Skatepark: Jetzt sind Aktivität und Kreativität gleichermaßen gefragt

Barsinghausen (eb). „Wir denken an den Aufbau von Flatrails und Manualpads“, sagt Torben Blum. Bitte was? Tja, wenn Skater oder BMX-Fahrer sich unterhalten, dann bleibt Laien eigentlich nur der Weg ins Internet. Googeln hilft, um den Funsportarten zumindest ein bisschen näher zu kommen. Indes könnte das Jahr 2017 für die Barsinghäuser Skater-Szene durchaus ein gutes Jahr werden…

Offenbar geht nach dem jahrelange Hinhalten sowie allerlei Planungsansätzen nun endlich ein Wunsch in Erfüllung: Die hiesigen Funsportler erhalten ihren eigenen Skatepark. Wenn man so will, ist der Grundstock im wahrsten Sinne des Wortes gelegt, denn vor rund zwei Monaten ließ die Stadt Barsinghausen ein 1000 Quadratmeter großes Areal mit einer Teerdecke asphaltieren. Das Teilstück befindet sich auf dem früheren Mitarbeiterparkplatz der Firma Bahlsen und gehört zum geplanten Konzept des neuen Bürgerparks, der in der Nordstadt entstehen soll.

Anlässlich eines Ortstermins begutachteten Torben Blum, sein Bruder Arne und Leonard Abdollah den neu geschaffenen Untergrund. Als sie von dem Aufbringen der Teerdecke erfuhren, herrschte zunächst Enttäuschung innerhalb der Skaterszene. „Wir hatten uns auf eine Betondecke eingestellt“, erzählt Torben Blum – dann hätten die gewünschten Hindernisse und Rampen sogleich modelliert und integriert werden können. „Das geht jetzt nicht mehr. Unsere bisherigen Planungen können wir somit komplett vergessen.“

Plaza-Terrain: Leonard Abdollah, Torben und Arne Blum (von links) begutachten den Untergrund des Skater-Areals.

Gleichwohl seien Torben & Co. zufrieden, dass nun endlich Bewegung in das Projekt kommt. Der 18-Jährige reiht sich mittlerweile in die zweite Generation der Skater und BMXler ein. Aktuell bestehe die Interessentengruppe aus etwa 20 Köpfen. „Allerdings werden es jetzt deutlich mehr, denn befreundete Funsportler aus Hannover und Wunstorf haben bereits ihre Unterstützung zugesagt“, weiß Blum. Man kennt sich halt – von den bisherigen Indoor-Treffen in Empelde oder dem Outdoor-Spaß auf den hannoverschen Anlagen am Welfenplatz oder an der Noltemeyerbrücke.

Naturgemäß liegt auch Björn Wende, dem städtischen Jugendpfleger, das Interesse der Jugendlichen und somit dem Bau der Skate-Anlage am Herzen. Es wäre traurig, wenn die örtliche Szene Barsinghausen verlassen würde, meinte er. Dass der Plan von einem Betonpark nicht realisierbar war, liege aus finanziellen Gründen eindeutig auf der Hand. „Es muss eben auch so gehen“, sagt Wende und hofft nun auf Aktivität und Kreativität in der Szene.

Zur Finanzierung des Skateparks inklusive Parcours hatte die Stadt insgesamt 60.000 Euro eingestellt. 14.000 Euro kostete die jetzt fertig gestellte Asphaltdecke. Für die weiterführenden Planungen bleiben also noch 48.000 Euro Rest – plus 350 Euro, die jetzt der Jugendgruppe um Torben Blum zur Verfügung gestellt wurden. Der Spendenbetrag kam auf zweierlei Wegen zustande. „Das Geld stammt einerseits aus einem Benefizkonzert von 2011 sowie andererseits aus dem Verkaufserlös im Barsinghäuser Weihnachtsdorf“, erklärte Lara-Kristin Schulte. Die 1. Vorsitzende des Stadtjugendrings war gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Heike König zur Spendenübergabe an die Freizeitsportler vor Ort.

Spendenübergabe: Heike König (Zweite von links) und Lara-Kristin Schulte (rechts) vom Stadtjugendring überreichten 350 Euro an die Barsinghäuser Skaterszene. Fotos: Bratke

„Engagement und Eigeninitiative sind auf jeden Fall vorhanden“, sagt Torben Blum. Treffen der Gruppe seien geplant. Für ihn steht fest, dass auf dem Plaza-Terrain (Überbegriff für einen Skatepark) nicht großartig in die Höhe gebaut werden könne. „Das würden wir zwar hinkriegen, was aber wegen vermeintlicher TÜV-Auflagen aus Sicherheitsgründen keinen Sinn machen würde“, so Blum. Ergo müsse man sich auf die erwähnten Flatrails (Flachgeländer) beziehungsweise Manualpads (kleinere Erhöhungen) beschränken. Ideen sammeln, eigene Planungsvorschläge erarbeiten sowie Arbeitseinsätze initiieren und die Eigenregie für den Anlagenbau in Absprache mit der Stadt umsetzen. Die Skater bereiten sich vor und warten auf ein Signal von der Stadt.

Zum Thema

Torben Blum ist Sprecher der rund 20-köpfigen Funsportgruppe. Sie umfasst Skater und BMX-Fahrer gleichermaßen. Dabei ist der 18-jährige Blum ein Meister seines Fachs. Wer mehr über seine teilweise waghalsigen Künste auf dem BMX-Bike erfahren möchte, der schaut einfach mal das Video:

Golden Time from Lukas Hanisch on Vimeo.

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