CD-Tipps: Debütanten und anderweitige Premieren bringen frischen Wind

Harter Hund: Kris Barras debütiert beim Mascot-Label. Foto: Andrew Knowles
Harter Hund: Kris Barras debütiert beim Mascot-Label. Foto: Andrew Knowles

Frischer Wind – wenn man so will – über den Player in die Ohren und vielleicht sogar in die Charts – etliche Debütanten sind unterwegs und stellten jüngst ihre Erstlingswerke in die Verkaufsregale. Dazu gibt’s anderweitige Premieren. Von den Musikstilen her sind unsere ausgewählten CD-Tipps durchaus breit gefächert.

Von Erk Bratke

The Kris Barras Band / „The Divine And Dirty“ (Provogue/Mascot Label Group / Rough Trade): Prima Fang für das Mascot-Label! Im Pool mit Szenegrößen wie Joe Bonamassa, Kenny Wayne Shepard, Walter Trout, Jonny Lang und/oder Eric Gales ist Kris Barras bestens aufgehoben. Der Bandnamensgeber ist eine drahtige Erscheinung, hat Muskeln wie aus Stahl, trägt einen üppigen Rauschebart und großflächige Tattoos auf dem Körper. Ein harter Hund? Genau, denn bis vor wenigen Jahren hat der 32-jährige Brite seine Brötchen vorwiegend als Mixed-Martial-Arts-Profi verdient. Mit jener spektakulär anzusehenden Vollkontaktsportart also, bei der die Kämpfer ihre Gegner im Ring unter anderem mit Schlägen und Tritten auf das Heftigste traktieren.

2014 hat er seine Sportlerkarriere an den Nagel gehängt, um sich verstärkt seiner Passion als Gitarrist und Sänger zu widmen. Einer Leidenschaft, die er seit seinen Teenagertagen nebenbei pflegte. Bereits 2015 veröffentlichte er im Eigenverlag seine selbstbetitelte Debüt-EP; 2016 kam das ebenfalls von ihm vertriebene Album „Lucky 13“ heraus, das Platz 2 der Blues-Charts bei Amazon erreichte und in den iTunes-Charts Rang 3 belegte. Weiteren Schub erhielt die geplante Musikerkarriere, als Karras mit Band im Zuge der ersten größeren Europatour erfolgreiche Club- und Festivalauftritte in Deutschland, Litauen, Polen, der Slowakei sowie daheim in England absolvierte. Was folgte, war der erwähnte Plattenvertrag der Mascot Label Group.

Harter Hund: Kris Barras debütiert beim Mascot-Label. Foto: Andrew Knowles
Harter Hund: Kris Barras debütiert beim Mascot-Label. Foto: Andrew Knowles

Das frisch veröffentlichte Debüt „The Divine And Dirty“ entstand in den Momentum Studios von Produzent Josiah J. Manning in Plymouth. Zu hören ist die aktuelle Besetzung der Kris Barras Band, mit Manning an den Keyboards sowie Bassist Elliott Blackler und Drummer Will Beavis. Gemeinsam frönt das Quartett der Vorliebe für kernigen Rock mit Einflüssen namhafter Seventies-Bands. Noch deutlicher sind allerdings Anleihen bei Gary Moore oder gar Bon Jovi (aus der frühen Phase) hörbar.

Die Mischung aus meist treibenden Riffs (mal buesig, mal groovig) und herrlich eingängigen Melodien zündet auf Anhieb und wie die Label-Presse meint, setzt sie ein gehöriges Maß an Adrenalin frei – beim Hörer ebenso wie bei den Musikern. „Das ist wie bei den Martial Arts“, sagt Kris Barras selbst. „Der Druck ist immens, dann bahnt die Energie sich ihren Weg. Dieser Druck ist mein Ding, beim Musikmachen genauso wie früher im Ring.“ Ganz abgeschlossen hat Barras übrigens mit den Martial-Arts noch nicht. Er ist nach wie vor Mitinhaber zweier Studios im Westen Englands, wo er Kämpfer trainiert und sich auch selbst fit hält. Auf dem Album bringt Barras elf Songs mit einer Spieldauer einer guten Dreiviertelstunde an den Start, für die zweifellos gilt: Daumen hoch! Hörprobe:

Me & Reas / „Past Perfect“ (RecordJet): Aus Nürnberg kommt dieses Indie-Pop-Quintett, das mit zwölf englischsprachigen Midtempo-Nummern debütiert und damit die Tanzbeine nicht weniger als die Gemüter bewegen will. „Wir sind eine Band, die sich ihre Geschichte selbst geschrieben hat. Eine, die von Zufällen und Erlebnisse erzählt, von gemeinsamen Nächten und Tagen, von großer Freundschaft und prägenden Entscheidungen“, meinen die Jungs aus Mittelfranken. Deren Anführer ist Andreas Jäger. Der Sänger und Songschreiber wollte schon immer Musik von ganzem Herzen machen. Das Abi war gerade gebaut, da packt den 19-Jährigen die Angst vorm Leben. Wie so oft meldet sich die erste Lebenskrise zu Wort, die Heile-Welt-Blase platzt. Was bleibt ist er selbst mit seiner Gitarre, seinen Kumpels, dem gemeinsamen Proberaum, ein paar Bier, ein paar Songs. Er versucht, dem Alltag zu entfliehen, seine Songs auf die Bühne zu bringen, noch mehr Bier zu trinken und wieder in den Proberaum zu gehen. Eine sich wiederholende Irrfahrt, an deren Ende keine Antwort auf die eine Frage, sondern zehn neue Fragen standen.

Dann schreibt Andreas „More Than Just Breathing“ – ein Song, der zeigen soll, wie er als End-Teenager getickt hat. „Wieso das alles? Wenn wir ehrlich sind, konnten wir das gar nicht genau sagen. Aber eigentlich nur das, dass es uns nicht genug ist, unseren 9 to 5 Jobs nachzugehen, Hausbauen, Familie, … sondern dass Leben für uns viel mehr sein muss: Leidenschaft, Emotionen, Freundschaft, Rumkommen, Laut sein, Unterwegs sein, sich ausleben, sich selbst verwirklichen.“ Alles, aber eben nicht nur „just breathing“. Wollten wir das nicht alle einmal…?

Heute, beinahe zehn Jahre später, erschien der Song als Vorabsingle des Debütalbums. Kurz darauf schickten Andreas Jäger und seine Freunde Manuel Weimann, Nils Kohl, Sören Breitkreutz und Benjamin Baumann mit „Boy In A Box“ eine zweite Single und Song hinterher, der davon erzählt, dass man sich durchaus von der Vergangenheit lösen muss, um in der Zukunft weitermachen zu können. Was diese für Me & Reas nach „Past Perfect“ bringt, bleibt fraglich. Durchaus ein netter Silberling, aber sicherlich nicht herausragend.

Hörproben:

Fee / „Ein Zimmer Küche Bad“ (O-Tone Music / Edel): Fee (Mietz) ist freilich kein unbeschriebenes Blatt im Musikbusiness, denn mit ihrer Band NEOH (gemeinsam mit fünf Freunden aus Gießen) ging’s schon mal steil bergauf: Vorband von Nena, Wir sind Helden, Culcha Candela, dazu ein fetter Plattenvertrag. Aber dafür vom Erfolgsdruck der Musikindustrie verbiegen lassen? Nee, Fee steigt aus – „bevor sie unter der Funktionalitäts-Diktatur ihre eigene Stimme verliert“, heißt es. Der neue Weg: Zurück zum Elementarsten der Musik, alleine mit der Akustik-Gitarre Songs schreiben. Die großen Bühnen tauscht sie gegen intime Sessions. Straßenmusik und Wohnzimmerkonzerte. Alles direkt und nah. Alles selber machen, vom Booking bis zum Auftritt.

Der Erfolg stellt sich auch als Solokünstlerin ein: Siegerin als Nachwuchs-Act beim Women of the World-Festival, Support bei Katie Melua, über 200 Konzerte in den letzten drei Jahren, dazu die Veröffentlichung einer EP sowie über 110.000 Klicks auf ihr erstes Video „Eigentlich“. Die Frau ist nicht aufzuhalten. Mit „Ein Zimmer Küche Bad“ erschien Anfang März nun das erste Soloalbum von Fee, wenn man so will also ebenfalls ein Debüt.

„Immer wenn ich gefragt werd‘, was ich aus meinem Leben machen will, hab ich mir aus Verzweiflung ’ne Orchidee gekauft. Jetzt sitzt ich hier mit all meinen Orchideen – aber keine Ideen…“ – so beginnt der Longplayer. Das könnte Symbolik in sich bergen. Charmant und direkt erzählt die junge Singer-Songschreiberin in ihren insgesamt zwölf Liedern von der Suche nach dem richtigen Platz im Leben, nach Hatungen zur Welt, von Liebe, Verlust und Selbstbehauptung. Wenn sie am Ende einer dieser oft allzu langen Nächte dazu auffordert, das Leben einfach zu umarmen, auch wenn es manchmal aus der Spur springt, dann kann man ihr gedanklich durchaus folgen. „Ein Zimmer Küche Bad“ soll eine Ode an das Leben sein. So bunt wie es eben ist, mal laut, mal leise – was auch auf den Rhythmus und die Melodien zutrifft. Ein Album zum Zuhören.

Live ist Fee nach einem Auftritt in Hanau Anfang März noch in Frankfurt/Main (16. April) und in Hamburg (24. April) sopwie nochmals in Frankfurt (11. Mai(W-Festival, Alte Oper) zu erleben. Den Song „Wie bei den Magneten“ gibt’s hier:

Bell, Book & Candle / „Wie wir sind“ (Airforce1 / Universal Music): Nein, auch die drei Berliner sind freilich keine Debütanten. Mit „Rescue Me“ gelang bereits 1997 ein höchst erfolgreicher Überraschungshit, der seinerzeit kaum aus den Ohren zu bekommen war. Es blieb aber quasi ein One-Hit-Wonder, denn in der Folge stellten sich lediglich Achtungserfolge für die Sängerin Jana Groß und ihre beiden Mitstreiter Andy Birr (Schlagzeug, Gitarre) und Hendrik Röder (Bass) ein. Und jetzt gibt es so etwas wie ein Debüt, besser gesagt eine Premiere, denn erstmals veröffentlichen Bell Book & Candle (zu Deutsch: Glocke, Buch und Kerze) ein deutschsprachiges Album.

Mitte Februar stellte das Trio vor geladenen 160 Medien-Gästen im Berliner Privatclub ihr neues Studioalbum live vor. Berichtet wurde von begeisterten Gästen, die gemeinsam mit Band, Management und Label bis in den frühen Morgen den Launch des Albums feierten. Für Jana Groß ist es eigentlich eine logische Konsequenz. Schon immer, so heißt es, hatte die charismatische Frontfrau, von der alle Texte kommen, auch auf Deutsch getextet.

Große Feier: In Berlin wurde das erste deutschsprachige BBC-Album vor geladenen Gästen vorgestellt – von links: Jörn Güttler (GF Kuka Entertainment), Andy Birr (BBC), Jana Groß (BBC), Florian Machon (Product Manager Airforce1 Records), Ingo Politz (Produzent), Hendrik Roeder (BBC), Nina Nolte (Kuka Entertainment). Foto: Karoline Schmitt-Glaeser

Wie sollte man sich dem neuen Album von Bell Book & Candle nähern? Am besten, in dem man vergisst, was man bisher über diese Band zu wissen glaubte. Bis auf eines natürlich: Die Protagonisten sind immer noch an Bord. Textlich öffnet Jana Groß einen Blick in ihre eigenen Gedankenwelten – erzählt scheinbar Alltägliches mit dieser glasklaren, beeindruckenden Stimme. Die Zeilen kann der Hörer sicherlich für sich selbst ganz individuell deuten. Musikalisch wird bei den 13 Tracks (rund 47 Minuten Spieldauer) viel auf einfache Pop-Melodien gesetzt, die hier und da ganz dicht in Schlagernähe rücken. Das mag man oder eben nicht…

Die erste ausgekoppelte Single „Wir wir sind“ gehört neben dem Rio Reiser-Cover „Junimond“ zu den besseren Songs auf dem Album – Hörprobe hier:

Tim Kamrad / „Down & Up“ (Roof Music): Erst 20 Jahre jung, doch Neuling Kamprad weiß genau, was er will: Professionell Musik machen. Jetzt liegt zumindest schon mal das Debüt vor. Der Longplayer zeigt Offenheit für verschiedene Musikrichtungen, wohlüberlegten Texten sowie einer Stimme, die zwischen erwachsener Reife und jungem Sturm und Drang changiert. Klingt ziemlich international, was Tim mit seinen insgesamt 16 Songs in einer knappen Stunde Spieldauer da anbietet. Früher hätte man gesagt: Disco-Pop. Das wäre allerdings zu lieblos, denn Kamprad verstrickt verschiedene Elementen der Popmusik vergangener und aktueller Jahrzehnte. Seine Mischung kombiniert klassische Pop-Sounds mit Funk und Soul. Bestens passend dazu seine charakteristische Stimme, im Wechsel zwischen Falsett und Bruststimme.

„Down & Up“ ist gleichzeitig Titelsong und Opener des Albums. „Es ist mein kleiner Slogan, der sich durch die vielen Leute begründet, die mir erzählen wollten, was ich denn tun soll.“ Davon gab’s bestimmt viele, gerade auch deshalb, weil der junge Mann ein Einser-Abitur hinlegte. Die Begeisterung für die Musik begann allerdings schon viel früher. Tim wächst in Velbert-Langenberg im Herzen des Bergischen Landes in NRW auf. Sein Vater führte ihn an die Gitarre heran; schon mit fünf Jahren lernte er den Umgang mit dem Instrument. Gemeinsam verwandeln sie das Wohnzimmer in eine Bühne und spielen „Twist and Shout“ ebenso leidenschaftlich, wie all die anderen Songs der Beatles, bis heute eine von Tims Lieblingsbands. In der Grundschule traf die musikalische Früherziehung auf fruchtbaren Boden. Sein Lehrer motivierte ihn, eigene Songs zu schreiben. Mit dem Wechsel zum Gymnasium kam das Englische dazu. Ebenso ehrgeizig wie er an seiner Musik feilt, hängt er sich auch in seine schulische Laufbahn und besteht sein Abi mit einem Einser-Durchschnitt. Und nun – professionelle Musik? Ungläubiges Staunen und/oder die Ratschläge, doch erst mal was Richtiges zu lernen.

Tim Kamprad lässt sich allerdings nicht beirren und beginnt, erste Aufnahmen für seine EP „Changes“ zu machen, die jedoch mit zahlreichen Absagen quittiert werden. Dennoch investiert er sein gesamtes Erspartes und bringt die EP selbst auf den Markt. „Andere kauften sich ein Auto, ich produzierte und veröffentlichte eben meine Platte.“ Sein Mut wurde belohnt und brachte ihm nicht nur die Aufmerksamkeit der Medien, sondern 2017 auch einen Plattenvertrag sowie ein professionelles Management- und Booking Team ein. Nun also liegt sein Debüt vor, von dem durchaus ein größeres Publikum erfahren dürfte – denn aktuell ist er als Support für Sunrise Avenue auf deren Arenatour durch Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Hörprobe hier:

Ben Galler / „Niemand liebt keinen“ (Bendit Records): Noch eine deutsche Stimme, doch mit mittlerweile 43 Jahren wesentlich älter als vorgenannter Sänger. Ben Galler ist bereits seit rund 20 Jahren im Musikbusiness tätig – allerdings stets im Auftrag anderer Künstler. Klar, dass der Wunsch nach dem „Rockstar werden“ immer noch lebt. Konsequenz ist dieses Debütalbum. Darüber schreibt die Label-Presse: „Es ist ein in sich geschlossener Zyklus neo-klassischer Rocksongs in der Tradition von Westernhagen, Grönemeyer und Heinz-Rudolf Kunze, als diese sich noch mehr trauten.“ Joa, Ähnlichkeiten an frühere Zeiten der Genannten sind durchaus hörbar.

Zweckpessimistisch blauäugig, ab und zu melancholisch, aber immer leidenschaftlich und mit teilweise lustiger Wendung – das sind die Songs des Liedermachers auf seinem späten Debüt. Dabei entstand „Niemand liebt keinen“ bereits zwischen 2004 und 2006 auf per-Anhalter-Fahrten zwischen Hamburg und Berlin, weshalb das Album eigentlich „Horner Kreisel“ heißen sollte. Es sind Bens erste Rocksongs in deutscher Sprache. In einem gesellschaftlichen Spannungsfeld zwischen Daumen im Wind und BlaBlaCar antizipiert Ben die emotionale Veränderung in Deutschland auf seine Weise – zu noch mehr Geschwindigkeit, noch mehr überflüssiger Information und zu sozialer Isolation. Dass diese Themen auch mehr als eine Dekade später aktueller denn je sind, ist praktisch überall in der Republik zu beobachten, beim unablässigen Starren auf Smartphones und ähnliche Endgeräte.

Spätes Debüt: der 43-jährige Liedermacher Ben Galler.
Spätes Debüt: der 43-jährige Liedermacher Ben Galler.

Mit Produzent Eike Ebbel Groenewold beginnen 2016 die Aufnahmen der Songs – mit einem Telefon (mittlerweile abgeschafft) als Aufnahmegerät in einer Drei-Zimmerwohnung in der Schanze/Hamburg. Die Fortsetzung findet in den Klangfeldstudios in Krummhörn/Ostfriesland statt, ehe sie Anfang 2017 in den H.O.M.E.-Studios von Franz Plasa wieder in Hamburg schließlich beendet werden. Ergebnis: zeitlos und retro zugleich.

Die Hörprobe ist – wie der Titel schon verrät – eine Hommage an Bens kleine Schwester:

Bannkreis / „Sakrament“ (Universal Music): Epic Folk-Rock – Schublade auf, Bannkreis rein. Kann man so machen, muss man aber nicht. Das Genre ist aktuell groß angesagt, insbesondere von deutschsprachigen Acts. Viel Poesie und Emotionen in den Texten, ein rockiges Grundgerüst gepaart mit altertümlichen Instrumenten, dazu das Volumen und die Tiefe von klassischen Orchesterklängen – ein Erfolgsrezept, das auch für das Debüt „Sakrament“ gelten könnte.

Bereits 2012 trafen sich zwei außergewöhnliche und höchst unterschiedliche Musiker: Eric Fish, ein durch tausende Konzerte bühnenerprobtes Urgestein der deutschen Rockszene und Johanna Krins, eine junge Sängerin und Multi-Instrumentalistin. Kennenlernen bei einem Konzert, bei dem die Liebe zu handgemachter Musik mit Folk-Einflüssen und der Mut zu tief empfundenen Emotionen festgestellt wird. Auf der Suche nach ihren eigenen, musikalischen Wurzeln begannen Fish und Krins gemeinsam mit den Kollegen von Subway To Sally, Ingo Hampf, Bodenski und Simon Michael Schmitt im Studio zu arbeiten. Die Band Bannkreis ist geboren.

Das Debüt bringt 13 Songs, die diese tolle Mischung aus unterschiedlichen Musikstilen eindrucksvoll verbinden. Da trifft die Erhabenheit alter Musik auf die Energie moderner Rockriffs und die Melancholie des Irish Folks. Egal, ob große Balladen oder treibende Midtempo-Tracks – das passt! Indes hält die Label-Presse noch den Lobgesang auf die beiden Sangeskünstler bereit: „Überstrahlt wird dieses mächtige Konstrukt von den Stimmen der beiden Protagonisten – Eric Fish, der wohl wandelbarste Sänger der deutschsprachigen Rockmusik, der in der Lage ist, Menschenmassen bis zur Ekstase anzuheizen, um sie wenige Sekunden später zu Tränen zu rühren, trifft auf den verletzlichen, und dabei ebenso facettenreichen Gesang von Johanna Krins.“

Kleiner Tipp: Wer auf Blackmore’s Night steht, sollte auch hier mal reinhören. Und wer die Band live erleben will, bitteschön: Die Tour zur CD-Präsentation gibt’s im Herbst. Start ist in der Alten Oper in Erfurt am 2. Oktober. Einen Tag später, am 3. Oktober, folgt das Gastspiel in Hannovers Theater am Aegi. Knapp 20 weitere Gastspiele schließen sich an. Und klar, passend zur Klientel werden Bannkreis auch auf dem M’era Luna-Festival in Hildesheim im August erwartet (Infos unter www.meraluna.de / FKP Scorpio).

Die erste Single „Lebewohl“ ist hier zu hören und zu sehen:

My Indigo / „My Indigo“ (BMG / Warner Music): Selbstverständlich ist Sharon den Adel keine Debütantin, hat sie sich doch als Sängerin und Songwriterin der mit Gold und Platin ausgezeichneten Symphonic Metalband Within Temptation weltweit einen Namen gemacht. Gleichwohl stellt das neue Soloprojekt ein Debüt dar. „My Indigo“ ist ganz anders als man die attraktive Frontfrau kennt. Sharon zeigt uns eine andere Seite von ihr, obwohl sie keine Fremde in den Pop- und Dancecharts ist: Bereits 2008 feierte sie einen Hit als Sängerin und Songwriterin für DJ Armin van Buurens Single „In And Out Of Love“ einen Mega-YouTube-Hit.

Mehr noch: Als Frontfrau von Within Temptation erzielte sie über 200 Millionen Streams alleine auf Spotify, mehr als eine halbe Billionen YouTube-Aufrufe und verkaufte mehrere Millionen Platten. Nach der „Hydra“-Tour ging sie wieder ins Studio, um neue Songs zu schreiben. Doch das wollte ganz und gar nicht von der Hand gehen. „Alles was ich schrieb, war nicht gut genug. Innerhalb von drei Jahren begann ich dreimal von vorne. Ich hatte Material für drei Alben, doch ich warf fast alles weg“, erinnert sich die Songwriterin. Schlussendlich ging sie über ihre Grenzen: Sie schrieb nicht mehr für die Band, sondern für sich selbst – nur um herauszufinden, wohin dieser Weg führen würde. „Ich habe in meinem Leben so viele wunderbare Menschen kennen gelernt und mit ihnen zusammenarbeiten dürfen. Doch in diesem Business ist man stets von Versuchungen umgeben. Nicht nur Drogen können süchtig machen, sondern auch Aufmerksamkeit und Erfolg“, erklärt die Niederländerin weiter.

Der Song „My Indigo“ wurde zum Grundpfeiler des Albums; später setzten sich Puzzleteile fast automatisch zusammen. Das Ergebnis ist ein sehr persönliches Album. Genretechnisch ist es im soften Indie-Pop angesiedelt. Im Mittelpunkt steht natürlich diese glasklare, engelsgleiche Stimme – viel Gefühl, viel Melancholie, kräftig sowie hier und da zerbrechlich wirkend zugleich. Ganz stark! Den Fans gibt Sharon Folgendes mit auf den Weg: „Nachdem ihr so lange mit Within Temptation headbangend durch den Raum gerannt seid, ist es nun Zeit, es sich mit ‚My Indigo‘ und einem Glas Wein auf der Couch gemeütlich zu machen.“ Jep, das passt!

Hier gibt’s die Anspieltipps: