
Barsinghausen (eb). Wumms, raus und aus die Maus: Die Nachwuchskicker aus der Region Hannover werden bei der anstehenden Endrunde um den „Avacon-Cup“ fehlen. Bei der U13-Niedersachsenmeister in der Barsinghäuser Karl-Laune-Halle scheiterten alle Stützpunktteams bereits in ihren Vorrunden – ein Novum.
Mehrfach hatte der Nachwuchs aus Stadt und Landkreis Hannover in der Vergangenheit für Furore gesorgt, dabei oftmals den starken Leistungszentren der Bundesligisten Paroli geboten und sogar Titelgewinne gefeiert. Und jetzt das: Die Endrunde am 16. und 17. Februar steigt mit Ausnahme des Leistungszentrums von Hannover ohne die „lokalen“ Auswahlmannschaften unserer Region (siehe auch „Zum Thema“).
Die niedersächsische Hallenmeisterschaft für U13-Junioren findet bereits seit 1993 statt. Bis einschließlich 2002 nahmen an den Titelkämpfen die Auswahlteams der (damals) 47 NFV-Kreise teil. Seit 2003 besteht das Feld aus den 36 niedersächsischen Stützpunktmannschaften sowie den Leistungszentren der Bundesligisten Hannover 96 und VfL Wolfsburg sowie dem ehemaligen Zweitligisten VfL Osnabrück (seit 2009). Seit 2013 ist auch Eintracht Braunschweig wieder fest dabei.
Seit 2004 wird die niedersächsische U13-Hallenmeisterschaft in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen Energiedienstleister als „Avacon-Cup“ ausgetragen. In der Turniergeschichte wechselte des Öfteren die Altersbezeichnung (U12, U13, U14), nicht aber der betreffende Jahrgang. Anlässlich der Hallenmeisterschaft stellen sich jeweils jene Spieler zur zentralen Sichtung in Barsinghausen vor, die im Jahr der Titelkämpfe 13 Jahre alt werden. Als Stichtag gilt der 1. Januar (früher 1. August).
Die zentrale Sichtung zieht verständlicherweise namhafte Scouts der großen Vereine an den Deister. Nicht selten gibt es dadurch beim Turnier ein Stelldichein ehemaliger Profifußballer. Der „Avacon-Cup“ als Sprungbrett? Durchaus – aktuell populärste Kicker, die in der Barsinghäuser NFV-Halle ihren Weg starteten sind Niklas Füllkrug (22 / jetzt 1. FC Nürnberg) und André Hahn (24 / jetzt Borussia Mönchengladbach).
Der laufende Wettbewerb brachte etliche Überraschungen – vorn an stand sicherlich das frühe Aus der Auswahl Hannover-Land-West. Der Stützpunkt Barsinghausen – betreut von den Trainern Christian Brüntjen, Friedrich Kuck (Wennigsen) und Kai Kühl (Weetzen) – erreichte in der ersten Vorrundengruppe nur Rang 4 und schied aus. Jan-Niklas Dreyer, Niklas Piel, Tim Windhorn, Luca Skrzipczyk, Mert Yavas, Mika Pich (alle TSV Havelse), Jannis Nolte, Nico Schumöller (beide MTV Meyenfeld) blieben hinter der Erwartungen zurück.

In der Folge verabschiedeten sich auch die Stützpunktteams Hannover-Land-Ost und Hannover-Stadt. Wenn man so will, halten die Jungs vom Stützpunkt Apelern aus der benachbarten Talentschmiede des NFV-Kreises Schaumburg die Fahne der Lokalmatadoren hoch. Mit fünf Siegen in fünf Spielen dominierten die Schaumburger das Turniergeschehen in der Vorrundengruppe 6 klar. Zum erfolgreichen Team gehören David Detjen, Philipp Spannuth, Luca Sanapo, Fin Alack (alle VfL Bückeburg), Maximilian Franke (TSV Eintracht Bückeberge), Kim-Kenneth Kretschmann (TuS Apelern), Philipp Mellinghoff (SC Rinteln) und Max Roder (JFV 2011 Nenndorf).
Überraschend auch der starke Auftritt der Auswahl Osnabrück-Stadt-Land, denn der Stützpunkt aus Georgsmarienhütte (siehe unser Titelfoto) stellte einen neuen Rekord auf: In ihren fünf Begegnungen der Vorrundengruppe 5 kassierten die Spieler von Trainer Uwe Krebs keinen einzigen Gegentreffer. 15 Punkte und 32:0 – das gab’s noch nie.
Bemerkenswert ist sicherlich auch die Premiere für den Stützpunkt Jever. Die Auswahl Friesland/Wilhelmshaven/Wittmund sicherte sich in diesem Jahr ihre erste Finalteilnahme überhaupt. Ein Novum ist ebenso, dass alle vier niedersächsischen Leistungszentren in der Endrunde dabei sein.
Apropos Leistungszentrum: Im Team von Hannover 96 steht mit Jan-Erik Eichhorn auch ein Nachwuchstalent, das einst beim TSV Kirchdorf mit dem Kicken begann. Somit ist beim Avacon-Cup 2015 ein echter Lokalmatador zu sehen. Das DEISTER JOURNAL hat ihn daheim in Egestorf besucht – lesen Sie dazu unseren Hausbesuch.

Zum Thema
Die Finalrunde der NFV-Hallenmeisterschaft der U13-Kreisauswahlmannschaften findet am 16. Februar (17.30 bis 20.15 Uhr) und 17. Februar (9 bis 12.30 Uhr) in der Karl-Laune-Halle im Barsinghäuser Fuchsbachtal statt. Besucher sind willkommen, der Eintritt ist frei.
Gruppe A: Friesland/Wilhelmshaven/Wittmund, Hannover 96, VfL Osnabrück, BTSV Eintracht Braunschweig.
Gruppe B: Osnabrück-Stadt-Land, Schaumburg, VfL Wolfsburg, Gifhorn.
Statistik – die bisherigen U13-Hallenmeister:
1993 Göttingen
1994 und 1995 Hannover-Stadt
1996 und 1997 Hannover-Land
1998 Oldenburg-Stadt
1999 Lüneburg
2000 Hannover-Stadt
2001 Hannover-Land
2002 Hannover-Stadt
2003 Stade
2004 VfL Wolfsburg
2005 Salzgitter/Wolfenbüttel
2006 Bentheim
2007 Hannover 96
2008 VfL Wolfsburg
2009 und 2010 Hannover 96
2011 Hannover-West
2012 Emsland-Nord