Deister-Allstars gewinnen 150 Äpfel und viele Sympathien

Barsinghausen (eb/bl). Zwei Siege, zwei Niederlagen und ein Remis – das ist die sportliche Bilanz der Handballroutiniers des TSV Barsinghausen beim internationalen Altherrenturnier in Bozen. Das bedeutete am Ende Platz 7. Insgesamt hatten zehn Mannschaften aus Italien, Österreich und Deutschland an dem Turnier teilgenommen. Die schlussendliche Belohnung konnte sich sehen lassen.

Neben zwei Flaschen Wein, einer Auswahl des feinsten Südtiroler Tees erhielt die Truppe um Teamchef Jörg Beckmann noch 150 Äpfel der Bozener Sorte „Marlene“. Auch der Ehrenpreis des Veranstalters für die Mannschaft mit der weitesten Anreise ging neben eines Teams aus Neapel an den Deister. Insgesamt hatten „Die Rohdiamanten“, die Traditionsmannschaft des SSV Bozen, ein hervorragend besetztes Teilnehmerfeld für den „Batzen-Cup“ zusammengestellt – geradezu passend anlässlich des 25-jährigen Bestehens dieses Events.

„Sportlich war für uns nicht mehr drin“, urteilte Delegationsleiter „Jupp“ Beckmann am Tag nach der Rückkehr in Barsinghausen. Ein Podiumsplatz wäre seiner Ansicht nach nur mit „voller Truppe“ möglich gewesen. Den Turniersieg holte sich die Mannschaft aus Meran, die im Finale die Veteranen aus Olching bezwang. Dritter wurden die Gastgeber aus Bozen.

Das Turnier hatte mit einer Schweigeminute begonnen. Die etwa 250 Sportler und Zuschauer erhoben sich in Gedenken an die verstorbenen Sportskameraden. Besonders tragisch war der Tod eines italienischen Handballkameraden in der Woche vor dem Turnier, als er beim Handballtraining einem Herzinfarkt erlag.

Neben dem sportlichen Vergleich stand natürlich das gesellige Miteinander im Vordergrund des Turniers. So hatten die „Deistarsssss“ (so die Titulierung des Hallensprechers vor Ort) für jeden Gegner Gastgeschenke aus dem heimischen Barsinghausen parat. Aus Salzburg erhielt jeder Gegner eine „Stiege“ eines stadtbekannten Salzburger Bieres. Nette Gesten!

Während der neunstündigen Anreise nach Bozen bereits zwei Tage vor Turnierbeginn hatte die Teamleitung der Deister-Allstars auf eine Umstellung der Gepflogenheiten gesetzt. Man setzte große Hoffnung darauf, dass bei einer frühzeitigen Umstellung auf eine hopfen- und kohlenhydratreiche Ernährung sich folgerichtig am Samstag der sportliche Erfolg einstellen muss. Tags darauf begann dann bei frühlingshaften Temperaturen die Akklimatisierung in den Südtiroler Bergwelten. Neben Sightseeing in der Bozener Innenstadt und einer Gondelfahrt wurde auch das Batzenhaus besichtigt. „In diesem heimischen Wirtshaus wird das weltberühmte ‚Batzenbräu‘ gebraut“, erklärte Pressesprecher Björn Ludewigs.

Am Abend hatten die „Rohdiamanten“ alle Mannschaften zu einem „ Aperitivo Lungo“ in eine Bozener Szenebar geladen. Neben den Jungs vom Deister waren noch sechs weitere Mannschaften der Einladung gefolgt. Bei Fingerfood, Musik vom Plattenteller und Gerstensaft entwickelte sich ein gelungener internationaler Abend unter den Sportlern und Gästen. Spätestens an diesem Abend machten erste Namensvarianten bei den Allstars die Runde. Die Namen „Hopfen-Happe“ und „Rafael-Voltaren waren bis einschließlich Sonntag des Öfteren zu hören.

Eine weitere Einladung folgte: Nach dem Turnier hatten die Gastgeber nochmals alle Mannschaften zum Sportlerdinner ins Batzenhaus geladen. Bei bester Stimmung, sowie bei reichlich Speis und Trank entwickelte sich ein toller gemeinsamer Abschlussabend unter den Teams.

Aber es gab auch Sorgen während der Reise, und zwar durch eine geplante Bombenentschärfung. Bei Brixen sollte neben der Brenner-Autobahn auch die komplette Bahnstrecke nach Innsbruck gesperrt werden, weil zwei Bomben aus dem 2. Weltkrieg entschärft werden mussten. Bis unmittelbar vor Abreise war die Delegationsleitung der Allstars noch nicht informiert, wie lange die Sperrung andauern sollte. Nach zähen Verhandlungen mit den Behörden rollte der Eurocity der Deistertruppe dann halbwegs pünktlich in Bozen aus dem Bahnhof Richtung München. Trotz mehrfacher Stopps war der Zug der TSV-Oldies nicht mehr zu stoppen und die Mannschaft erreichte den Hauptbahnhof in der heimischen Messestadt.

Frohgelaunt, aber auch sichtlich erschöpft, denn der Substanzverlust war den Spielern deutlich anzusehen, endete in Hannover die gemeinsame Bozen-Reise. „Vier tolle Tage lagen hinter uns. An dieser Stelle nochmal an ganz herzliches Dankeschön an die Rohdiamanten. Ihr wart tolle Gastgeber und wir kommen gerne wieder“, gab Pressesprecher Ludewigs abschließend zu Protokoll.

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