Natur und Technik in der Kita: Zertifizierung für Gehrdener Hort

Hort der Kita am Castrum wird „Haus der kleinen Forscher“

Gehrden (red). Warum verfärben sich im Herbst die Blätter? Wie funktioniert ein Tornado? Mit Experimenten und anschaulichen Arbeitsmaterialen macht die vom Bund geförderte Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ spielerisch Naturwissenschaft, Mathematik und Technik begreifbar. Dazu werden für Fachkräfte von Kindertageseinrichtungen Fortbildungen angeboten, die vermitteln, wie sie im pädagogischen Alltag den Forscherdrang bei Kindern wecken und altersgerecht begleiten können. Unter dem Titel „Forscher-Kids Region Hannover“ ist die Region Hannover Kooperationspartnerin der Stiftung, organisiert die Fortbildungen für das Umland und die Stadt Hannover, finanziert die Personal- und Sachkosten für das lokale Netzwerk und vergibt die Zertifizierungen an die beteiligten Kindertageseinrichtungen. Seit rund einem Jahr läuft das neue Projekt „Forscherzeiten“ der Region Hannover im Hort der Kita Am Castrum in Gehrden. Jetzt lässt sich der Hort zum „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren. Am Mittwoch, 22. Februar, überreichte Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover, die Zertifizierungsplakette.

„Beim gemeinsamen Forschen und Experimentieren entwickeln die Kinder nicht nur ein naturwissenschaftliches Verständnis, sie lernen auch den sprachlichen Austausch miteinander – die Basis für erfolgreiches Lernen“, sagt Erwin Jordan. „Es ist schön, dass der Hort mit dem Projekt ‚Forscherzeiten‘ ein spannendes und nachhaltiges Angebot für die Kinder umsetzen konnte.“

Dank einer privaten Geldspende von Dr. Doris Früh-Naumann, der Ehefrau des verstorbenen Professors Dr. Gerd Naumann aus Gehrden, konnte der Hort verschiedene Forscherschränke und Materialien anschaffen. Britta Häupl, Fachdienstleiterin Kinder, Jugend und Familie und Leiterin des Familien- und Kinderservicebüro der Stadt Gehrden, unterstützt das Projekt ebenfalls von Seiten der Stadt Gehrden. „Die Kinder haben die Möglichkeit auf spielerische Art und Weise Naturwissenschaften und Technik kennenzulernen – das ist eine tolle Ergänzung zum bestehenden Bildungsangebot des Horts“, so Häupl. „Wir geben den Schulkindern viel Zeit und Raum für das Forschen. Sie sollen naturwissenschaftliche Phänomene entdecken und aktiv experimentieren“, sagt Hort-Leiterin Birgit Hasselbring. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besuchen regelmäßig die Fortbildungen des Netzwerks ‚Forscher-Kids Region Hannover‘ und können so immer neue Angebote in den Hortalltag integrieren. Die Zertifizierung ist auch eine Würdigung ihrer Arbeit.“ Beim Projekt sei auch das Engagement der Eltern wichtig, betont Birgit Hasselbring: „Im Rahmen von Eltern-Cafés veranstalten wir regelmäßig Forscherzeiten, bei denen die Kinder mit den Eltern gemeinsam Neues entdecken können.“

Die Region Hannover ist mit dem Netzwerk „Forscher-Kids Region Hannover“ lokale Partnerin der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“: Sie berät die pädagogischen Fachkräfte und Kitas in allen 21 Kommunen der Region Hannover und bietet Themen-Workshops mit speziell ausgebildeten Trainerinnen und Trainern an. „Seit dem Auftakt des Netzwerkes ‚Forscher-Kids Region Hannover‘ im Februar 2015 haben 73 Veranstaltungen stattgefunden, an denen bisher 460 Fachkräfte teilgenommen haben“, erklärt Alexandra Igel-Brée, Netzwerkkoordinatorin der Forscher-Kids Region Hannover. Derzeit sind 215 Einrichtungen aus allen 21 Kommunen der Region Hannover aktiv an dem Programm beteiligt. Der Hort Am Castrum ist die 22. zertifizierte Einrichtung im Netzwerk Forscher-Kids der Region Hannover. Seit Anfang des Jahres ist das Netzwerk eines von bundesweit 30 Modell-Netzwerken „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“.

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich seit 2006 in ganz Deutschland, gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die gemeinnützige Stiftung unterstützt mit ihren Angeboten die naturwissenschaftliche Bildung von Kindern in Kitas und Grundschulen, die teilnehmenden Einrichtungen können sich als „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren lassen. Die Zertifizierung wird nach bundesweit einheitlich festgelegten Qualitätskriterien vergeben, die sich am Deutschen Kindergarten Gütesiegel und für Schulen nach den „Prozessbezogenen Qualitätskriterien für den naturwissenschaftlichen Unterricht“ orientieren. Sie wird für zwei Jahre verliehen, dann können sich die Einrichtungen neu bewerben.

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