Coronavirus in der Region Hannover 10. Todesopfer verstirbt mit 55

Auf die Sperrung von Naherholungsgebieten wird vorerst verzichtet / Kontrollen angekündigt

Die Region Hannover sieht aktuell keinen Anlass zu Sperrungen von Naherholungsgebieten in der freien Natur. Die Polizei und die Ordnungsämter werden aber am Wochenende vermehrt kontrollieren. Foto: Ralf Orlowski
Die Region Hannover sieht aktuell keinen Anlass zu Sperrungen von Naherholungsgebieten in der freien Natur. Die Polizei und die Ordnungsämter werden aber am Wochenende vermehrt kontrollieren. Foto: Ralf Orlowski

Region Hannover. Erneutes Todesopfer: Eine 55-jährige Person ist an den Folgen des Coronavirus gestorben. Damit gibt es nun 10 Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus in der Region Hannover – der Altersdurchschnitt der Verstorbenen liegt bei 78,7 Jahren. Die Region Hannover hat aktuell (Stand Freitag, 03.04.2020, 16:05 Uhr) insgesamt 1039 Menschen registriert, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Zum gegenwärtigen Stand sind zu rund 52 Prozent Männer betroffen, zu rund 48 Prozent Frauen.

Derweil hat die Region Hannover 270 Personen als genesen registriert. Basis für die ermittelte Schätzzahl der Genesenen ist das Meldedatum des Falles, wenn es länger als 14 Tage zurückliegt. Die in dieser Kategorie aufgezählten Patientinnen und Patienten sind außerdem weder in Behandlung in einem Krankenhaus noch verstorben. Diese Kriterien legen auch das Land Niedersachsen sowie das RKI an.

Verteilung nach Alter

  • Bis 14 Jahre: 36 Fälle
  • 15 bis 34 Jahre: 280 Fälle
  • 35 bis 49 Jahre: 269 Fälle
  • 50 bis 59 Jahre: 220 Fälle
  • Über 60 Jahre: 232 Fälle
  • Keine Angaben: 2 Fälle

Verteilung nach Kommunen

  • Barsinghausen 22
  • Burgdorf 16
  • Burgwedel 28
  • Garbsen 40
  • Gehrden 7
  • Hemmingen 22
  • Isernhagen 27
  • Laatzen 31
  • Landeshauptstadt Hannover 578
  • Langenhagen 48
  • Lehrte 26
  • Neustadt 19
  • Pattensen 12
  • Ronnenberg 25
  • Seelze 29
  • Sehnde 12
  • Springe 18
  • Uetze 20
  • Wedemark 26
  • Wennigsen 13
  • Wunstorf 20

Derzeit werden in Krankenhäusern in der Region Hannover 155 Patientinnen und Patienten behandelt, die nachweislich oder mutmaßlich mit Corona infiziert sind. 50 befinden sich davon auf der Intensivstation.

Vorerst keine Sperrung von Naherholungsgebieten

Die Region Hannover hat die Weisung des Landes Niedersachsens, etwaige Sperrungen von tagestouristischen Zielen zu prüfen, intensiv abgewogen und ist zu folgendem Ergebnis gekommen: Nach den Erfahrungen der bisherigen Kontaktverbots-Maßnahmen geht die Region davon aus, dass sich die Bürgerinnen und Bürger an die Abstandsregelungen halten. Daher sieht die Region Hannover zum jetzigen Zeitpunkt keinen Anlass zu Sperrungen von Naherholungsgebieten in der freien Natur. Die Polizei und die Ordnungsämter werden dieses Wochenende vermehrt kontrollieren. Sollte sich zeigen, dass Bürgerinnen und Bürger ihrer Eigenverantwortung nicht nachkommen, könnte die Region jederzeit nachsteuern und Verbote anordnen. „Es ist dringend geboten, sich konsequent an die Maßnahmen zu halten, um die Infektionsketten zu unterbrechen“, appelliert Regionspräsident Hauke Jagau.

Städte zeigen am Nienstedter Pass an den Wochenenden Präsenz

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Barsinghäuser Ordnungsamtes werden am kommenden Wochenende auf dem Parkplatz am Nienstedter Pass Präsenz zeigen. Sie wollen dort die Einhaltung der Allgemeinverfügungen zu sozialen Kontakten und die Einhaltung verkehrsrechtlicher Regelungen entlang der Landesstraße über den Deister kontrollieren. „Es geht uns nicht darum, den Aufenthalt der Bürgerinnen und Bürgern im Freien zu unterbinden“, betont Bürgermeister und Krisenstabsleiter Marc Lahmann. „Wir wollen vielmehr dafür sorgen, dass jeder zu seinem Recht kommt und das Ansteckungsrisiko mit Corona für alle Beteiligten so gering wie möglich ist“, begründet der Verwaltungschef.

Unterstützt werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Barsinghäuser Ordnungsamtes von ihren Kolleginnen und Kollegen aus Bad Münder. Darüber hinaus ist dem Krisenstabsleiter zufolge die Maßnahme der beiden Kommunen auch mit der Polizei abgesprochen und koordiniert. Die Ordnungsbehörden werden dabei nicht nur den Parkplatz in den Blick nehmen, auch die Lage auf der Landesstraße zwischen Egestorf und Nienstedt wird im Fokus sein. „Wir rechnen damit, dass bei großem Andrang Besucherinnen und Besucher auch an der Fahrbahn parken wollen und damit gefährliche Situationen für die anderen Verkehrsteilnehmer entstehen“, begründet Marc Lahmann dieses Vorgehen. Um die Gefahr zu entschärfen, soll das Parken entlang der Landesstraße auch unterbunden werden.

Wie Marc Lahmann ergänzt, seien seitens der beiden Kommunen auch für die Oster-Feiertage Kontrollen geplant. „Wir haben uns gegen eine Sperrung touristischer Gebiete, wie sie die Städte Wunstorf und Neustadt jetzt für das Steinhuder Meer vorsehen, entschieden“, stellt der Krisenstabsleiter klar. Vielmehr solle den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, das schöne Wetter bei Spaziergängen an der frischen Luft durch den frühlingshaften Deister zu nutzen, zumal Bewegung im Freien auch zu den Hygiene-Tipps des Robert-Koch-Institutes zähle. „Damit dies aber weiterhin möglich ist, appelliere ich an alle Besucherinnen und Besucher des Deisters, die Corona-Verhaltensregelungen unbedingt auch auf dem Parkplatz und im Wald zu einzuhalten“, so der Bürgermeister.

„Eine Sperrung des Deisters hätte die Probleme unserer Einschätzung nach nur an andere Orte wie die Feldmark verlagert“, sagt Lahmann. Mit den Kontrollen solle sichergestellt werden, dass alles in geordneten Bahnen verläuft. Es gehe nicht darum, Dinge zu verbieten, sondern für einen ruhigen und geordneten Ablauf zu sorgen, wie er hervorhebt.

Alle Informationen rund um das Coronavirus finden Sie fortlaufend aktualisiert auf www.hannover.de/alleszucorona