Lebenshilfe Seelze näht Mund-Nasen-Masken für den Eigenbedarf

Die Produktion der Mund-Nasen-Masken bei der Lebenshilfe Seelze läuft: Bis zu 200 Stück nähen FSJler Shalva Shaduri und mehr als 20 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich. Foto: Lebenshilfe Seelze
Die Produktion der Mund-Nasen-Masken bei der Lebenshilfe Seelze läuft: Bis zu 200 Stück nähen FSJler Shalva Shaduri und mehr als 20 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich. Foto: Lebenshilfe Seelze

Seelze. Masken sind knapp. Aber jetzt sind sie Pflicht. Die Lebenshilfe Seelze macht aus der Not eine Tugend – und improvisiert: Seit einigen Tagen nähen rund 20 Beschäftigte in den Werkstätten Mund-Nasen-Masken. Bis zu 200 Stück entstehen hier täglich – vorwiegend für das eigene Personal.

Bis zum 6. Mai ist die gemeinnützige Einrichtung für Menschen mit Behinderung geschlossen. Vielleicht sogar noch länger. Doch seit kurzem ist es in den Seelzer Werkstätten wieder betriebsamer. Mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend BFD-ler und FSJler, sitzen an den Nähmaschinen – in sicherem Abstand voneinander und in verschiedenen Räumen. Ausgestattet mit Schablonen und dank Profi-Tipps aus dem Arbeitsbereich Hauswirtschaft, fertigen sie hygienische Mund-Nasen-Masken für den Alltagsgebrauch: Rote, blaue, weiße, mit und ohne Bügel. Das Material dafür kommt hauptsächlich aus dem eigenen Bestand.

Normalerweise sind im Arbeitsbereich Hauswirtschaft mehr als 30 Menschen mit Behinderung beschäftigt. Seit rund fünf Wochen ruht der Betrieb. „Es ist schon eine merkwürdige Stimmung“, sagt Lebenshilfe-Mitarbeiter Felix Rahle. „Ungewohnt ruhig, aber wir machen das Beste aus der Situation.“ Und die Maskenfertigung sei schließlich sinnvoll und ein wichtiger Beitrag für die Gemeinschaft.

„Für eine Maske benötigen wir im Schnitt etwa 15 bis 20 Minuten“, sagt FSJler Shalva Shaduri. „Mittlerweile läuft es immer besser. Man merkt langsam die Routine.“ Bis zu 200 Masken entstehen so jeden Tag. Die meisten, geplant sind rund 2.000 Stück, sind für den Eigenbedarf, für die Beschäftigten der Werkstätten, für die Kolleginnen und Kollegen in der Kita, der Frühförderung und in den Wohnstätten. Die meisten Werkstatt-Angestellten erledigen zurzeit Vorarbeiten für die Öffnung und bereiten alternative Angebote für die Menschen mit Behinderung vor.

„Wenn das Betretungsverbot hoffentlich bald gelockert wird und wir schrittweise die Arbeit wieder aufnehmen können, möchten wir pro Person drei Masken zur Verfügung stellen“, sagt Werkstattleiter Jens Künzler. Anfragen kommen aber auch von anderen Unternehmen. Aktuell arbeitet die Lebenshilfe an zwei weiteren Aufträgen mit einem Volumen von mehr als 1000 Masken. Auch für sie legen sich die engagierten Aushilfsnäherinnen und -näher der Lebenshilfe richtig ins Zeug.