Verdacht auf Amerikanische Faulbrut in der Region Hannover

Untersuchungsgebiet bei Uetze eingerichtet / Tierseuche für Menschen ungefährlich

Bienen in Gefahr: In der Region Hannover wurde die Amerikanische Faulbrut festgestellt. Foto: David Mohanna
Bienen in Gefahr: In der Region Hannover wurde die Amerikanische Faulbrut festgestellt. Foto: David Mohanna

Region Hannover / Uetze / Peine. In der Region Hannover wurden Mitte Juni Erreger der Tierkrankhei Amerikanische Faulbrut in den Waben von vier Bienenständen nachgewiesen.

Die Amerikanische Faulbrut ist eine Infektionskrankheit, die die Brut der betroffenen Bienenvölker befällt. Sie gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. „Für Menschen ist diese Bienenkrankheit völlig ungefährlich, auch wenn der Honig mit Erregern belastet wäre.

Die Amerikanische Faulbrut befällt nur die Bienenbrut – für ein Bienenvolk hat diese Krankheit verheerende Folgen, da die Brut größtenteils stirbt und damit ein ganzes Volk zusammenbrechen kann“, erklärt Dr. Petra Spieler, Leiterin des Fachdienstes Verbraucherschutz und Veterinärwesen der Region Hannover. „Wir warten noch auf die endgültigen Laborergebnisse, ob der Erreger schon die Brut befallen hat. Wichtig ist es grundsätzlich, die Krankheit frühzeitig zu erkennen, um einen großflächigen Ausbruch zu verhindern.“

Untersuchungsgebiet festgelegt

Gefunden wurden die Erreger – das Bakterium Paenibacillus larvae – in vier Bienenständen an der Regionsgrenze zum Landkreis Peine. Die Veterinärinnen und Veterinäre der Region haben die Halter der Bienenstände informiert und ein Untersuchungsgebiet mit einem Radius von etwa drei Kilometern festgelegt. Dieses betrifft vor allem die Gemeinde Uetze: Ein Gebiet befindet sich im und um das Waldgebiet „Schiffbruch“ zwischen Hänigsen und Uetze, ein weiteres rund um Dollbergen. Betroffen sind hier die Ortschaften Schwüblingsen, Katensen, Immenberg, Dedenhausen und Wackerwinkel. Mehrere Ortschaften im Landkreis Peine sind ebenfalls betroffen. In diesem Gebiet überprüft das Team Veterinärwesen der Region in den nächsten zwei Wochen Bienenvölker und Bienenstände der bisher 21 gemeldeten Imker und Imkerinnen auf Amerikanische Faulbrut und entnimmt dafür Proben.

Bienenhalterinnen und -halter aus diesem Gebiet sind aufgefordert, unverzüglich alle Standorte ihrer Bienen beim Fachdienst Verbraucherschutz und Veterinärwesen der Region Hannover unter der Telefonnummer 0511 / 616-22095 zu melden, sofern dies nicht bereits geschehen ist.

Honiggläser vor dem Entsorgen säubern

Bereits nur wenige Stunden alte Larven können sich mit der Amerikanischen Faulbrut infizieren und noch nach ihrem Tod die Krankheit weiterverbreiten. Durch Erregersporen im Honig oder an infizierten Waben kann sich die Krankheit ebenfalls schnell ausbreiten. Auch Honiggläser, in denen sich Reste von mit Sporen belastetem Honig befinden und beispielsweise in Glascontainern entsorgt werden, leisten unter Umständen einen Beitrag zur Verbreitung der Krankheit. Bürgerinnen und Bürger sind daher gebeten, Honiggläser nicht offen stehen zu lassen und nur gut gespült zu entsorgen sowie keine Bienen mit – möglicherweise sporenhaltigem – Honig zu füttern.