Barsinghausen. Das Blatt hat sich gewendet: Bürgermeisterkandidat Henning Schünhof (SPD) hat die Stichwahl gegen seinen CDU-Kontrahenten Dr. Roland Zieseniß gewonnen. Um kurz nach 20 Uhr am Sonntagabend, 15.11.2020, steht fest: 57,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben ihre Stimme an Henning Schünhof vergeben. Dr. Roland Zieseniß kommt auf 42,5 Prozent.
Zwei Wochen zuvor hatte Dr. Roland Zieseniß mit 32,2 Prozent die Nase knapp vorn, Schünhof kam auf 28,2 Prozent. Mitbewerberin Nadin Quest (Grüne) holte achtbare 23,4 Prozent im ersten Wahlgang, während Alfons Holtgreve (UWG) mit 4,2 Prozent und Wolfgang Pardey (Einzelwahlvorschlag) mit 11,9 Prozent chancenlos blieben.
Erschreckend gering fiel die Wahlbeteiligung aus. 28.049 Wählerinnen und Wähler waren bei der Stichwahl wahlberechtigt, es wurden aber nur 11.604 gültige Stimmen abgegeben sowie 102 ungültige Stimmen. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von gerade einmal 41,7 Prozent – für das wichtigste Amt in der gesamten Stadtverwaltung.
Nicht viel besser sah es beim ersten Wahlgang am 01.11.2020 aus. Hier bezifferte die Verwaltung die Zahl der Wahlberechtigten auf 28.090 Personen. Die gaben 13.317 gültige sowie 59 ungültige Stimmen ab. Ergibt eine Wahlbeteiligung von 47,6 Prozent. Die Lust auf die Wahl hat also innerhalb von zwei Wochen noch einmal um 5,9 Prozent abgenommen.
Wer ist der neue Verwaltungschef der Deisterstadt?
Henning Schünhof, 53 Jahre alt, stammt aus Winninghausen, wo er mit seiner Frau und den beiden Söhnen lebt. Bislang arbeitete er als Teamleiter für die Bereiche Produktionslogistik und Produktionsplanung bei einer Maschinenbaufirma in Rinteln.
Ehrenamtlich aktiv ist Henning Schünhof seit mehr als 40 Jahren in seiner Heimatstadt, unter anderem bei der Feuerwehr als aktuell stellvertretender Stadtbrandmeister. Bereits seit 43 Jahren gehört er der Freiwilligen Feuerwehr an, darunter fast 20 Jahre in leitenden Funktionen. Freie Zeit investiert er auch in den Dorfgemeinschaftsverein und in die Kommunalpolitik. Seit sechs Jahren ist Schünhof gewähltes Ratsmitglied in der SPD-Fraktion. Den Sozialdemokraten gehört er 35 Jahre als Parteimitglied an.
„Neben Job und Ehrenamt bleibt noch ein wenig Zeit zum Kochen für und mit meiner Familie, einen spannenden skandinavischen Krimi und einen Urlaub mit dem Wohnwagen an der Ostseeküste“, verrät Henning Schünhof.
Wo soll es hingehen?
„Die Verwaltung und mich sehe ich in Zukunft als Dienstleister, der die Diskussionen und Beschlüsse in Stadt und Rat ernst nimmt und aufgreift. Ich möchte Ansprechpartner, Kümmerer und Ideengeber sein“, schreibt Henning Schünhof auf seiner Webseite www.henningschuenhof.de. Dort kann man auch ausführlich nachlesen, welche Ziele er sich für die verschiedenen Schwerpunkte wie Schule, Kinderbetreuung, Wirtschaft, Verkehr, Klimaschutz, Jugend, Ehrenamt und nicht zuletzt „Moderne Bürgerverwaltung“ gesteckt hat.