Barsinghausen (wk). Mitglieder der Initiative gegen den Ruhwald am Bullerbach haben im Gespräch mit Vertretern der Barsinghäuser CDU ihre Ablehnung gegen die Einrichtung eines Waldfriedhofes auf dem Areal der Forstinteressentenschaft Barsinghausen-Altenhof erneuert. Vor Ort erklärte Gerald Schroth, Ratsmitglied und Stadtverbandsvorsitzender der CDU, er sehe derzeit „keine Lösung für das Zufahrt- und Parkproblem“.
Die Forstinteressentenschaft Barsinghausen-Altenhof versucht seit September 2013, in ihrem Genossenschaftswald auf einer Fläche von rund acht Hektar einen Friedhofswald für Urnenbestattungen zu errichten. Erste Überlegungen in diese Richtung seien schon Jahre zuvor von Mitgliedern der Forstinteressenschaft diskutiert worden, hieß es seinerzeit. Das Waldgebiet liegt im Bullerbachtal und soll nach den Vorstellungen der Forstinteressentenschaft über den Parkplatz an der Sängereiche (am Ende der Bullerbachstraße gelegen) erschlossen werden.
Eine Reihe von Anliegern hat sich in der Initiative gegen den Ruhwald am Bullerbach zusammengefunden. Kai Bublitz, Jürgen Zender und Dr. Carsten Rädisch erläuterten den CDU-Vertretern, warum sie gegen die Einrichtung sind. Bublitz sagte, dass die Initiative Beerdigungen im Wald nicht grundsätzlich ablehne. Dann müsse man aber einen geeigneten Standort am Waldrand finden, mit ausreichender Zufahrtsmöglichkeit und entsprechenden Parkflächen. Das Gelände der Forstinteressentenschaft sei dafür gänzlich ungeeignet. Die Anlieger befürchten eine hohe Belastung auf der engen Bullerbachstraße und den angrenzenden Straßen. Der vorhandene Parkraum sei viel zu gering. Tatsächlich passen kaum mehr als 14 bis 15 Autos auf den Parkplatz an der Sängereiche. Die Anlieger bezweifeln auch stark, dass es bei den propagierten 50 bis 80 Bestattungen pro Jahr bleiben werde. Sie unterstreichen, dass es bei der Einrichtung um rein kommerzielle private Interessen und nicht etwa um das Gemeinwohl gehe.
Die Stadtverwaltung hat eine ablehnende Haltung zu dem Projekt, sie befürchtet unter anderem massive Auswirkungen auf die städtischen und kirchlichen Friedhöfe. Seit Mai letzten Jahres können Urnenbestattungen unter Bäumen auch auf dem städtischen Waldfriedhof an der Bahnhofstraße vorgenommen werden.
Gerald Schroth sagte, die CDU-Fraktion habe sich noch keine abschließende Meinung gebildet, er bezeichnete aber insbesondere die Parksituation als „kritische Sache“. Mal abgesehen von der ungeklärten Kostenfrage sei es eben so, dass zu einer Beerdigung auch schon mal 30 bis 40 Autos anrollen. Das werde hier nicht funktionieren, so Schroth.