustadt: 7 Fälle
  • Pattensen: 7 Fälle
  • Ronnenberg: 15 Fälle
  • Seelze: 13 Fälle
  • Sehnde: 2 Fälle
  • Springe: 11 Fälle
  • Uetze: 12 Fälle
  • Wedemark: 8 Fälle
  • Wennigsen: 8 Fälle
  • Wunstorf: 5 Fälle

Derzeit befinden sich in der Region Hannover 76 Corona-Patienten in Krankenhäusern, 19 davon auf der Intensivstation.

Corona-Hilfen für niedersächsische Unternehmen stehen bereit

Als eines der ersten Bundesländer ist Niedersachsen mit landeseigenen Corona-Hilfsprogrammen am Start. Sobald der Landtag am heutigen Mittwoch, 25.03.2020, grünes Licht für den Nachtragshaushalt in Höhe von 1,4 Milliarden Euro und die Aufstockung des Kreditrahmens von 2 auf 3 Milliarden Euro gegeben hat, können Liquiditätskredite und -zuschüsse bei der niedersächsischen Förderbank (NBank) online beantragt werden. Eine Hausbank ist dafür nicht notwendig.

Daneben arbeiten das Bundeswirtschaftsministerium und das niedersächsische Wirtschaftsministerium im engen Austausch mit allen anderen Bundesländern an einer schnellen Umsetzung der Bundes-Soforthilfen für kleine Unternehmen, die vom Bund verkündet wurden. Die niedersächsische Landesförderbank (NBank) wird künftig auch der Ansprechpartner in Niedersachsen sein für die Bundes-Soforthilfen.

Coronavirus: Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann macht Tempo bei den Förderprogrammen für Unternehmen.
Coronavirus: Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann macht Tempo bei den Förderprogrammen für Unternehmen.

Althusmann: Nachjustieren können wir später

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann hat aufs Tempo gedrückt. Unter Hochdruck wurden in den vergangenen Tagen im Wirtschaftsministerium die Förderrichtlinien erstellt: „Wir wollen dort helfen, wo Bedarf besteht und ergänzen die Soforthilfen des Bundes, damit möglichst kein Unternehmen allein aufgrund der Corona-Krise verloren geht. Dabei kommt es auf schnelle und unkomplizierte Unterstützung in existentiellen Notsituationen an. Nachjustieren können wir später. Auch an der Umsetzung der Bundes-Soforthilfen arbeiten wir im Austausch mit allen Ländern mit Hochdruck.“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Ich begrüße, dass Niedersachsen seine Unternehmen in dieser Krise so schnell und umfassend unterstützt. Bund und Länder arbeiten eng zusammen. Alle 16 Länder und der Bund stimmen sich eng ab, damit Soforthilfen für kleine Unternehmen schnell und unbürokratisch bei den Unternehmen angekommen – sowohl aus den Länderprogrammen wie auch aus den Programmen des Bundes. Wir werden diese Krise nur gemeinsam bewältigen. Wir müssen gemeinsam alles tun, um Unternehmen und Arbeitsplätze als wirtschaftliche Substanz unseres Landes zu erhalten. All diese Unternehmen und ihre Beschäftigten brauchen wir, wenn wir das wirtschaftliche Leben wieder hochfahren können. Dann wollen wir wieder kraftvoll losstarten können.“

Nähere Informationen zum Sofort-Hilfe Programm Niedersachsen

Das Zuschussprogramm „Liquiditätssicherung für kleine Unternehmen“ richtet sich an gewerbliche Unternehmen und Angehörige freier Berufe in Betrieben mit bis zu 49 Beschäftigten. Mit der Förderung soll Unternehmen, freiberuflich Tätigen, Soloselbständigen (auch Künstler und Kulturschaffende) geholfen werden, die sich aufgrund der Coronavirus-Krise in einer existentiellen Notlage befinden. Die Zuschüsse sind gestaffelt: bis 5 Beschäftigte: 3.000 Euro, bis 10 Beschäftigte: 5.000 Euro, bis 30 Beschäftigte: 10.000 Euro, bis 49 Beschäftigte: 20.000 Euro. Für dieses Programm sind vorläufig 100 Millionen Euro vorgesehen.

Diese Hilfen stehen auch Startups zur Verfügung, wenn diese jünger als 5 Jahre sind. Das gilt auch, wenn diese vor Ausbruch des Coronavirus noch keine schwarzen Zahlen geschrieben haben. Voraussetzung ist im Kern ein tragfähiges Geschäftsmodell und eine positive Einschätzung der weiteren Unternehmensentwicklung. Für den speziellen Bedarf der Startups sind 5 Millionen Euro reserviert.

Bund plant eigenes Zuschussprogramm

Der Bund plant für Kleinstunternehmen mit bis zu 10 Beschäftigten und Soloselbständige ebenfalls ein Zuschussprogramm, das eine Einmalzahlung von bis 9.000 Euro für drei Monate bei Unternehmen mit bis zu 5 Beschäftigten und eine Einmalzahlung von bis 15.000 Euro für drei Monate für Unternehmen mit bis zu 10 Beschäftigten vorsieht.

Das Kreditprogramm Liquiditätshilfe, über welches kurzfristig Kredite von bis zu 50.000 Euro pro Fall vergeben werden können, richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen. Eine Sicherheit muss nicht erbracht werden. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen, die ein tragfähiges Geschäftsmodell haben und Perspektiven aufweisen, jedoch z. B. auf Grund von temporären Umsatzrückgängen im Zuge der Corona-Krise einen erhöhten Liquiditätsbedarf aufweisen, zu unterstützen.

Althusmann rief alle von den Auswirkungen der durch das Coronavirus verursachten Krise betroffenen Unternehmen auf, immer auch zu prüfen, ob Kurzarbeit möglich ist: „Dadurch lassen sich ganz kurzfristig die Personalkosten senken und die Mannschaft ist sofort an Bord sobald die Krise vorüber ist.“

Liquiditätshilfe gibt es auch über Bürgschaften der Niedersächsischen Bürgschaftsbank
Die NBB (www.nbb-hannover.de) verbürgt Hausbankkredite für nahezu alle Branchen bis zu einer Größenordnung von 2,5 Mio. Euro, davon bis zu 240.000 Euro im Expressverfahren innerhalb weniger Tage. Für diese Bürgschaften sind die Hausbanken der erste Ansprechpartner.

Nähere Informationen zu den Bundes-Soforthilfen für kleine Unternehmen, Soloselbständige und Freie Berufe gibt es auf der Website des Bundeswirtschaftsministeriums: Corona-Schutzschild

Unternehmen können Fragen per E-Mail an mw-corona@mw.niedersachsen.de stellen. Täglich von 8 bis 20 Uhr steht die Hotline unter 0511/1205757 zur Verfügung.