Region Hannover. In der Region Hannover sind aktuell (Stand Dienstag, 14.04.2020, 16:37 Uhr) insgesamt 1519 Menschen registriert, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Infolge einer nachgewiesenen oder mutmaßlichen Corona-Infektion sind 31 Menschen in der Region verstorben – deren Altersdurchschnitt liegt bei 82,3 Jahren. Am Ostersamstag hat die Region damit begonnen, Schutzmaterialien an Pflegeeinrichtungen, Sozialstationen und Altenheime zu verteilen.
Die 1519 infizierten Menschen sind zu 48,2 Prozent Männer und zu 49,6 Prozent Frauen. Für 2,2 Prozent der Betroffenen macht die Region keine Angaben zum Geschlecht.
Erfreulich: Fast die Hälfte der Infizierten, genau 614 Personen, hat die Region als genesen registriert. Basis für die ermittelte Schätzzahl der Genesenen ist das Meldedatum des Falles, wenn es länger als 14 Tage zurückliegt. Die in dieser Kategorie aufgezählten Patientinnen und Patienten sind außerdem weder in Behandlung in einem Krankenhaus noch verstorben. Diese Kriterien legen auch das Land Niedersachsen sowie das RKI an.
Verteilung nach Alter
- bis 14 Jahre 49
- 15 bis 34 Jahre 399
- 35 bis 49 Jahre 352
- 50 bis 59 Jahre 313
- über 60 Jahre 405
- keine Angabe 1
Verteilung nach Kommunen
- Barsinghausen 28
- Burgdorf 32
- Burgwedel 36
- Garbsen 81
- Gehrden 16
- Hemmingen 29
- Isernhagen 38
- Laatzen 66
- Landeshauptstadt Hannover 806
- Langenhagen 68
- Lehrte 42
- Neustadt 26
- Pattensen 14
- Ronnenberg 30
- Seelze 44
- Sehnde 24
- Springe 38
- Uetze 22
- Wedemark 30
- Wennigsen 15
- Wunstorf 34
Derzeit werden in Krankenhäusern in der Region Hannover 197 Patientinnen und Patienten behandelt, die nachweislich oder mutmaßlich mit Corona infiziert sind. 51 befinden sich davon auf der Intensivstation.
Region verteilt Schutzmaterialien
Die Region Hannover hat am Wochenende rund 130 Pflegeeinrichtungen, Sozialstationen und Altenheime mit Schutzmaterialien versorgt. Rund 6400 FFP2-Masken, 1300 Kanister mit je 5 Liter Hand-Desinfektionsmittel, knapp 1800 Packungen mit je 50 Einmal-Mundschutzen und etwa 1400 Packungen mit je 100 Einmal-Handschuhen sind Samstag auf dem Messegelände zusammengestellt und von dort aus verteilt worden. Die Region bemüht sich weiterhin, Pflegeeinrichtungen, Sozialstationen und Altenheime bei der Besorgung von Schutzmaterialien zu unterstützen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Pflegebedürftige zu schützen.
Polizei hat über Ostern viel zu tun
Die Bilanz von Karfreitag bis Ostermontag: Polizeikontrollen wurden in ganz Niedersachsen mit hohem Kräfteansatz durchgeführt. Im Ergebnis gab es deutlich mehr als 50 Strafverfahren und über 600 eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren. Dazu Innenminister Boris Pistorius: „Auch wenn die Regelungen weitestgehend eingehalten wurden, gab es einige unerfreuliche Ausreißer“.
Auch am meist frühsommerlichen Osterwochenende von Karfreitag bis Ostermontag hat die Polizei in ganz Niedersachsen Kontrollen mit hohem Kräfteansatz aus dem Einzeldienst und allen sieben Bereitschaftspolizeihundertschaften durchgeführt. Dabei wurden über die Osterfeiertage von der Polizei weit über 600 Ordnungswidrigkeitsverfahren nach dem Infektionsschutzgesetz eingeleitet. Außerdem wurden deutlich über 50 Strafverfahren im Kontext „Corona“ eingeleitet. Die Polizei führte flächendeckend in ganz Niedersachsen über 4.000 Gefährderansprachen durch und sprach mehr als 1.800 Platzverweise aus.
Rücksichtsloser Raser: Tempo 121 in der Stadt
Das Verkehrsaufkommen war im Vergleich zum regulären Osterverkehr deutlich reduziert. Es gab kaum Reiseverkehr, was zu deutlich weniger Verkehrsunfällen als in den Vorjahren führte. Andererseits gab es einige Personen, die die leeren Straßen für rücksichtslose Raserei nutzen. Bei einem Schwerpunkteinsatz in Hannover wurden allein am Karfreitag 303 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Es wurden 33 Fahrverbote ausgesprochen. Der Schnellste fuhr mit 121 km/h bei erlaubten 50 km/h. Die Polizei wird die Tuning- und Raserszene weiter im Blick behalten.
Versammlungen aufgelöst
Am Ostersamstag gab es mehrere spontane Versammlungen in Niedersachsen. Dabei ging es überwiegend um Forderungen nach Solidarität mit geflüchteten Personen sowie Aktionen gegen die Kommerzialisierung des Gesundheitssystems. Versammlungen sind nach der aktuellen Rechtsverordnung nicht zulässig, darum wurden sie von der Polizei aufgelöst.
Viele Tagesausflüge
Besonders der Ostersonntag war stark geprägt von vielen Tagesausflügen gerade in den beliebtesten Naherholungsgebieten. Besonders stark besucht waren die Küstenorte, der Harz, Parks und Seen. Hier musste die Polizei oft einschreiten und wies teils sogar mit Lautsprecherdurchsagen auf die bestehende Rechtsverordnung hin. Dabei stießen die Beamtinnen und Beamte auch am Osterwochenende ganz überwiegend auf Verständnis, allerdings kam es vereinzelt auch zu Unverständnis und Protesten. Am gesamten Wochenende fanden zudem keine offiziellen Osterfeuer statt, Nachbarschaftstreffen mit Lagerfeuern wurden konsequent unterbunden.
Innenminister: Polizei kontrolliert weiter
Boris Pistorius: „Das Bild am Osterwochenende glich im Wesentlichen dem der beiden vorherigen Wochenenden. Das Wetter war meistens gut, die meisten Menschen haben die geltenden Regelungen akzeptiert und befolgt, aber einige wenige haben eben auch kein Verständnis für diese Regelungen gezeigt. Dann ist die Polizei konsequent eingeschritten. Die Folge werden Ordnungswidrigkeits- oder sogar Strafverfahren sein, die schmerzhaft sein können. Besonders ärgerlich und gefährlich ist es, wenn Personen in dieser aktuellen Ausnahmesituation rücksichtslos als Raser unterwegs sind. Bis die entsprechenden Entscheidungen getroffen sein werden, brauchen wir die Disziplin und die Einsicht der Menschen in Niedersachsen weiterhin, um Leben und Gesundheit der Schwächsten von uns so gut wie es geht zu schützen. Diese Disziplin brauchen wir auch, wenn die Maßnahmen teilweise zurückgenommen werden sollten. Und das Leben wird dann noch nicht in geordneten Bahnen verlaufen. Das ist ein Marathon, kein Kurzstreckenlauf. Die Polizei wird das Einhalten der Regelungen auch weiterhin kontrollieren und Fehlverhalten sanktionieren.“