Niedersachsenpokal: Nachfolger von Drochtersen und Germania wird gesucht

Auslosung in Barsinghausen: Krombacher-Gebietsverkaufsleiter Jens Pape, NFV-Pokalspielleiter Jörg Zellmer und NFV-Spielausschussvorsitzender Jürgen Stebani (von links) ermittelten die Halbfinalpaarungen.

Barsinghausen (eb/bo). Einmal mehr rückte Barsinghausen und seine Sportschule im Fuchsbachtal in den Blickpunkt des landesweiten Fußballinteresses – insbesondere bei den Vereinen VfL Osnabrück (3. Liga), Lüneburger SK und BSV Schwarz-Weiß Rehden (beide Regionalliga) sowie Arminia Hannover (Oberliga). Diese vier Clubs stehen im Halbfinale des Niedersachsenpokals.

Prestigeträchtig: Der niedersächsischen Landescup-Wettbewerb hat mittlerweile klar an überregionaler Bedeutung gewonnen. Geldsegen bei Erfolgen, TV-Übertragung für die Finalisten und mögliche Teilnahme am DFB-Pokal heißen die dementsprechenden Stichworte. Jetzt hat das Los hat entschieden, denn die Halbfinal-Paarungen im Krombacher-Niedersachsenpokal 2016/2017 wurden in Barsinghausen ausgelost.

Während der einzige Oberligist im Teilnehmerfeld, der SV Arminia Hannover, in der Runde der letzten Vier den Drittligisten VfL Osnabrück empfängt, trifft der Regionalliga-Vertreter BSV Schwarz-Weiß Rehden vor heimischer Kulisse auf seinen Ligakonkurrenten Lüneburger SK. Mit dem Einzug ins Finale und gleichzeitigem Fernsehauftritt (siehe „Zum Thema“) lösen die beiden niedersächsischen Halbfinal-Gewinner automatisch ihr Ticket für die 1. Runde im DFB-Pokal.

„Wir freuen uns über dieses Los, denn der VfL Osnabrück war unser Wunschgegner. Für unsere Spieler wird diese Partie ein Highlight“, erklärte Bernd Krajewski. Arminias sportlicher Leiter freut sich trotz der sportlich hohen Hürde für seinen Klub. Julius Ohnesorge, Teammanager des VfL Osnabrück, kommentierte: „Wir freuen uns auf das Spiel in Hannover und nehmen es genauso ernst wie ein Ligaspiel. Der Krombacher-Niedersachsenpokal ist für uns als Drittligist der einfachste Weg in den DFB-Pokal. Von daher ist es das wichtigste Spiel des Jahres.“

Auslosung in Barsinghausen: Krombacher-Gebietsverkaufsleiter Jens Pape, NFV-Pokalspielleiter Jörg Zellmer und NFV-Spielausschussvorsitzender Jürgen Stebani (von links) ermittelten die Halbfinalpaarungen.
Vor vollbesetzter Tribüne: Für VfL-Angreifer Savran (hier gegen Germanias Marek Waldschmidt) gab es an der Ammerke in Egestorf kein Durchkommen.

Die Ausgangslage der Lila-Weißen war im Wettbewerb 2015/2016 ähnlich: Mitte April Halbfinale an der Egestorfer Ammerke, wo der VfL schlussendlich klein bei geben musste. Gegen den furios aufspielenden 1. FC Germania verloren die Osnabrücker mit 4:6 (1:1) nach Elfmeterschießen. Im folgenden NFV-Pokalfinale mussten sich die Germanen dann aber trotz Heimrecht mit 0:2 (0:1) gegen den SV Drochtersen/Assel geschlagen geben. Das Ticket für die Teilnahme am DFB-Pokal war bekanntermaßen dennoch gelöst.

Zufrieden über das Los aus Barsinghausen zeigte sich auch der Lüneburger SK, der in Rehden antritt. „Das ist ein machbares Los. Wir können damit sehr gut leben, auch wenn wir natürlich gerne ein Heimspiel gehabt hätten“, erklärte Alexander Diercks, Vizepräsident des Lüneburger SK. Beim BSV Rehden freut man sich unterdessen über das Heimrecht. „Wir sind froh, vor heimischer Kulisse um den Finaleinzug spielen zu dürfen“, kommentierte Präsident Friedrich Schilling die Auslosung. Die wurde von Jens Pape, dem Krombacher-Gebietsverkaufsleiter Hannover, unter der Aufsicht von NFV-Pokalspielleiter Jörg Zellmer in der NFV-Sportschule in Barsinghausen vornahm.

Indes sind die Termine zur Austragung der beiden Halbfinalbegegnungen noch unter Vorbehalt zu sehen. Die des SV Arminia Hannover gegen den VfL Osnabrück soll entweder Gründonnerstag, 13. April, um 17.45 Uhr, oder am Montag, 17. April, um 15 Uhr ausgetragen werden. Die Begegnung zwischen dem BSV Rehden und dem Lüneburger SK soll am Samstag, 15. April, um 15 Uhr angepfiffen werden.

Auslosung in Barsinghausen: Krombacher-Gebietsverkaufsleiter Jens Pape, NFV-Pokalspielleiter Jörg Zellmer und NFV-Spielausschussvorsitzender Jürgen Stebani (von links) ermittelten die Halbfinalpaarungen.
Auslosung in Barsinghausen: Krombacher-Gebietsverkaufsleiter Jens Pape, NFV-Pokalspielleiter Jörg Zellmer und NFV-Spielausschussvorsitzender Jürgen Stebani (von links) ermittelten die Halbfinalpaarungen.

Zum Thema

TV-Übertragung ist gesichert: Die Premiere vor rund fünf Monaten war ein großer Erfolg, nun wird die zweite Auflage geplant. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), seine 21 Landesverbände und die ARD haben sich auf den Termin für den „Finaltag der Amateure 2017“ verständigt. Gespielt wird am Donnerstag, 25. Mai (Christi Himmelfahrt). Zum zweiten Mal zeigt die ARD die Endspiele um die Landespokale bundesweit in einer großen Live-Konferenz. Auch das Finale des Krombacher-Niedersachsenpokals wird also live im TV zu sehen sein.

Vorfreude: NFV-Präsident Karl Rothmund beim jüngsten Finaltag der Amateure. Das Finale fand bei seinem Herzensclub in Egestorf statt. Fotos: NFV/Bratke
Vorfreude: NFV-Präsident Karl Rothmund beim jüngsten Finaltag der Amateure. Das Finale fand bei seinem Herzensclub in Egestorf statt. Fotos: NFV/Bratke

Am ersten Finaltag der Amateure waren 17 Landespokal-Endspiele ausgetragen worden, lediglich vier Landesverbände konnten nicht dabei sein. Die rund achtstündige Livesendung, die in Hamburg startete und in Essen endete, hatte im Durchschnitt 1,37 Millionen und in der Spitze mehr als zwei Millionen Fernsehzuschauer (Marktanteil: 10,2 Prozent). Im nächsten Jahr werden nun voraussichtlich alle 21 Landesverbände beteiligt sein. Die Gewinner ziehen in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals 2017/2018 ein.

Als aktuelles Vorbild für die Amateurklubs kann der FC-Astoria Walldorf dienen: Der Verein aus der Regionalliga Südwest erzielte das historische erste Tor am Finaltag der Amateure 2016 im Endspiel des Badischen Fußballverbandes, bezwang dort die SpVgg. Neckarelz mit 2:0 und schaffte dadurch die Qualifikation für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2016/17. Nach Erfolgen über Zweitligist VfL Bochum (4:3 nach Verlängerung) und Bundesligist SV Darmstadt 98 (1:0) steht der Viertligist aus Walldorf nun im DFB-Pokal-Achtelfinale und empfängt am 7./8. Februar 2017 den Zweitligisten Arminia Bielefeld.

„Der 25. Mai 2017 wird dank des DFB, seiner Landesverbände und der ARD der nächste große Tag für den gesamten deutschen Amateurfußball werden“, sagt Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident Amateure. „Es ist wunderbar, dass der Amateurfußball nach dem großartigen Erfolg des ersten Finaltages auch im kommenden Jahr erneut eine große Bühne erhalten wird. Es gibt in Niedersachsen die Bestrebung, für die Austragung des Finales um den Krombacher-Niedersachsenpokal einen festen Endspielort zu finden. Damit wollen wir einen ohnehin schon attraktiven Wettbewerb noch weiter aufwerten“, betont NFV-Präsident Karl Rothmund und freut sich darüber, dass auch das niedersächsische Pokalfinale im Mai 2017 erneut in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit rücken wird.

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