
Region Hannover. In der Region Hannover sind am Freitag, 20. März 2020, erstmals zwei Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus Covid-19 gestorben. Das teilt das Gesundheitsamt der Region Hannover mit. Es handelt sich um zwei Männer im Alter von 70 und 84 Jahren. Beide verstarben in Kliniken in der Region Hannover.
„Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen und den Freunden der beiden Verstorbenen“, sagte Regionspräsident Hauke Jagau am Sonnabend. „Wir wissen um das Risiko, das eine Infektion mit dem Virus gerade für ältere Menschen in sich birgt. Dennoch macht es mich betroffen, dass Covid-19 nun auch in der Region Hannover die ersten Opfer gefordert hat. Diese Todesfälle führen uns noch einmal deutlich vor Augen, dass Corona auch bei uns Leben beenden kann und dies auch weiter tun wird. Ich bitte alle Einwohnerinnen und Einwohner, das Risiko, das von Covid-19 ausgeht, nicht zu unterschätzen und sich so zu verhalten, dass sie weder sich selbst, noch andere in Gefahr bringen.“
Verdachtsfall auf dem Flughafen Hannover
Corona-Verdachtsfall im Flugzeug: Am hannoverschen Flughafen ist in der vergangenen Nacht (20. März 2020) ein Flugzeug mit einem Passagier gelandet, der nach eigener Aussage im Urlaub Fieber und Symptome einer Atemwegserkrankung gezeigt und die Sorge geäußert hatte, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Das Gesundheitsamt ist hinzugezogen worden.
Der Patient wies nach der Landung in Deutschland kein Fieber und auch keine starken Symptome auf. Er sowie alle Sitznachbarn, die bis zu drei Reihen vor oder hinter dem Verdachtsfall saßen, wurden vorsorglich unter Quarantäne gestellt und gebeten, sogenannte „Aussteigerkarten“ auszufüllen, um alle Kontakte nachverfolgen zu können. Alle anderen Passagiere sind sogenannten Kontakte zweiten Grades und konnten ohne weitere Formalitäten nach Hause fahren.
Dieses Vorgehen entspricht dem Prozedere, das das Gesundheitsamt mit dem Flughafen vereinbart hat. „Das Gerücht, es seien 160 Corona-Patienten an Bord des Flugzeugs gewesen, ist falsch“, so eine Sprecherin der Region Hannover.
Mehr Männer als Frauen infiziert
Die Region Hannover hat aktuell (Stand Freitag, 20. März 2020, 17:41 Uhr) insgesamt 285 Menschen registriert, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.
Betrachtet man die Verteilung nach Geschlecht, dann sind zu diesem Zeitpunkt zu rund 60 Prozent Männer betroffen, zu rund 40 Prozent Frauen.
Verteilung nach Alter:
- Bis 14 Jahre: 8 Fälle
- 15 bis 34 Jahre: 71 Fälle
- 35 bis 49 Jahre: 90 Fälle
- 50 bis 59 Jahre: 66 Fälle
- Über 60 Jahre: 50 Fälle.
Verteilung nach Kommunen:
- Barsinghausen: 7 Fälle
- Burgdorf: 4 Fälle
- Burgwedel: 16 Fälle
- Garbsen: 9 Fälle
- Gehrden: 2 Fälle
- Hemmingen: 4 Fälle
- Isernhagen: 7 Fälle
- Laatzen: 8 Fälle
- Landeshauptstadt Hannover: 148 Fälle
- Langenhagen: 6 Fälle
- Lehrte: 5 Fälle
- Neustadt: 5 Fall
- Pattensen: 5 Fälle
- Ronnenberg: 9 Fälle
- Seelze: 13 Fälle
- Sehnde: 2 Fälle
- Springe: 8 Fälle
- Uetze: 10 Fälle
- Wedemark: 7 Fälle
- Wennigsen: 6 Fälle
- Wunstorf: 3 Fälle

Die Region Hannover setzt einen Erlass des Landes zum Coronavirus um, der besagt:
- Restaurants, Speisegaststätten, Systemgastronomie, Imbisse und Mensen und dergleichen sind für den Publikumsverkehr ab Samstag, 18 Uhr zu schließen
- Im Rahmen eines Außenverkaufs dürfen Speisen und Getränken verkauft werden, sofern sie telefonisch oder elektronisch vorbestellt wurden
- Die Speisen dürfen nicht in einem Radius von weniger als 50 Metern zum jeweiligen Betrieb gegessen werden
Hotline des Ausländeramts
Das Ausländeramt der Region Hannover hat eine zentrale Hotline eingerichtet. An diese können sich alle Bürgerinnen und Bürger wenden, die Fragen zu Terminvereinbarungen oder Abklärungen von offenen Anliegen haben. Sie ist erreichbar von 9 bis 12 Uhr und lautet: 0511/61623700.
Warnung vor Trickbetrügern
Es machen Meldungen von Trickbetrügern die Runde, die unangekündigt mit Mundschutz und entsprechender Kleidung ausgestattet an Türen klingeln und um Einlass bitten. Die Region Hannover weist darauf hin, dass das Gesundheitsamt nicht derartig vorgeht.
Bürgertelefon auch am Wochenende erreichbar
Das Bürgertelefon ist auch am Wochenende von 8 bis 18 Uhr geschaltet unter der Nummer 0800 7313131