
Egestorf/Hannover (red). Viel zu erzählen gab es kürzlich in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Moderator Michael Thürnau begrüßte eine reine Herrenrunde – er sprach mit Klaus D. Richter, Günter Göing und Klaus Delto (Titelfoto, von links) über die Arbeit des Festausschusses 800 Jahre Egestorf/Deister.
Klaus D. Richter war mal Bürgermeister in Barsinghausen, dazu gehört auch Egestorf als einer von 18 Ortsteilen. „Einst wurde hier Kohle abgebaut, so wurde auch schon früh per Eisenbahn die Kohle nach Linden, also ins heutige Hannover, exportiert“, erklärte Richter. Von Egestorf aus sei es nicht weit in den Deister – innerhalb von einer halben Stunde könne der Nordmannsturm erreicht werden. Auch viele Jogger würden den nahen Deister für ihre Runden nutzen.
In diesem Jahr wird das 800-jährige Jubiläum von Egestorf gefeiert. Schon beim Neujahrsempfang waren mehr als 600 Leute da, und auch die anderen Veranstaltungen zur 800 Jahr-Feier waren sehr gut besucht. Egestorf habe Verbindungen nach Australien und Argentinien, erzählte Klaus Delto. Ausgewanderte Egestorfer hielten den Kontakt zur alten Heimat. Auch die Egestorfer Fahne wehe so überall. Über das Internet werden diese Kontakte gepflegt. Sogar in der deutschen Botschaft in Argentinien liegt die Festschrift der Egestorfer aus – wie die allerdings dahin gekommen ist, bleibe bisher ein Rätsel.
Das wichtigste Fest zum Jubiläum kommt aber noch: Am 15./16.10. wird beim Oktoberfest zünftig gefeiert. Seit bereits zwei Jahren wird das vorbereitet. „Der Musikzug der Feuerwehr wird aufspielen, eine Live-Kapelle kommt – und einige wenige Karten gibt es auch noch“, erzählt Günter Göing. Er würde sich besonders freuen, wenn die Gäste in Lederhosen und Dirndl kommen. Das muss aber nicht sein. Am Sonntag beginnt nach dem Gottesdienst das Katerfrühstück mit dem traditionellen Pfund Mett.
Zum Ende der Sendung ging es auch noch um die von Michael Thürnau so genannte „Schulturmuhr-Affäre“. Alle Viertelstunde schlug die Uhr der Schule und auch zur vollen Stunde. Alle Egestorfer waren daran gewöhnt – glaubte man. Doch dann kam eine Beschwerde, und die Stadtverwaltung entschied, die Glockenschläge auszustellen. Vielleicht fällt es ja nicht auf, meinte man. Doch viele verließen sich auf das mehr als 100-jährige Wahrzeichen, das sogar älter ist als die Kirche. Beschwerden selbst der Lehrer und Anwohner gingen ein: Es fehlt etwas.
Inzwischen haben die Egestorfer eine Unterschriftenaktion gestartet. Beim Herbstmarkt auf dem Schulhof hatte die Aktion regen Zulauf. Eine deutliche Mehrheit sprach sich für das Schlagen der Schulturmuhr aus. Die Aktion läuft noch bis Mitte Oktober. Danach wird eine Lösung gesucht – und vielleicht die Uhr wieder angestellt. Möglicherweise kann sie künftig elektronisch gesteuert werden und dann entsprechend geschaltet werden, so dass alle damit zufrieden sind, hoffen die Gäste.