Barsinghausen (wk). Die Gruppe 77 blickt auf ein erfolreiches Jubiläumsjahr zurück. Gruppe 77, das ist die Kurzform für den eingetragenen Verein Hilfe für Suchtgefährdete und Suchtkranke Barsinghausen und Umgebung. Die Zahl 77 steht für das Gründungsjahr, denn im Jahr 1977 trafen sich einige Medikamenten- und Alkoholabhängige, um in Barsinghausen eine Selbsthilfegruppe, eben die Gruppe 77, zu gründen. Seinerzeit gab es keine Selbsthilfegruppen für diesen Personenkreis im südlichen Landkreis Hannover.
Das zarte Pflänzchen gedieh gut, heute, 40 Jahre später, ist die Gruppe 77 fest verwurzelt. Aus einer kleinen Selbshilfegruppe mit anfangs acht Teilnehmern ist eine große Gemeinschaft geworden. Die Gruppe hat aktuell 186 Mitglieder und ist neben Barsinghausen auch in Gehrden und Ronnenberg vertreten.
Jetzt kamen die Mitglieder zur jährlichen Jahreshauptversammlung zusammen. Dabei wurde Martin Bauer einstimmig zum Beisitzer im Vorstand gewählt. Christian Japtok wurde ebenfalls einstimmig zum Kassenprüfer gewählt. Margarete Glondajewski ist bereits 25 Jahre Mitglied in der Gruppe 77 und erhielt dafür eine Urkunde aus den Händen der Vorsitzenden Ingrid Zimmermann.
Neben der regulären Gruppenarbeit bietet die Gruppe 77 auch viele zusätzliche Aktivitäten. So werden beispielsweise an jedem 2. Donnerstag im Monat Patienten der Klinik für Suchtmedizin und Psychotherapie in Wunstorf die Möglichkeiten der Selbsthilfe vorgestellt. Außerdem arbeitet man intensiv mit Step, der Beratungsstelle in der Breite Strasse, zusammen. Die Präventionsarbeit mit dem ASB wurde erfolgreich bei einem Treffen im Februar fortgesetzt. Der Verein organisiert auch Freizeitveranstaltungen, dazu zählen gemeinsame Feiern, Ausflüge, Wanderungen, Kegeln und anderes mehr.
„Wir beteiligen uns an Netzwerktreffen von Selbsthilfegruppen in Sachsen und nehmen dort an Work-Shops teil. Im letzten Jahr fand ein Arbeitstreffen in Dresden statt und bei dieser Gelegenheit haben wir auch unsere Freunde aus Wurzen getroffen“, berichtet Ingrid Zimmermann. Dank zahlreicher Spenden, auch von der Stadt Barsinghausen, sei es möglich gewesen, zum 40-jährigen Bestehen der Gruppe ein Arbeitstreffen im Zechensaal zu veranstalten. Dabei waren verschiedene Selbsthilfegruppen aus Niedersachsen und aus der Partnerstadt Wurzen zu Gast. „Die Lesung von Uli Borowka aus seinem Buch ‚Volle Pulle‘ hat für reichlich Gesprächsstoff gesorgt“, erinnert sich Ingrid Zimmermann. Im Namen des Vereins bedankte sie sich bei allen, die die Gruppe 77 in den vergangenen Jahren unterstützt haben. „Ohne diese Unterstützung wäre unsere Arbeit nicht möglich“, sagte Zimmermann.