Boris Pistorius: „Wir lassen die Sportvereine nicht im Stich“

Im Januar 2017, zur feierlichen Wiedereröffnung der NFV-Sportschule II in Barsinghausen, konnte sich sicher niemand vorstellen, dass der komplette Sportbetrieb in Niedersachsen einmal zum Erliegen kommen würde. Jetzt verspricht Innenminister Boris Pistorius (Mitte), dass er die Sportvereine in der Coronakrise nicht im Stich lassen werde. Foto: NFV
Im Januar 2017, zur feierlichen Wiedereröffnung der NFV-Sportschule II in Barsinghausen, konnte sich sicher niemand vorstellen, dass der komplette Sportbetrieb in Niedersachsen einmal zum Erliegen kommen würde. Jetzt verspricht Innenminister Boris Pistorius (Mitte), dass er die Sportvereine in der Coronakrise nicht im Stich lassen werde. Foto: NFV

Niedersachsen. Zur Situation im Sport in Niedersachsen hat Innen- und Sportminister Boris Pistorius betont, dass die Sportvereine in der Coronakrise nicht im Stich gelassen werden.

„Sportvereine sind enorm wichtig für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Die Ausbreitung des Corona-Virus stellt aktuell alle Lebensbereiche vor ungeahnte Herausforderungen, auch den Sport. Als Sportminister werde ich alles daran setzen, den organisierten Sport in Niedersachsen vor einer existenziellen Krise zu schützen. Denn ich bin überzeugt davon, gerade der Sport wird es sein, der dabei hilft, die ersten Schritte Richtung Normalität zu gehen“, so Pistorius.

„Schon jetzt hilft der LSB und mein Ministerium vielen Betroffenen im Kleinen ganz konkret und unbürokratisch. Um die Folgen für den Sport insgesamt einschätzen zu können, hat der Landessportbund (LSB) am 1. April 2020 eine Vereinsumfrage zu den Auswirkungen der Corona-Krise gestartet. Die Teilnahme ist bis zum 20. April möglich. Am 22. April werde ich mit den Verantwortlichen des LSB über die Ergebnisse und die zu ziehenden Konsequenzen beraten“, erklärt der Minister.

Pistorius weiter: „In Krisen waren die Sportvereine und ihre Mitglieder immer eine besondere Stütze, nicht zuletzt während der Flüchtlingssituation. Dafür müssen wir heute alles tun, um die Strukturen zu erhalten und die vielen Menschen bei der Stange zu halten, die den Sport in Niedersachsen zu dem machen, was er ist – eine wichtige Säule unserer Gesellschaft.“

Zum Hintergrund

Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger und zur Eindämmung des Corona-Virus haben Bundes- und Landesregierung verschiedene Maßnahmen erlassen. Unter diese vielfältigen Anordnungen fällt unter anderem auch die Schließung der öffentlichen und privaten Sportstätten.

Für den organisierten Sport in Niedersachsen sind die Mitgliedsbeiträge sowie die Finanzhilfe des Landes Niedersachsen wesentliche Einnahmequellen. Mit dem Rechtsanspruch auf mindestens 35,2 Millionen Euro Finanzhilfe hat der organisierte Sport ein robustes Fundament.

Das Ministerium für Inneres und Sport hat bereits zu Beginn der Corona-Krise mit dem Landessportbund Niedersachsen e.V. (LSB) viele unbürokratische Lösungen gefunden, um notwendige Umplanungen erfolgreich umsetzen zu können. Beispielsweise ist die Förderfähigkeit von Umbuchungen und Stornierungskosten, Absagen von Lehrgängen und Veranstaltungen infolge der Pandemie bereits frühzeitig abgestimmt worden. Auch die Förderung der hauptamtlich aus Mitteln der Finanzhilfe geförderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist sichergestellt. Zudem können Vereine kurzfristig gefördert werden, die ein Online-Live-Sportangebot oder Online-Videos zur Anleitung von Bewegung und Sport anbieten.

Trotz ihrer Gemeinnützigkeit sind viele Vereine und Verbände auch unternehmerisch tätig. Daher können auch diese entsprechende Anträge bei der NBank auf Unterstützung stellen können.

Unabhängig davon ist das Ministerium für Inneres und Sport mit dem LSB und den Verbänden in einem engen Austausch, was darüber hinaus für die Vereine und Verbände getan werden kann, insbesondere, wenn es finanzielle Einbußen im ideellen Bereich gibt.

Sportring Barsinghausen informiert

Berthold Kuban, Vorsitzender Sportpolitik im Sportring Barsinghausen, hat die Mitgliedsvereine zum Thema Beiträge und zur Unterstützung der Vereine durch die Stadt Barsinghausen informiert.

„Zum einen geht es um die Frage, ob die Vereinsmitglieder noch Vereinsbeiträge zu zahlen haben, auch wenn das Sportangebot ruht und zum anderen geht es, wie bei vielen Unternehmen, um einen Liquiditätsengpass, der eintreten könnte, wenn es zu Rückgaben von Beitragseinzügen kommen sollte. Wir haben darauf hingewiesen, dass es hier bei den Vereinsbeiträgen nicht um eine Gegenleistung für ein Sportangebot geht, sondern um einen Vertrag, den die Mitglieder mit dem Verein geschlossen haben, so dass sie sich an dem Verein ‚beteiligt‘ haben. Dieser Vertrag ist zu erfüllen, auch wenn möglicherweise das Sportangebot ruht“ so Kuban.

Der Sportring appelliere daher an die Solidarität aller Sportlerinnen und Sportler mit „Ihrem Verein“, dass es jetzt darum gehe, zusammenzuhalten und das Problem beziehungsweise die Zeit durchzustehen.

Im Übrigen habe sich die Stadt Barsinghausen bereit erklärt, hier den Vereinen zu helfen, indem in den nächsten Wochen bereits ein Vorschuss auf die Sportförderung ausgezahlt werde. Normalerweise würde die Förderung frühestens Mitte des Jahres fließen. „Das ist eine große Hilfe für die Vereine und zeigt, dass hier auch die Verwaltung der Stadt Barsinghausen zum Wohl der Vereine und der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt sehr effektiv die Hilfe umsetzt. Dafür bedanken wir uns als Sportring bei der Stadt Barsinghausen und den handelnden Personen innerhalb der Verwaltung ausdrücklich
namens aller Barsinghäuser Sportvereine“, erklärt Kuban.

„Bei all den schlechten und aufwühlenden Nachrichten sollten wir nicht vergessen, dass nicht nur bei den Hilfsorganisationen, in den Krankenhäusern, bei den Ärzten, in den Pflegeheimen und bei der Polizei, sondern auch in den Verwaltungen Großes geleistet wird, sei es bei den Notgruppen für die Kinder, sei es im Ordnungsamt oder eben auch in der allgemeinen Verwaltung, denn ohne diese Menschen würden die Räder stillstehen und es würde dann noch mehr zerbrechen als dies bisher der Fall ist“, so Kuban abschließend.